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16. Dez 2022

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Wirtschaft

Die Biobranche im Jahr 2022

Journalist: Julia Butz

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Foto: Markus Spiske / unsplash

Peter Röhrig, geschäftsführender Vorstand des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft, bewertet die aktuelle Situation.

Aktuell überlagern sich vier krisenbedingte Situationen: Die Umweltkrise, der Rückgang des Lebensmittelumsatzes im Handel, da nach der Lockdown-Zeit wieder mehr auswärts gegessen wird, die allgemeine Kaufzurückhaltung in Folge des Krieges in Europa und der immense Anstieg der Energiepreise, der auch für viele Bio-Unternehmen zunehmend zur existenziellen Bedrohung wird.

Nach Peter Röhrig, dem geschäftsführenden Vorstand des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), bleiben die Kunden aber Bio-Lebensmitteln treu, auch wenn vermehrt zu günstigeren Bio-Produkten gegriffen wird: „Es ist ein sehr positives Signal, dass die Verbrauchertreue trotz Inflation, wirtschaftlicher Einbußen und der noch immer anhaltendenden Pandemie ungebrochen ist.“ Bio als Antwort auf globale Krisen? Die zunehmend spürbaren Konsequenzen der Energie- und Klimakrise wirke sich auf das Verbraucherverhalten aus, bilanziert der BÖLW.

Die Situation sei aber für Bio-Bäuerinnen und -Bauern aktuell sehr fordernd. „Die Bundesregierung muss dringend dafür sorgen, dass Energie bezahlbar bleibt. Viele Bio-Unternehmen haben bereits seit Jahrzehnten in erneuerbare Energien investiert und so deren Ausbau gefördert. Gerade diese Betriebe dürfen nun nicht für Fehlentscheidungen bei der Energiepolitik bluten.“, sagt Peter Röhrig und mahnt: „Das Marktversagen bei der Nutzung von Umweltgütern muss endlich beendet werden, und zwar mit ‚wahren Preisen‘, die die Herstellungs- und Produktionskosten miteinberechnen.“ Billigware, die nachhaltige Produkte diskriminiere, müsse ab sofort stärker besteuert werden. Damit auch die Verbraucher, die sich für umwelt- und tierfreundliche Lebensmittel an der Ladenkasse entscheiden, profitieren.

Auf die Frage, ob es jemals genügend Öko-Lebensmittel geben wird, um alle Menschen zu versorgen, antwortet Peter Röhrig mit einem klaren JA. „Bio ist die einzig unmittelbar funktionierende Lösung, um die globale Ernährungskrise zu lösen“. Bio stärke mit seiner ressourcenschützenden Kreislaufwirtschaft und den starken regionalen Wertschöpfungsketten die Sicherheit und Unabhängigkeit der weltweiten Ernährung. Landwirtschaft müsse so umgebaut werden, dass auch künftigen Generationen ausreichend intakte Ökosysteme und somit Produktionsgrundlagen für die Ernährung hinterlassen werde. Denn „dort, wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin.“, so Peter Röhrig. Die klaren Regeln für eine Bio-Zertifizierung gelten von der Öko-Pflanzenzüchtung über die artgerechte Tierhaltung, die schonende Lebensmittelherstellung bis hin zu Import- und engmaschigen Öko-Kontrollen – vom Hofladen- bis zum Discounterangebot. Mit der neuen EU-Öko-Verordnung, die Anfang 2022 in Kraft getreten ist, wurde das seit 1991 geltende Bio-Recht zudem positiv weiterentwickelt, in seinem Geltungsbereich erweitert und an den aktuellen Stand von Praxis und Forschung angepasst.

27. Nov 2025

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Wirtschaft

Landmaschinen-Hersteller: „In 10 Jahren ist KI auf dem Acker“ – mit Philipp Horsch, Geschäftsführer des Landmaschinen-Herstellers Horsch mit Sitz in Schwandorf bei Regensburg

![Philipp Horsch 2023 (2) ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Philipp_Horsch_2023_2_ONLINE_6f2ac62a0a.jpg) ``` Philipp Horsch, Geschäftsführer des Landmaschinen-Herstellers Horsch mit Sitz in Schwandorf bei Regensburg ``` **Wo steht deutsche Landmaschinen-Technik im internationalen Vergleich?** Deutschland ist da führend. Wir haben im Gegensatz zu anderen Ländern eine sehr exportfreudige Industriekultur. Trotzdem macht uns die geopolitische Situation Sorgen. **Sie meinen die US-Zölle?** Ja, unter anderem. Zum Glück sind die USA für uns nur ein kleiner Markt. Wir machen dort nur ca. fünf Prozent unseres Umsatzes. **Wann kommt denn die KI auf den Acker?** Ich schätze, dass wir in 5-10 Jahren soweit sind. Die Situation auf dem Acker ist erheblich komplexer als auf der Straße. Sie wissen z. B. nie genau, wann es wie viel regnen wird. Der Boden verändert sich ständig. Davon hängt aber z. B. ab, wie tief das Saatgut eingebracht werden muss. Hinzu kommen Einflüsse im Bereich der Oberfläche wie organische Rückstände oder Steine. Trotzdem wird schon heute automatisiert gefahren, d. h.: Die Maschine fährt autonom, der Fahrer überwacht sie nur noch. **Was wird später mal aus Ihrem Familienunternehmen?** Der Generationswechsel ist eines der wichtigsten Themen eines jeden Unternehmens. Bei uns sieht es gut aus: Wir sind vier Gesellschafterfamilien mit 13 Kindern in der nächsten Generation. Wahrscheinlich die Hälfte davon tendiert in unsere Firma, vier davon sind schon operativ im Unternehmen tätig.