Diesen Artikel teilen:

22. Dez 2020

|

Gesellschaft

Design im eigenen Zuhause

Journalist: Prof. Dr. Peter Zec

Design entscheidet heute mehr denn je darüber, ob Produkte erfolgreich sind oder nicht. Insbesondere in der Einrichtungsbranche spielt die Produktgestaltung eine immer wichtigere Rolle, denn kaum ein Bereich durchläuft derart viele Trends und Entwicklungen wie Interior Design. Dabei liegt der Schlüssel zum Erfolg, wie so vieles, unter der Oberfläche: Gutes Design definiert sich nicht nur rein über die Optik, sondern ebenso über die Funktionalität sowie über technische Innovationen und haptische Besonderheiten. Wie Möbel zu zeitlosen Klassikern werden und warum bahnbrechende Innovationen ebenso wichtig sind, erfahren Sie in diesem Artikel.

Von dem Aluminium Chair von Charles und Ray Eames über die Barcelona-Serie von Ludwig Mies van der Rohe bis hin zu dem LC2-Sessel von Le Corbusier – insbesondere im Möbelbereich finden sich zahlreiche Designklassiker, die vor vielen Jahren auf den Markt kamen und bis heute für höchste Ästhetik stehen. Sie alle eint ihre zeitlose, gradlinige Gestaltung, die sich ideal in jede Umgebung einfügt. Während sich die Umwelt stetig in Veränderung befindet, bleiben diese Produkte weiterhin aktuell. Dies entspringt der Verwendung von qualitativen Materialien, der makellosen Verarbeitung, der besonderen Form und der richtungsweisenden Funktion der Produkte. Nachhaltigkeit durch Langlebigkeit – das versprechen echte Klassiker.

Zukunftsweisende Innovationen im Red Dot Design Award

Dennoch lebt gutes Design auch von Veränderungen und Innovationen, denn seine Aufgabe ist es, Lösungen für alltägliche Probleme zu finden. Durch die Verbesserung von Kernprodukten und die Entwicklung gänzlich neuer Ideen begeistern Designer und Unternehmen Konsumenten immer wieder. Der Red Dot Award: Product Design zeichnet jährlich die besten Produkte des Jahres aus. Auch im aktuellen Wettbewerb, dessen Ausschreibungsphase noch bis zum 19. Februar 2021 läuft, liegt das Hauptaugenmerk unter anderem auf innovativen Produkten: So können Anmelder ihre Einreichungen in der Metakategorie «Smart Products» registrieren. Damit bewerten unsere Juroren insbesondere den Grad der Neuerung der Produkte.

Im Red Dot Award: Product Design 2020 erhielt beispielsweise die Abschlussleiste «minileiste» von ENGELTECH einen Red Dot: Best of the Best in diesem Bereich. Sie ermöglicht durch ein patentiertes Clip-System einen dezenten Übergang vom Boden zur Wand. Der Philips Hue Smart Button von Signify begeistert mich ebenso. Er dient als Lichtsteuerung für das Hue-System. Mit nur einem Knopfdruck können Nutzer die Beleuchtung intuitiv einstellen, wobei das System die Einstellungen entsprechend der Tageszeit aktiviert. Auch der Stuhl «Stakki» von VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken und Design Ballendat präsentiert sich als innovativ und wurde dafür mit einem Red Dot ausgezeichnet. Er besitzt eine dreieckige Grundform, wird als Monoblock gefertigt und wiegt nur 3,8 kg. Die ergonomische Sitzgelegenheit erlaubt verschiedene Positionen und lässt sich dank des konkaven Beinprofils gut stapeln.

Zeitlosigkeit und Innovation führen zu verbesserter Lebensqualität

Ob zeitlose Klassiker oder bahnbrechende Innovationen – für die Designbranche sind beide Produkte enorm wichtig. Denn nur durch eine Kombination aus Beständigkeit und Weiterentwicklung können Gestalter unsere Lebensqualität nachhaltig steigern. Dass sie sich dabei immer wieder an den Wünschen und Bedürfnissen der Verbraucher orientieren, bleibt das wichtigste Anforderungskriterium. Denn letztendlich muss Design vor allem eins: Gefallen.

9. Jul 2025

|

Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.