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22. Dez 2022

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Gesellschaft

Der wichtigste Trend: Nachhaltigkeit

Journalist: Armin Fuhrer

Eine Küche soll schick und funktional sein, doch das reicht vielen Kunden nicht mehr aus. Sie wollen auch Sparsamkeit und Klimafreundlichkeit.

Das Phänomen kennen wahrscheinlich viele: Man organisiert eine kleine Party, richtet das Wohnzimmer her – und am Ende drängeln sich doch alle in der Küche. Warum das so ist, wäre sicher mal eine genauere Untersuchung wert. Aber auch in normalen Zeiten, also wenn keine Party stattfindet, bildet die Küche für viele Menschen einen wichtigen Bestand-teil ihrer eigenen vier Wände. Und daher haben viele auch hohe Ansprüche, was Ausstattung, Funktionalität und nicht zuletzt Design und Look angehen.

Und doch ist der wichtigste Küchentrend 2021 wohl ein anderer: Nachhaltigkeit. Viele Hersteller folgen dem Wunsch immer mehr Kunden nach einer ökologischen und nachhaltigen Küchenherstellung. Das bedeutet: Die Küchengeräte sollen energieeffizient und klimafreundlich sein, die Materialien möglichst langlebig und natürlich. Die Branche reagiert auf diesen Trend und stellt vielerorts auf eine klimaneutrale Fertigung um.

Und noch einen zweiten großen Trend gibt es: Das Guided Cooking. Gemeint sind autonome Küchengeräte, die selbstständig arbeiten und zudem untereinander vernetzt sind. Eine ausgefeilte Technik, Sensoren und eingebaute Kontrollfunktionen machen es möglich, dass der Backofen fast autonom backt, die Kaffeemaschine sich den Lieblingskaffee ihres Besitzers oder ihrer Besitzerin merkt und der Herd selbsttätig dafür sorgt, dass nichts mehr anbrennt oder überkocht. 

Diese Trends machen aber andere Fra-gen keineswegs unwichtig. Zum Beispiel die nach dem Design – und auch da gibt es durchaus überraschende Entwicklungen. Statt dem bisherigen Favoriten Hochglanz ist wieder Matt groß im Kommen. Daran, dass Hochglanzfronten immer wieder unschöne Fingerabdrücke hinterlassen, stören sich doch wohl viele Benutzer. Bei den Farben ist ein Klassiker immer aktuell: Weiß. Aber deutlich beliebter werden derzeit gedeckte Farben wie Grau und Schwarz, sanfte Naturtöne, aber auch Holz-, Beton- und Steinoptiken. Knallige Töne sind out. Natürlich ist auch die grundsätzliche Entscheidung ausschlaggebend, ob man lieber eine Design-Küche, eine im Land-haus-Stil oder eine im kühlen Industrielook bevorzugt. Die Entscheidung über die Optik ist sehr wichtig, denn naturgemäß fällt als erstes das Aussehen auf.

Ebenso geht die Entwicklung hin zu grifflosen Küchenfronten. Griffleisten und Griffmulden fügen sich möglichst unsichtbar in die Front ein, auch abgeschrägte Kanten fallen nicht auf den ersten Blick ins Auge. Noch zurückhaltender sind Tip-On-Beschläge, die dafür sorgen, dass sich die Tür durch ein leichtes Antippen öffnet. Auch die elektronische Variante erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Immer angesagter werden offene Küchen nach amerikanischem Vorbild. Sie bilden keinen eigenen Raum, sondern sind direkt mit dem Wohnzimmer verbunden. Vor der Planung und Einrichtung sollte man sich überlegen, ob und wie man beide Einheiten – also Wohnraum und Küche – so gestaltet, dass sie keinen Kontrast bilden, sondern eine Einheit. Um das zu erreichen, kann man für die Küchenausstattung auf einzelne Module zurückgreifen, denn damit lassen sich Ober- und Unterschränke flexibel in die Einrichtung einpassen. 

Umso kleiner die Küche ist, umso schwieriger wird es, ausreichend Stauraum einzuplanen. Er ist jedoch sehr wichtig, denn mangelnder Stauraum sorgt für ein unordentliches Aussehen. In kleinen Küchen bietet sich meistens der Einzeiler an – alle Geräte sind auf einer Seite in einer Front zusammengefasst. Ist die Küche etwas größer – ab zirka zehn bis zwölf Quadratmeter – kann eine platzsparende und praktische Lösung die U-Form der Küchenmöbel sein. Dadurch entsteht eine relativ geräumige Arbeits- und Abstellfläche. Auch die G-Form hat Vorteile, sie besteht aus einer U-Küche, die mit einer Theke oder einem Essplatz erweitert wurde. Sie benötigt aber nochmals mehr Platz als die U-Form. Auch die zunehmend beliebter werden-den Kücheninseln brauchen Platz, denn um die Insel herum wird ein Radius von mindestens 1,20 Meter benötigt, damit man sich bewegen kann und die Türen weit genug aufgehen. 

Doch es geht in einer Küche nicht nur um das Optische, immerhin soll in ihr ja auch gearbeitet werden. Und gerade Hobbyköche wissen, dass man beim Kochen viel Zeit verbringen kann. Daher spielt auch die Ergonomie eine Rolle, das heißt, das Arbeiten muss so bequem wie möglich sein und sollte nicht zu einer ungesunden Körperhaltung verleiten. Für die Entlastung des Rückens ist es sinnvoll, Arbeitsflächen, Geräte und Schränke auf die Körpergröße des Benutzers oder der Benutzerin einzurichten. Die Faustregel für die Arbeitsplatte lautet, dass sie etwas zehn bis 15 Zentimeter unterhalb des Ellbogens liegen sollte. Die Spüle kann dagegen etwas höher eingebaut sein, denn die tatsächliche Arbeitshöhe ist ja ihr Boden. Auch ein Backofen oder ein Geschirrspüler auf Augenhöhe sind unter ergonomischen Gesichtspunkten empfehlenswert. 

Um eine neue Küche zu planen und sich ein Bild von ihr zu machen, bevor es zu spät ist und man viel Geld ausgegeben hat, bietet sich eine 3D-Visualisierung an. Sie gibt einen realistischen Eindruck davon wieder, wie die Küche einmal aussehen wird. Auf diese Weise sind böse Überraschungen eigentlich ausgeschlossen.

11. Sep 2024

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Wirtschaft

4 Gütesiegel in der Landwirtschaft

**AMA-Siegel – staatlich geprüft** Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags. Weiterführende Informationen unter: amainfo.at ![artem-beliaikin-8wtuWVzQbpE-unsplash.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/artem_beliaikin_8wtu_W_Vz_Qbp_E_unsplash_ec4014f31a.jpg) (c) Artem Beliaikin/unsplash **Bio Austria – mehr Bio geht kaum** Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen Bio-Lebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten. Weiterführende Informationen unter: www.bio-austria.at ![pexels-pixabay-164504.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pixabay_164504_c2df8ec61d.jpg) (c) Pixabay/pexels **Tierwohl kontrolliert - Haken dran** Die Gütezeichen “Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. “Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel “Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! Weiterführende Informationen unter: www.zukunfttierwohl.at ![daniel-leone-LXQx98FPPQ4-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/daniel_leone_LX_Qx98_FPPQ_4_unsplash_7a422f1f60.jpg) (c) Daniel Leone/unsplash **Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet** Das EU-Kennzeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde. Weiterführende Informationen unter: www.svgh.at ![alexander-maasch-KaK2jp8ie8s-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alexander_maasch_Ka_K2jp8ie8s_unsplash_59dbc11c7a.jpg) (c) Alexander Maasch/unsplash