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20. Jun 2022

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Gesellschaft

Dicke Luft? Nein danke!

Journalist: Chan Sidki-Lundius

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Foto: Kaffeebart/unsplash

Das Raumklima ist für die Gesundheit und das individuelle Wohlempfinden von entscheidender Bedeutung.

Haben Sie häufig trockene Augen, Reizhusten oder Kopfschmerzen? Sind Sie ab und zu unkonzentriert und mit Ihrem Leistungsvermögen unzufrieden? Eine mögliche Ursache: Sie halten sich zu viel in Räumen auf, in denen ein schlechtes Klima herrscht. Tatsächlich ist den meisten Menschen nicht bewusst, dass das Raumklima sich in vielerlei Hinsicht auf unsere Gesundheit, unsere Stimmung und Gefühlslage auswirken kann. In extrem warmen Räumen beispielsweise werden wir schnell müde und in stickigen Räumen machen sich schnell unangenehme Gerüche breit, die nicht zu unserem Wohlbefinden beitragen. Umso wichtiger ist ein gutes und gesundes Raumklima – entscheidend dafür sind vor allem die Lufttemperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Luftqualität.

Zur Raumtemperatur: Die einen frieren immerzu, anderen ist ständig warm. Welche Raumtemperatur als behaglich empfunden wird, ist individuelle Geschmackssache. Dennoch gilt: Je nachdem, in welchem Raum wir uns gerade aufhalten, kann die Temperatur unterschiedlich ausfallen. Für das Wohnzimmer empfehlen Experten zwischen 19 und maximal 21 Grad. Für das Schlafzimmer rät das Umweltbundesamt zu 17 Grad und für die Küche zu 18 Grad. Wenn keiner zu Hause ist, kann die Temperatur – vor allem in den Sommermonaten – heruntergefahren werden. Bei Abwesenheit von wenigen Tagen sollte die Temperatur auf 15 Grad, bei längerer Abwesenheit noch etwas niedriger eingestellt werden, so die Empfehlung des Umweltbundesamtes. Während der Nachtstunden kann die Raumtemperatur in Wohn- und Arbeitsräumen um fünf Grad gesenkt werden. Praktisch: Moderne Heizungsanlagen ermöglichen eine zentral gesteuerte Absenkung der Raumtemperatur, da muss man noch nicht mal selbst tätig werden!

Zwischen 40 und 60 Prozent beträgt die optimale relative Luftfeuchte. Ein Hygrometer hilft dabei, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu überwachen und sie entsprechend anzupassen: Durch mehrmaliges Stoßlüften bei offenem Fenster – vor allem vor dem Schlafengehen und nach dem Aufwachen – oder einen Luftbe- beziehungsweise Luftentfeuchter. Bei einer zu hohen Luftfeuchtigkeit von 65 Prozent und mehr besteht die Gefahr, dass sich an Wänden, Decken oder auch Möbeln Schimmelpilze bilden. Diese können zu gesundheitlichen Schäden führen und im schlimmsten Fall sogar krebserregend wirken. Auch der Sauerstoffgehalt in der Luft ist wichtig für ein angenehmes Raumklima. Je mehr Menschen sich in geschlossenen Räumen aufhalten, desto stärker sinkt der Sauerstoffgehalt in der Luft. Es ist daher wichtig, vor allem im Winter bei stetig geschlossenen Fenstern, den Sauerstoffgehalt hochzuhalten. Auch hier hilft regelmäßiges Lüften. Wer Wert auf ein gesundes Raumklima legt, sollte schließlich auch darauf achten, Schadstoffe in der Luft zu minimieren. Schadstoffe können beispielsweise über Möbel, Matratzen und Bodenbeläge in die Luft gelangen. Es lohnt sich daher, beim Kauf neuer Möbel, Teppiche oder Wandfarben darauf zu achten, dass diese nicht umwelt- und gesundheitsschädlich sind.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.