Diesen Artikel teilen:

22. Jun 2023

|

Gesellschaft

Der Keller als durchdachte Nutzfläche

Journalist: Julia Butz

|

Foto: Max Rahubovskiy/pexels

Die Erweiterung des Wohnraums ins Untergeschoss bietet zahlreiche Möglichkeiten für verschiedenste Zwecke und sorgt für ein Plus an Lebensqualität.

In einem Eigenheim gibt es oft viele Dinge, die nicht täglich benötigt werden. Saisonale Kleidung, die Sportausrüstung für den nächsten Skiurlaub, Rollerblades, Skateboard und E-Bikes, nicht zu vergessen Papas Werkzeug, ein ordentlicher Weinvorrat und der Grill für den Sommer. Ein Keller bietet ausreichend Platz, um all diese Gegenstände ordentlich und organisiert zu lagern, ohne dass der Wohnraum im Erdgeschoss beeinträchtigt wird. Auch für die Unterbringung technischer Installationen, Heizungs- und Klimaanlagensysteme, Verteilerkästen, Waschmaschinen und Trockner werden Wohnraum oder Garagenplatz entlastet. So bleiben die Geräte außer Sicht und reduzieren mögliche Geräusch- oder Platzprobleme im Wohnbereich.

Je nach Gestaltung und Ausbau können Kellerräume eine langfristige Investition sein, die den Wiederverkaufswert eines Eigenheims nach Expertenmeinung um bis zu 30 % steigern können.

Viele Bauherren stehen vor der Frage, mit oder ohne Keller zu bauen. Dafür spricht neben dem Mehr an Nutzfläche, die Einsparung kostenintensiverer Grundfläche oberhalb der Erde. Gut ausgestattete, gedämmte und funktional genutzte Kellerbereiche sind bei potenziellen Käufern oder Mietern oftmals gefragt. Je nach Gestaltung und Ausbau können Kellerräume somit eine langfristige Investition sein, die den Wiederverkaufswert eines Eigenheims nach Expertenmeinung um bis zu 30 % steigern können.

Mehr Fläche, mehr Stauraum, mehr Nutzungsraum: ein Kellerraum kann eine Bereicherung für das gesamte Haus sein und seinen Bewohnern ein Plus an Lebens- und Wohnqualität bieten. Denn richtig gedämmt, gut belüftet und temperiert ist die Zusatzfläche im Untergeschoss des Hauses vielseitig nutzbar – und beste Voraussetzung, um aus einer einfachen Kellerfläche einen wertvollen Raum für kreative Hobbys, ein gemütliches Heimkino, ein Fitnessstudio oder sogar die eigene Wellnessoase mit Sauna und Pool zu schaffen. Denn er bietet eine ruhige und abgeschiedene Umgebung, die für derlei Aktivitäten ideal ist. Ein gut ausgebauter Kellerraum als Teil-erweiterte Wohnfläche kann ebenso zum Arbeiten als komfortable Homeoffice-Möglichkeit genutzt werden, das so sehr viel mehr bietet, als der Mini-Schreibtisch im Schlafzimmer. Oder er wird als echtes Souterraingeschoss für ein Gästezimmer genutzt. Intelligente Beleuchtungssysteme schaffen Behaglichkeit, auch wenn keines oder kaum natürliches Licht in den Raum einfällt.

Ein Hobbyraum für den Schwiegervater? Die Modelleisenbahn soll sich endlich in voller Pracht entfalten dürfen? Und die Girl-Band der Tochter benötigt dringend einen Proberaum? Insbesondere, wenn ein Keller als erweiterter Wohnraum, Arbeitsbereich oder Hobbyraum das ganze Jahr über und unabhängig von den Außentemperaturen genutzt werden soll, ist eine qualitativ hochwertige Dämmung und Abdichtung unabdingbar. Wärmeverluste werden reduziert und die Raumtemperatur auf angenehmem Niveau gehalten. So trägt die Kellerdämmung zur Energieeffizienz des gesamten Gebäudes bei. Zudem wird das Eindringen von Feuchtigkeit und Schimmelbildung verhindert und ein gesundes Raumklima geschaffen – frei von unangenehmen Gerüchen und gesundheitsschädlichen Schimmelsporen. Nicht zu vergessen die schalldämmenden Eigenschaften: Dann klappt das Schlagzeug-Üben direkt noch besser.

Gemauerte tragende Keller-Innenwände sind in der Regel ab 17,5 cm dick. Über vorgefertigte Beton-Fertigteilwände mit nur 10 bis 12 cm Stärke kann heute auf gleicher Grundfläche bis zu 3 bis 4 % zusätzlich nutzbarer Raum geschaffen werden, ohne Abstriche bei Statik, Wärmedämmung oder Schallschutz.

9. Jul 2025

|

Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.