23. Dez 2020
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Gesellschaft
Journalist: Armin Fuhrer
Bei der Einrichtung eines Systems muss man einige Dinge beachten, um Enttäuschungen und Probleme zu vermeiden und die Funktionalität zu gewährleisten.
Die Digitalisierung der Haushalte schreitet ungebremst voran. Laut einer aktuellen Studie des Branchenverbandes Bitkom wünschen sich 49 Prozent aller Befragten, dass alle ihre technischen Geräte im Haushalt miteinander verbunden sind – das ist fast ein Drittel mehr als im Jahr 2019. So würden sich beispielsweise 72 Prozent der Befragten freuen, wenn die Kaffeemaschine beim Aufstehen den Kaffee von alleine zubereitet und 48 Prozent würden sich einen Backofen anschaffen, der lernt, wie kross die Nutzer ihren Braten mögen.
Die Zahlen zeigen: Das Smart Home ist keine Science-Fiction mehr, sondern in deutschen Haushalten angekommen. Und die Aussichten für die Hersteller sind rosig, den Nachfrage wird weiter ansteigen. Die Hauptanliegen der Nutzer sind Sicherheit, Lebensqualität und Energieeffizienz. Doch damit es nicht zu Enttäuschungen oder gar bösen Überraschungen kommt, sollten Anfänger ein paar Dinge beachten. Und das gilt bereits bei der Anschaffung des Smart Home-Systems, denn an diesem frühen Punkt werden Weichen gestellt, die später über die Einfachheit der Bedienung sowie die Funktionalität und Sicherheit des Systems entscheiden. Daher sollte man möglichst vor dem Kauf fachmännischen Rat einholen. Zwei Fragen sollten ganz am Anfang stehen: Was brauche ich wirklich an Ausstattung? Möchte ich ein offenes oder ein geschlossenes System verwenden? Offene Systeme können später erweitern werden – ein Vorteil, wenn man anfangs die erste Frage nach dem Umfang der Ausstattung noch nicht beantworten kann. Geschlossene Systeme hingegen können nur durch Komponenten des Anbieters erweitert werden. Das macht sie unflexibler, dafür aber sicherer vor Fehlfunktionen und Hackerangriffen.
Wichtig für den Anwender ist natürlich auch die Bedienung. Ist sie einfach zu handhaben? Liegt mir ein System viel-leicht besser als ein anderes? Man sollte vor einer Kaufentscheidung unbedingt solchen Fragen auf den Grund gehen. Denn es ist ärgerlich, wenn das System aufgrund von Problemen den Alltag eher erschwert – das Gegenteil sollte ja der Fall sein.
Fallstricke können sich auch aus dem rechtlichen Bereich ergeben. Oftmals ist die Haftung für Schäden durch die Nutzung eines Smart Home-Systems unklar. Der Hersteller ist sehr häufig juristisch nicht haftbar zu machen, denn der Nutzer muss stets nachweisen, dass ihm keine Fehler unterlaufen sind, wenn es zu einem Schaden kam. Gelingt ihm das nicht, kann er nur auf die Kulanz des Herstellers hoffen. Auf der sichereren Seite ist der Anwender, wenn er zu Hause ist, während ein smartes Gerät, zum Beispiel eine Waschmaschine oder ein Staubsauger, arbeitet.
Für viele Deutsche ist das Thema Datenschutz und Sicherheit sehr wichtig. An dieser Stelle können die Nutzer selbst einiges tun, zum Beispiel können sie Vorkehrungen bei ihrem WLAN-Netz treffen. Dennoch sollten sie sich bewusst sein, dass vor allem offene Systeme keinen hundertprozentigen Schutz vor Hackern bieten – daher sind eine regel-mäßige Prüfung und mögliche Sicherheitsupdates unerlässlich.