Hier arbeitet eine Ingenieurin an einer Maschine

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21. Mär 2024

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Gesellschaft

Das 1x1 der Fachkräftesicherung

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: ThisIsEngineering/pexels

Weniger Bürokratie sowie eine wirtschaftsnahe, interdisziplinäre Hochschulbildung mit hohem Praxisbezug und Eingliederungshilfen für internationale Studierende kann die MINT-Lücke füllen.

Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland. Insbesondere qualifizierte MINT-Fachkräfte werden mehr denn je benötigt, um die globalen Herausforderungen zu bewältigen. Trotz bisheriger kleinerer Erfolge fehlen laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hierzulande fast 300.000 MINT-Arbeitskräfte, davon über 140.000 Akademiker. Schlimmer noch: Das IW prognostiziert einen verstärkten Rückgang des inländischen Nachwuchses.

So lautet die Strategie nach wie vor, Frauen und Studierende aus dem Ausland für ein MINT-Studium zu begeistern. Wenn auch viele der Maßnahmen zur Motivierung der weiblichen Zielgruppe bereits zu Schulzeiten ansetzen müssen, sind auch die Hochschulen weiterhin gefragt. Insbesondere in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen als auch in Informatik und Physik ist der Frauenanteil noch gering. Die vielleicht größte Herausforderung für die Hochschulen sind die generell hohen Wechsel- und Abbruchzahlen in den MINT-Studiengängen, unabhängig vom Geschlecht. Unter den internationalen Studierenden sind die Abbruchquoten am höchsten. Auch wenn Deutschland als Studienstandort für ausländische Studierende sehr beliebt ist, gibt es in der Praxis noch viele bürokratische Hürden und Sprachbarrieren zu beseitigen. Auch der Übergang in den Arbeitsmarkt ist oft noch holprig. Hier sind auch die Hochschulen gefragt, die mit der Ausgestaltung ihrer Studienpläne und einer Nähe zur Wirtschaft die Weichen für eine erfolgreiche Integration in den deutschen Arbeitsmarkt stellen können.

So sollte sich die Hochschulbildung verstärkt auf die Bedürfnisse von Studierenden und der Industrie ausrichten. Nach wie vor klafft zwischen den Erwartungen der Wirtschaft und den Skills von Absolventen eine nicht unwesentliche Lücke. So erwarten Arbeitgebende, neben vielfältigen sozialen Kompetenzen, dass theoretisches Wissen im Unternehmensalltag praktisch umgesetzt werden kann. Ein hoher Praxisbezug sollte deshalb integraler Bestandteil aller Studiengänge sein. Neben ausgewogenen Lehrplänen sind hierbei Praktika, interdisziplinäre Projekte, Praxissemester, praxisnahe Abschlussarbeiten sowie vielfältige Kooperationen mit Unternehmen von großer Bedeutung. Ein Schlüsselansatz stellt somit die Verknüpfung von Hochschulbildung, Wirtschaft und auch Forschung dar, um Absolventen bestmöglich auf die Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt vorzubereiten. Die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen ermöglicht den Studierenden einen realen Einblick in die Arbeitswelt, fördert den Wissenstransfer sowie den Aufbau beruflicher Netzwerke. Dabei muss, sowohl in den Hochschulen als auch in den Unternehmen, die Aus- und Weiterbildung von Future Skills vorangetrieben werden. Neben klassischen, digitalen und technologischen Kompetenzen zählen hierzu auch transformative Kompetenzen wie Innovations- und Veränderungskompetenz sowie Urteilsfähigkeit. All dies ermöglicht es Studierenden, ihren individuellen Bildungsweg flexibel zu gestalten und sich gute Arbeitsmarktchancen zu erarbeiten. Und der deutschen Wirtschaft, sich die Fachkräfte von morgen zu sichern.

Interessanter Fakt:

Die MINT-Expertenberufe bilden mit über 140.000 fehlenden Arbeitskräften die größte Engpassgruppe. Aktuell scheiden jährlich über 64.700 MINT-Akademikerinnen und MINT-Akademiker aus Altersgründen aus dem Arbeitsmarkt aus. In fünf Jahren wird der jährliche demografische Ersatzbedarf um 7.400 auf 72.100 zunehmen. Quelle: MINT-Frühjahrsreport 2023

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.