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1. Okt 2024

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Gesundheit

Chancen und Grenzen des Kinderwunsches

Journalist: Jenny Brania

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Foto: Madara/unsplash

Die Reproduktionsmedizin bietet Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch hoffnungsvolle Aussichten. Doch welche Möglichkeiten und Hürden gibt es?

Viele Paare wünschen sich ein eigenes Kind, doch dieser Wunsch geht nicht immer in Erfüllung – zumindest nicht auf natürlichem Weg. Dank des medizinischen Fortschritts gibt es heutzutage verschiedene Verfahren, die Paaren mit Kinderwunsch helfen können. Zu den gängigsten gehören dabei die In-Vitro-Fertilisation (IVF), die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) und die hormonelle Stimulation.

Die hormonelle Stimulation dient der gezielten Stimulation der Eierstöcke, um die Eizellreifung anzuregen und einen Eisprung auszulösen. Die Befruchtung erfolgt dann mittels Geschlechtsverkehr oder Insemination, wobei letztere die Übertragung von Samenzellen in die Gebärmutter meint. Die Kosten pro Versuch belaufen sich auf ca. 1.000 Euro, wobei die gesetzlichen Krankenkassen unter bestimmten Voraussetzungen 50 Prozent der Kosten von acht Inseminationsversuchen ohne vorherige Stimulation sowie drei Inseminationsversuche im stimulierten Zyklus übernehmen.

Und auch wenn der Weg zum Wunschkind für viele Paare mit Hürden verbunden ist, so haben Paare dank der Reproduktionsmedizin mehr Chancen, den Kinderwunsch zu verwirklichen.

Die IVF hingegen ist eine Methode, bei der die Befruchtung in einem Reagenzglas durchgeführt wird und somit außerhalb der Gebärmutter stattfindet. Diese greift, wenn z. B. die Eileiter der Frau verschlossen sind oder die Insemination erfolglos war. Hier belaufen sich die Kosten pro Zyklus auf ca. 3.000 Euro, wobei die Erfolgsquote der Behandlung bei 25 - 30 Prozent liegt. Dadurch müssen sich Paare vermutlich auf mehrere Zyklen einstellen, was mit höheren Kosten einhergeht. Die ICSI-Behandlung ist eine Weiterentwicklung der IVF, denn hier wird unter einem speziellen Mikroskop ein einzelnes Spermium in eine dünne Pipette aufgezogen und direkt in die Eizelle eingebracht und oft angewandt, wenn die Ursache der Kinderlosigkeit beim Mann liegt. Die Kosten belaufen sich hierbei auf rund 5.000 Euro, sodass die ICSI-Behandlung im Vergleich das teuerste Verfahren ist. Es ist anzumerken, dass die gesetzlichen Krankenkassen nur die Hälfte der Kosten von entweder drei Zyklen einer IVF- oder ICSI-Behandlung übernehmen. Daher sollte individuell geschaut werden, welche Methode die geeignetere ist.

Dank der Reproduktionsmedizin können Paare mit Kinderwunsch mehr Hoffnung schöpfen, auch wenn die Möglichkeiten kein Erfolgsgarant sind. Jedoch gehen mit dem Kinderwunsch erhebliche Kosten und auch gewisse Voraussetzungen einher, sodass eine Elternschaft nicht allen ermöglicht wird. Denn für die Teilübernahme der Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen ist vorausgesetzt, dass das
Paar verheiratet und mindestens 25 Jahre alt ist, wobei die Frau maximal 40 und der Mann maximal 50 Jahre alt sein dürfen. Darüber hinaus muss die Unfruchtbarkeit medizinisch diagnostiziert sowie die Erfolgsaussicht der Kinderwunschbehandlung bescheinigt sein. Des Weiteren gibt es einige rechtliche Rahmenbedingungen, denn eine Leihmutterschaft, Eizellenspende, die Behandlung mit Samen des verstorbenen Partners oder die gezielte Embryoauswahl nach z. B. Geschlecht gelten als streng verboten. Und auch wenn der Weg zum Wunschkind für viele Paare mit Hürden verbunden ist, so haben Paare dank der Reproduktionsmedizin mehr Chancen, den Kinderwunsch zu verwirklichen. Und auch auf diesem herausfordernden Weg gibt es Beratungs- und Unterstützungsangebote, die entlastend sein können.

Interessanter Fakt:

In Deutschland ist fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren ungewollt kinderlos. Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten der künstlichen Befruchtung, jedoch stellt neben dem Leidensdruck die dahingehend medizinische Behandlung eine zusätzliche finanzielle, körperliche und seelische Belastung dar.

4. Mär 2025

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Gesundheit

Rückengesundheit: Ein Weg zu mehr Lebensqualität für alle – Detlef Detjen, Geschäftsführer des Vereins Aktion Gesunder Rücken e.V.

**Wer kennt sie nicht? Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Phänomen – sie betreffen nahezu alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Körperbau.** Drei von vier Deutschen erleben mindestens einmal im Leben Beschwerden im Rückenbereich. Doch diese Schmerzen müssen nicht als unvermeidlich hingenommen werden: Bereits seit 30 Jahren engagiert sich der unabhängige Verein **„Aktion Gesunder Rücken e. V.“ (AGR)** für die Förderung der Rückengesundheit. Mit Angeboten, wie dem AGR-Gütesiegel für besonders rückengerechte Produkte, Schulungen im Fachhandel und für Therapeuten sowie umfassender Aufklärung und hilfreichen Tipps werden Betroffene unterstützt, Rückenschmerzen zu vermeiden. **Geschlechtsspezifische Ansätze zur Rückengesundheit** Rückengesundheit betrifft Männer und Frauen gleichermaßen, doch die Ursachen unterscheiden sich oft. Neben allgemeinen Gründen wie Haltungsschäden, Muskelverspannungen, Bewegungsmangel und Erkrankungen leiden Frauen häufig durch hormonelle Schwankungen, Schwangerschaft oder Osteoporose. Männer sind durch berufliche Belastungen oder falsches Training betroffen. Frauen profitieren von Yoga und Entspannungstechniken, während Männer durch Muskelaufbau und Stressmanagement Beschwerden vorbeugen können. Starke Rumpfmuskeln stabilisieren die Wirbelsäule und senken das Risiko für Schmerzen. >Frauen profitieren von Yoga und Entspannungstechniken, während Männer durch Muskelaufbau und Stressmanagement Beschwerden vorbeugen können. Starke Rumpfmuskeln stabilisieren die Wirbelsäule und senken das Risiko für Schmerzen. **Bewegung und Ergonomie: Schlüssel zur Prävention** In mehr als 90 Prozent der Fälle sind Rückenschmerzen unkompliziert und verschwinden von selbst oder lassen sich durch gezielte Maßnahmen lindern. Die Hauptursachen – Muskelverspannungen und Bewegungsmangel – können durch einfache Gewohnheitsänderungen reduziert werden. Tägliche Bewegung, wie Spazierengehen, Radfahren oder Treppensteigen, gehört zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen. Darüber hinaus spielt die Ergonomie am Arbeitsplatz und Zuhause eine zentrale Rolle. Ergonomische Sitzmöbel und höhenverstellbare Schreibtische unterstützen den Rücken und beugen Fehlhaltungen vor. Das **AGR**-Gütesiegel ist eine anerkannte Orientierungshilfe beim Kauf rückenfreundlicher Produkte und hilft Verbrauchern, rückengerechte Produkte zu erkennen. **Ganzheitliche Ansätze für einen gesunden Rücken** Neben Bewegung und Ergonomie tragen auch Entspannungstechniken oder Achtsamkeitsübungen, sowie eine bewusste, vollwertige Ernährung zu einer besseren Rückengesundheit bei. Ein gesunder Schlaf – unterstützt durch eine rückengerechte Matratze – sorgt für Regeneration und entlastet die Wirbelsäule. **Tag der Rückengesundheit: Nacken- und Schultermuskulatur im Fokus** Der jährliche Aktionstag am 15. März wird seit über 20 Jahren von der AGR initiiert. Unter dem Motto **„Nacken im Fokus: Beweglich bleiben – Schmerz vertreiben“** stehen in diesem Jahr Vorträge, Workshops und Mitmachaktionen im Mittelpunkt. Die AGR unterstützt Veranstalter rund um den Tag der Rückengesundheit mit kostenfreien Materialien und einem bundesweiten Veranstaltungskalender. ## Gemeinsam für einen gesunden Rücken Rückengesundheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die Männer und Frauen gleichermaßen betrifft. Der Tag der Rückengesundheit lädt ein, neue Ansätze zur Förderung der eigenen Gesundheit zu entdecken: www.agr-ev.de/tdr