Diesen Artikel teilen:

23. Feb 2022

|

Gesellschaft

Die Chancen der Weiterbildung

Journalist: Pia Rische

|

Foto: BMAS/Dominik Butzmann, Maya Maceka/unsplash

Arbeitsprozesse werden digitaler, Jobs flexibler und die jeweiligen Ansprüche verändern sich. Inwiefern können Weiterbildungsmaßnahmen darauf reagieren?

Nicht erst seit Pandemiebeginn gibt es ein starkes Umdenken was die Flexibilität und Veränder-barkeit verschiedener Berufe angeht. Die Notwendigkeit von Homeoffice hat einige Unternehmen vor große Herausforderung gestellt. Besonders die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, in welchem Ausmaß die digitale Transformation die Arbeitswelt beeinflusst. Einige Berufszweige werden immer mehr durch automatisierte Prozesse, Maschinen oder von Systemen, die auf künstlicher Intelligenz basieren, ersetzt. Abgesehen davon zeigte sich Corona-bedingt, dass beispielsweise Messen auch digital möglich sind, dafür aber andere, besonders digitale, Kompetenzen vorausgesetzt werden. Das Arbeiten und Leben auf Distanz macht deutlich, inwieweit menschliche Arbeit durch digitale Prozesse oder künstliche Intelligenz ersetzt werden kann und gleichzeitig neue Chancen ermöglicht. Inwiefern muss man also umdenken oder sich neu orientieren können? Besonders der Industrie- und Dienstleistungssektor verändert sich fortlaufend. Das Bestellen von Medikamenten oder ganzer Lebensmitteleinkäufe wird mehr genutzt und setzt die Verwendung digitaler Plattformen voraus. Um bestmöglich darauf reagieren und sich dem Strukturwandel anpassen zu können, gibt es einige Weiterbildungsmöglichkeiten. Drei Gesetze dienen zur Gestaltung und Stärkung der Weiterbildungskultur in Deutschland: Das Qualifizierungschancengesetz, das Arbeit-von-morgen-Gesetz und das Beschäftigungsgesetz. Diese sollen Beschäftigte anregen eine geförderte Weiterbildungsmaßnahme wahrzunehmen und das unabhängig vom Alter, der Qualifi kation oder der Größe des Unternehmens. Dazu be-kräftigt Arbeitsminister Hubertus Heil: „Qualifizierung bleibt Kernaufgabe der Unternehmen, aber wir wollen, dass alle Beschäftigten den Zugang zu Förderung und Qualifi zierung erhalten können.“ Eine Weiterbildungsberatung der Bundesagentur für Arbeit kann dabei helfen, die passende Weiterbildungsmaßnahme zu fi nden. Weiterhin sollen mithilfe des Arbeit-von-morgen-Gesetzes die Antragsstellung erleichtert, höhere Zuschüsse bewilligt und auch die Weiterbildung während Kurzarbeit ermöglicht werden. „Der digitale Strukturwandel der Arbeitswelt bringt es mit sich, [dass Beschäftigte] eine höhere Flexibilitätsanforderung erleben, dass betrifft vor [Allem] auch die Flexibilität kurzzeitig […] und projektbezogener Beschäftigter“, so Arbeitsminister Heil weiter. Für die Zukunft plant Heil zudem eine „geförderte Bildungs(teil)zeit, damit Beschäftigte im Leben immer wieder die Chance haben, etwas dazuzuler-nen“, so in einem Interview im Rahmen des Deutschen Weiterbildungstages. So soll der berufl iche Aufstieg erleichtert, beziehungsweise der Fachkräftemangel abgemildert werden. Grundvorausset-zung im Transformationsprozess sind Weiterbildungsträger – diese müssen auf Unternehmen zugehen und die passende Weiterbildungsmaßnahme anbieten.

Fakten

Gut zu wissen: Um weitere Anreize für berufl iche Weiterbildung während der Kurzarbeit zu setzen, wurde das Beschäftigungs-sicherungsgesetz eingeführt. Der Arbeitsausfall soll für berufliche Weiterbildung genutzt werden und wird finanziell unter-stützt – ohne Zeitbeschränkung der Weiterbildungsmaßnahme!

23. Okt 2025

|

Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.