Diesen Artikel teilen:

3. Apr 2023

|

Gesellschaft

Circular Economy zur Rohstoffsicherung

Journalist: Julia Butz

|

Foto: Agenlaku Indonesia/unsplash, WWF

Durch hochwertiges Recycling mehr Sekundärrohstoffe einsetzen und die Ressourcen-Abhängigkeit verringern. Im Gespräch mit WWF Deutschland.

foto-gabriella-gyori-online.jpg  foto-tom-ohlendorf-online.jpg  foto-rebecca-tauer-version-2-online.jpg

Wie kann Kreislaufwirtschaft zu einer stabilen Rohstoffversorgung beitragen?
Dazu Gabriella Gyori, Project Manager, Sustainable Supply Chain, Rebecca Tauer, Programmleitung Circular Economy und Tom Ohlendorf, Senior Manager, Circular Economy Packaging. *

Circular Economy kann einen bedeutenden Beitrag zur Rohstoffsicherung leisten. Indem durch hochwertiges Recycling sichergestellt wird, dass wir mehr Sekundärrohstoffe in Deutschland einsetzen und weniger Primärrohstoffe aus anderen Ländern brauchen. Vor allem bei Rohstoffen mit mittlerem bis hohem Umweltgefährdungspotenzial bietet es sich an, diese viel stärker im Kreislauf zu halten, sparsamer zu nutzen und so neben der Verringerung der Ressourcen-Abhängigkeit weniger Umweltschäden zu verursachen. Konsum und Neuproduktion müssen aber grundlegend hinterfragt werden. Es geht darum, weniger zu konsumieren, vorhandene Produkte so lange wie möglich durch Qualität, Wieder- und Weiterverwendung, Sharingkonzepte, Reparatur und Remanufacturing im Einsatz zu halten.

Was bedeutet das für unternehmerische Einkaufspraktiken?
Es bedarf eines grundsätzlichen Umdenkens und dies betrifft auch die unternehmerischen Einkaufspraktiken hin zu einer zirkulären Beschaffung. Der Einkauf kreislaufwirtschaftsfähiger Produkte und die Verwendung recycelter Materialien in der Produktion als integraler Bestandteil des Geschäftsmodells verbessert nicht nur den ökologischen Fußabdruck eines Unternehmens, sondern generiert zudem Kosteneinsparungen. Transparenz und Rückverfolgbarkeit innerhalb der Lieferketten spielen dabei aber eine wichtige Rolle und müssen gewährleistet sein.

Das im Januar in Kraft getretenen LkSG bedeutet bereits wesentliche Änderungen für Unternehmen.
Damit sind die unternehmerischen Sorgfaltspflichten für die Achtung von Menschenrechten und den Schutz von Umweltschäden nun gesetzlich geregelt. Das Gesetz kann dazu beitragen, dass verstärkt recycelte Materialien eingekauft, Produkt- oder materialspezifische Umweltstandards angefordert und Lieferketten entsprechend gestaltet werden. Die EU Taxonomy-Verordnung und die Corporate Sustainability Reporting Direktive (CSRD) werden den Übergang zur Kreislaufwirtschaft darüber hinaus weiter beschleunigen.

Wie steht es um die Verpackungsindustrie? Ist die „Verpackungswende“ da?
Noch immer gebrauchen wir zu viele Verpackungen und die Menge der zu entsorgenden Abfälle steigt weiter an. Auch wenn Funktionalität und Effizienz, Material und Herstellungsverfahren optimiert worden sind, reicht dies in Bezug auf eine funktionierende Kreislaufwirtschaft bei Weitem nicht aus. Die Verpackungsindustrie muss intelligenter und innovativer produzieren, ökologisch vorteilhafte Mehrwegverpackungen und -systeme müssen standardisiert und gefördert werden. Und alle nicht vermeidbaren Verpackungen ressourcenarm gestaltet und hochwertig recyclingfähig sein.
*WWF Deutschland, Märkte & Unternehmen

Der World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine der größten Naturschutzorganisationen und wird weltweit von mehr als sechs Millionen Förderern unterstützt. Mit 90 Büros in über 40 Ländern und rund 1300 Projekten setzt sich der WWF u. a. dafür ein, den ökologischen Fußabdruck der Wirtschaft zu verringern.

31. Dez 2024

|

Lifestyle

Vier Bau- und Konsumgüter-Messen im Fokus

**Zukunft des Bauens: Die BAU 2025** Klimagerechtes Bauen ist das Leitthema der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Klimawandel und Ressourceneffizienz stellen auch die Bauwirtschaft vor große Herausforderungen. Neben umweltverträglichen und recyclingfähigen Baumaterialien gilt es gesamte Prozesse des Planens und Bauens ganzheitlich neu zu denken, um negative Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten und Lösungswege für mehr Klimaresilienz aufzuzeigen – bei gleichzeitiger Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit. Beim internationalen Treffpunkt für Gebäudeplaner, -bauer, -gestalter und -betreiber BAU 2025 vom 13. bis 17. Januar in München dreht sich alles um das Thema klimagerechtes Bauen: Welche Prozesse braucht es, um Nachhaltigkeit in der Stadt- und Raumplanung wirtschaftlich tragbar umzusetzen? Was bedeutet klimagerechtes Bauen konkret und wie sieht eine klimaresistente Quartiersentwicklung aus? Welche Möglichkeiten bieten intelligente Gebäudemanagementsysteme zur Optimierung des Energieverbrauchs? Dies sind nur einige der Fragestellungen und komplexen Themenbereiche, die die BAU als Plattform bietet, um Austausch und Zusammenarbeit aller Beteiligten der Branche zu fördern und mögliche bautechnische Lösungswege aufzuzeigen. Unter anderem durch überzeugende Best Practices und Produkt- und Systeminnovationen, die auch digitale Tools und gänzlich neue Geschäftsmodelle umfassen. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe präsentieren sich sowohl die Marktführer der Branchen als auch innovative Newcomer mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Von Architekten, Planern und Handwerkern bis hin zu Investoren und Industrie- und Handelsvertreter kommen auf der BAU alle zusammen, die am Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden beteiligt sind. **Nordwestens Baufachausstellung hanseBAU** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Baumesse HAUS in Dresden** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Ambiente Frankfurt** Zum Jahresbeginn wird Frankfurt zum Trend-Hotspot und globalen Bühne der Konsumgüterbranche. Mit den Bereichen Dining, Living, Giving und Working spiegelt die führende Messe der Konsumgüterbranche Ambiente vom 7. bis 11. Februar die aktuellen Entwicklungen und Trends von morgen im Konsumgütermarkt wider. Das Fachpublikum aus Händlern, Einkäufern, Interiordesignern und Architekten kann sich auf vielfältige Impulse in vier Produktgruppen freuen: Ambiente Dining zeigt über sechzehn Hallenebenen die Dining-Trends von morgen; Ambiente Living bietet rund ums Wohnen, Einrichten und Dekorieren inspirierende Konzepte und Einrichtungsideen für jedes Interior-Konzept. Ambiente Giving feiert die Vielfalt des Schenkens und gibt von Geschenkartikeln bis hin zu dekorativen Accessoires eine Antwort auf die Giving-Trends der Zukunft. Der noch junge Bereich Ambiente Working thematisiert die Verbindung einer zusammenwachsenden hybriden Arbeitswelt aus Home und Office, Lifestyle und Workstyle und stellt neben Bürobedarf und Schreibwaren das internationale Angebot an Office Design und modernen Work Spaces vor. Begleitende Impulsvorträge informieren über die Trends und aktuelle Entwicklungen rund um den Arbeitsplatz der Zukunft. „Future of Work“ ist nur eines der Metathemen, die die Ambiente 2025 neben Lifestyle und Design aufgreift. Auch die Themen Nachhaltigkeit, Future Retail und Digital Expansion of Trade werden im Rahmen der „Academies der Ambiente“ fokussiert. Die zum Teil online stattfindende Veranstaltungsreihe bietet allen Fachbesuchern Business Insights, vermittelt wichtiges Branchenwissen und ermöglicht es, Praxistipps von namhaften Experten sowie neue Impulse für das eigene Business zu erhalten.

31. Dez 2024

|

Gesellschaft

Heizkostenentwicklung und Vorteil Holzenergie

bne_Robert Busch Portrait online.jpg Robert Busch, Geschäftsführer beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne).

Wie haben sich die durchschnittlichen Heizkosten der letzten Jahre entwickelt? „Bei den Heizkosten waren seit 2022 erhebliche Schwankungen zu beobachten, insbesondere aufgrund der Energiekrise. Die Kosten für den Betrieb von Gasheizungen stiegen 2022 stark an, gingen 2023 und 2024 aber wieder deutlich zurück. Wärmepumpen verzeichneten 2022 ebenfalls einen starken Betriebskostenanstieg, 2023 und 2024 sanken diese aber wieder deutlich. Wärmepumpen wurden dadurch im Hinblick auf die Betriebskosten zu einer der günstigsten Heizoptionen. Im Gegensatz zu anderen Heizungsarten stiegen die Kosten für Fernwärme kontinuierlich an. Für 2024 zeichnet sich sogar ein starker Anstieg um 21Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab.“ Was ist für 2025 zu erwarten? Wie schätzen Sie die Entwicklung der Energiepreise ein? „Das Ganze ist extreme Glaskugel, wenn wir das wüssten, wären wir alle bald Millionäre. Insgesamt ist mit einem Anstieg der Heizkosten für fossil betriebene Heizungen, insbesondere Gasheizungen zu rechnen. Das ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: steigende CO2-Bepreisung sowie stark steigende Gasnetzentgelte durch eine sinkende Abnehmerzahl. Insofern rächt sich jetzt die Aufweichung des Gebäudeenergiegesetzes, das in seiner ursprünglichen Fassung den absehbar teuren Zubau solcher Heizungen gerade verhindern wollte. Die reinen Strompreise dürften durch den Zubau der Erneuerbaren eher sinken, während die Systemkosten steigen.“