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27. Sep 2019

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Gesundheit

Der Schmerz der Frauen

Journalist: Kirsten Schwieger

Welchen Verursacher von Rücken-, Knie- und Kopfschmerzen Osteopathen erkannt haben und wie sie diese Beschwerden ganzheitlich behandeln.

Sie leiden unter Rücken-, Knie oder Kopfschmerzen? Dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft. „Von zehn Patienten, die in meine Praxis kommen, sind sechs bis sieben weiblich. Die meisten von ihnen klagen über Durchbrechschmerz im unteren Rücken, unklare Kniebeschwerden oder Schmerzen im Hinterkopf, wenn nicht gar Migräne. Nicht selten auch in der Kombination“, weiß Osteopath und Physiotherapeut Thomas Marx mit eigener Praxis in Köln zu berichten. Um dann eine erstaunlich klingende Erklärung hinterher zu schieben: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Ursache aller drei Beschwerden durch die Gebärmutter begründet ist. Die Gebärmutter ist der Troublemaker!“

So kann durch Menstruation, Schwangerschaft oder auch Kaiserschnittnarbe im kleinen Becken eine schmerzhafte Kettenreaktion losgetreten werden. „Die Gebärmutter liegt mittig als muskulöses Hohlorgan im kleinen Becken und ist mittels flexiblen Bändern vom Kreuzbein bis zum Schambein verbunden und befestigt. Diese bandhaften faszialen Strukturen bilden Kontinuitäten zu den unteren Extremitäten und über die Wirbelsäulenbänder bis zum Schädel. Während der Menstruation kann es daher zu ziehenden Schmerzen im Rücken kommen, die bis in die Beine ausstrahlen“, erklärt Prof. Marina Fuhrman, Vorstandsvorsitzende des Verbands der Osteopathen Deutschland (VOD). Und Marx fügt hinzu: „Ist die mit der Gebärmutter verbundene Faszie von Delbet fest oder verklemmt, zieht diese am Kreuzbein, so dass die Spannungen vom kleinen Becken die Wirbelsäule hoch wandern bis zum Kopf.“

Auch innenliegende Kniebeschwerden, unter denen viele pubertierende Mädchen leiden, beginnen oftmals im kleinen Becken. „Durch Irritation benachbarter Nervenbahnen des Nervengeflechts der Lendenwirbelsäule können dann Knieschmerzen entstehen“, erläutert Pablo von der Gracht, Osteopath mit zusätzlicher Physiotherapeuten- und Heilpraktikerausbildung. Und Prof. Fuhrmann ergänzt: „Knieschmerzen können auch von einer Verlagerung der Gebärmutter nach einer Geburt herrühren.“

Die osteopathische Behandlung sei nicht alleine auf den Bereich der Gebärmutter fokussiert, sondern schließe alle Verbindungen zum gesamten Körper ein, betont Prof. Fuhrmann. Beckenschiefstände, Spannungen und Organe werden gelöst, Bewegungseinschränkungen aufgehoben durch Mobilisation und Faszien weich gemacht. „Auf diese Weise sollen schmerzauslösende Reize gelindert werden“, erklärt von der Gracht. Und es kommt noch besser: Patienten können selber mithelfen, Spannungen auf faszialer Ebene zu lösen. Indem sie, ähnlich wie bei der Akupressur, gezielten Druck auf muskuläre Verspannungen und myofasziale Triggerpunkte auslösen. Mit dem von Thomas Marx auf Basis wissenschaftlicher Studien entwickelten TMX-Trigger geht das bequem von Zuhause aus. „Die Patienten nehmen den therapeutischen Daumen quasi mit nach Hause“, erläutert der Osteopath seine Produktentwicklung, die sich auch bei Sportlern großer Beliebtheit erfreut.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Gesund & Aktiv im Alter

### Pilates – tiefenwirksame Praxis Ideal für Best Ager: Das sanfte, gelenkschonende Ganzkörpertraining kann nicht nur mit eingeschränkter Beweglichkeit praktiziert werden, sondern wirkt auch altersbedingten Beschwerden entgegen. In jeder Pilates-Stunde werden neben Muskelkraft, Stabilität und Mobilität auch Koordination und Gleichgewicht trainiert. Die Übungen lassen sich im Sitzen, Stehen oder Liegen durchführen und werden an Fitnesslevel und Leistungsstand angepasst. Es werden dabei gezielt die tiefliegenden Muskeln in Bauch, Rücken und Beckenboden angesprochen – jene Muskulatur, die für Stabilität, Gleichgewicht und Sturzprävention wichtig ist. Regelmäßiges Training sorgt so für erhöhte Beweglichkeit, eine verbesserte Körperhaltung und Balance und kann sogar dauerhaft den Blutdruck senken. Um die richtige Atemtechnik zu erlernen, sollte unbedingt ein Einstiegskurs in dieser Altersgruppe besucht werden. Bei körperlichen Einschränkungen finden sich unter den rund 500 unterschiedlichen Bewegungsmuster immer genügend Ausweichübungen. ![pexels-roodzn-34314432 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_roodzn_34314432_ONLINE_01d8168c42.jpg) ### Schwimmen – schwerelos sporteln Auch diese Sportart kann Senioren uneingeschränkt empfohlen werden – bei konkreten Gelenkschmerzen fallen lediglich einzelne Schwimmstile ins Wasser beziehungsweise sollten durch andere ersetzt werden. Das Besondere: Im Wasser wird das Körpergewicht um ein Vielfaches aufgehoben. Bedingt durch die Schwerelosigkeit werden die Gelenke geschont und die Muskeln sanft trainiert – und zwar alle großen Muskelgruppen. Schwimmen ist quasi ein Allrounder, denn die Aktivität verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Regelmäßiges Training stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel an und kann sogar die Cholesterinwerte senken. Es kommt sogar noch besser: Das Immunsystem wird gestärkt, Stress abgebaut und die Koordination verbessert. Von den komplexen Bewegungsabläufen profitieren übrigens auch die kognitiven Fähigkeiten: Studien belegen, dass regelmäßiges Schwimmen das Demenzrisiko senken beziehungsweise einen Demenzverlauf positiv beeinflussen kann. Wer mit sämtlichen Schwimmstilen Schwierigkeiten hat, kann es mit Aqua-Fitness versuchen. ![pexels-pavel-danilyuk-6874403 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_6874403_Online_a2532ecc8e.jpg) ### Nordic Walking – echter Selbstläufer Die gelenkschonende Alternative zum Joggen gehört wahrscheinlich zu den beliebtesten Best Ager-Sportarten. Kein Wunder: Nordic Walking ist einfach umzusetzen, stärkt die Muskulatur, verbessert die Koordination und Körperhaltung und fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Durch den Stockeinsatz wird nicht nur der Bewegungsapparat entlastet, sondern zusätzlich Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur trainiert. Das ursprünglich für finnische Skilangläufer entwickelte Sommertraining reguliert den Blutdruck und trainiert die Herzgefäße: Das Herz wird kräftiger durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Darüber hinaus aktiviert regelmäßige Praxis den Hormonhaushalt, stärkt das Immunsystem und beugt Osteoporose und Altersdiabetes vor. Die koordinierte Bewegung festigt die Balance und fördert die koordinativen Fähigkeiten des Gehirns. Darüber hinaus wirkt sich die Bewegung in der freien Natur positiv auf die Psyche aus: Stress kann abgebaut und depressiven Verstimmungen entgegenwirkt werden. Wer nicht allein walkt, hat auch im sozialen Bereich einen echten Lauf. ![pexels-pack2ride-85580365-8934510 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pack2ride_85580365_8934510_ONLINE_ca5f7bad72.jpg) ### Radfahren – läuft wie geschmiert Für das Fahrrad ist man im Grunde nie zu alt. Bei moderatem Tempo ist die gelenkschonende Aktivität ein optimales Ausdauertraining, welches das Herz-Kreislauf-System auf sanfte Weise in Schwung bringt. Neben Herz und Lunge werden eine Reihe von Muskelgruppen (insbesondere die Beinmuskulatur) gestärkt. Darüber hinaus kräftigt Radfahren das Immunsystem und beeinflusst das vegetative Nervensystem positiv. Es ist zudem eine herrliche Schulung für Koordination und Gleichgewicht: Eine Studie belegt bei aktiven älteren Fahrradfahrenden weniger Stürze im Alltag. Ein weiteres Plus für Best Ager: Biken trainiert die Gehirnleistung und stärkt kognitive Funktionen. Auch die mentale Gesundheit profitiert, denn die Kombination aus Bewegung und Naturerlebnis wirkt stressabbauend und stimmungsaufhellend. Studien betonen zudem eine Stärkung sozialer Kontakte durch den erweiterten Aktivitätsradius, welche sich ebenfalls positiv auf die Psyche auswirkt.