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22. Dez 2022

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Gesellschaft

Design mit Lutz Dietzold

Journalist: Lutz Dietzold

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Foto: unsplash / Presse

Lutz Dietzold, Geschäftsführer des Rat für Formgebung

Langlebigkeit, die sich durch die Qualität eines Produktes und seine zeitlose Ästhetik ergibt, ist seit jeher ein essenzielles Kriterium für gutes Design. Was sich in den jüngsten Jahren verändert hat, ist das Bewusstsein für die Verantwortung, die Designer:innen bei der Entwicklung neuer Produkte tragen. Hierbei geht es gleichsam um soziale wie auch ökologisch nachhaltige Aspekte. Wir erleben aktuell gesellschaftliche Transformationen, globale Veränderungen und Herausforderungen, für deren Lösung Design ein starkes Instrument ist. Ein gut gestaltetes Produkt zieht unsere Lebenswelt mit ein – das kann sich in universellem oder sozialem Design ebenso widerspiegeln wie in flexibel einsetzbaren Gegenständen für immer kleineren Wohnraum. Daneben steht im Hinblick auf Klimawandel und Ressourcenknappheit die Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Produkts im Fokus. Der Einsatz von Natur- und Recyclingmaterialien, die Reduktion von Komplexität, die Zerlegbarkeit und Wiederverwertung nach Nutzung – all dies können Antworten auf die Frage sein, wie zirkuläre Lebenszyklen erreicht werden können. Eine große Herausforderung. Doch diejenigen, die sich jetzt mit diesen Fragen beschäftigen, und Lösungen dafür finden, werden auf lange Sicht erfolgreich sein.

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Lutz Dietzold, CEO beim Rat für Formgebung

27. Jun 2025

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Gesellschaft

Wahlfach Informatik: Zu wenig für Europas digitale Souveränität – mit Christine Regitz

![ChristineRegitz_c_MikeAuerbach_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christine_Regitz_c_Mike_Auerbach_online_d5622666e2.jpg) ```Christine Regitz ist Präsidentin der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI)``` Inmitten einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Stärke zunehmend durch digitale Kompetenz definiert wird, ist informatische Bildung ein entscheidender Hebel für Souveränität und Wirtschaftswachstum. Deutschland braucht nicht nur mehr IT-Fachkräfte – es braucht insgesamt eine digital gebildete Gesellschaft. Denn ohne breite informatische Grundbildung wird die digitale Transformation zur Abhängigkeit statt zur Chance. Informatikkompetenz ist kein Nice-to-have mehr, sondern Grundlage für wirtschaftliche Resilienz. Sie entscheidet darüber, ob wir technologische Entwicklungen mitgestalten oder ihnen hinterherlaufen. Das gilt auch für den Bereich der Künstlichen Intelligenz. Wer KI nur konsumiert, bleibt abhängig – von den Infrastrukturen, Werten und wirtschaftlichen Interessen anderer. Wenn Europa bei der Entwicklung eigener KI-Systeme den Anschluss verliert, verlieren wir mehr als nur Marktanteile: Wir verlieren unsere digitale Selbstbestimmung. Fachkräftesicherung beginnt nicht erst an der Hochschule, sondern bereits in der Grundschule. Informatik muss flächendeckend als Pflichtfach und praxisnah unterrichtet werden – nicht nur, um Lücken am Arbeitsmarkt zu schließen, sondern um die nächste Generation zum aktiven Gestalten zu befähigen. Nur so entsteht ein Arbeitsmarkt, der auf Augenhöhe mit der Technologie agiert. >Wenn Europa bei der Entwicklung eigener KI-Systeme den Anschluss verliert, verlieren wir mehr als nur Marktanteile: Wir verlieren unsere digitale Selbstbestimmung. Deshalb hat die Gesellschaft für Informatik e. V. die Allianz für informatische Bildung ins Leben gerufen. Unser Ziel: den Informatikunterricht flächendeckend stärken, auch schon im Primarbereich. Denn wer heute nicht in digitale Bildung investiert, riskiert morgen, dass Innovation, Wertschöpfung und technologische Kontrolle dauerhaft in Übersee stattfinden. Europa braucht eigene Modelle, eigene Infrastrukturen und vor allem: eigene Menschen, die sie bauen können.