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16. Mär 2023

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Gesundheit

Die Kopfhaut milde stimmen

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Presse, Karolina Grabowska/pexels

Dejan Garz begeistert mit Haarpflege-Tipps fast 300.000 Follower bei Instagram. Im Interview spricht der Hamburger Friseurmeister über die optimale Pflege von Haut & Haar.

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Friseurmeister Dejan Garz, zu finden unter instagram.com/dejangarzhairstylist

Die Basis für schönes Haar ist eine gesunde Kopfhaut - warum?
Alles, was mit dem Haarwachstum zu tun hat, entspringt in der Kopfhaut. Eine atmungsaktive Kopfhaut mit intaktem Säureschutzmantel sorgt für gesundes Haarwachstum. Die restlichen 50 Prozent von schönem Haar macht in meinen Augen eine gute Haarpflege aus.

Wie sieht optimale Kopfhaut-Pflege aus?
Das A und O ist eine milde Haarwäsche, welche die Kopfhaut nicht reizt und die Haarfollikel nicht verstopft. Parfümfreie Shampoos mit möglichst wenigen Zusatzstoffen sind ideal, die tägliche Haarwäsche eher nicht so. Problematisch sind Shampoos mit Silikonen, da diese komedogen wirken, also die Poren verstopfen. Auch Trockenshampoo kann Probleme machen. Man kann seine Haare auch mit einem milden Gesichts-Cleanser waschen, denn Haare waschen dient in erster Linie dazu, die Kopfhaut von Fett zu befreien. Außerdem wichtig: Kopfhaut nicht zu heiß föhnen und im Sommer auf UV-Schutz achten! 

Welche Kopfhaut-bedingten Haarprobleme plagen deine Follower?
Schuppen sind definitiv ein großes Thema, wobei hier unterschieden werden muss zwischen trockenen und fettigen Schuppen. Diesbezüglich bin ich ein großer Fan von chemischen Peelings mit Säuren, die direkt in die Haut einziehen und deren pH-Wert beeinflussen. Bei fettiger Kopfhaut beziehungsweise fettigen Schuppen empfehle ich Salicylsäure, auch bekannt unter BHA. Trockenen Schuppen lässt sich mit AHA Fruchtsäuren sanft zu Leibe rücken. Einmal die Woche ein chemisches Peeling ist auch eine gute Prophylaxe. Von mechanischen Kopfhaut-Peelings rate ich eher ab, weil der Schleifeffekt die Kopfhaut reizt.

Was ist mit Bürstenmassagen?
Ich bin ein absoluter Befürworter von Massagebürsten zum Haarewaschen. Sie regen die Blutzirkulation der Kopfhaut an, wodurch Nährstoffe besser zum Haarfollikel transportiert werden können. Wichtig ist, dass diese Bürsten spitz geformte, aber gleichzeitig auch weiche Noppen besitzen.

27. Jun 2025

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Gesundheit

Kleine Firmen, große Wirkung: Wie EBPs die Pharmabranche revolutionieren – mit Dr. Merle Fuchs

![MerleFuchs_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Merle_Fuchs_online_4afdaa8866.jpg) ```Dr. Merle Fuchs (PhD), Managing Partner & CEO, PRAMOMOLECULAR GmbH``` Die USA, Deutschland und die Schweiz bleiben führend bei innovativen, patentgeschützten Medikamenten, während Indien und China den Markt für Generika dominieren. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie zum wichtigsten Wachstumsmotor aufgestiegen und steuert mittlerweile rund 5,4 Prozent zum BIP bei – ein mehr als versechsfachter Anteil seit 1990. Deutschland hingegen, einst „Apotheke der Welt“, schafft nur 1 –1,5 Prozent. Zwar sitzen mit Roche und Novartis zwei Schwergewichte in Basel, doch künftig wird die Innovationskraft von Big Pharma zunehmend von Emerging Biopharma Companies (EBPs) geprägt werden. Als EBPs gelten Biopharmaunternehmen mit weniger als 500 Mio. US$ Jahresumsatz, darunter forschende Start-ups ohne Markterlöse. Den Aufbau ihrer Wirkstoffpipeline müssen sie in Deutschland traditionell chronisch unterfinanziert mühsam durch Wagniskapital und Fördermittel finanzieren. Dennoch füllen diese aufstrebenden kleinen Unternehmen die Pipeline: Während 2002 etwa 67 Prozent der Innovationen von Big Pharma kamen, stammten 2022 gut 84 Prozent der Wirkstoffe in frühen und 73 Prozent in späten klinischen Phasen von EBPs. EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen. Agile Strukturen und flache Hierarchien erlauben EBPs schnelle Entscheidungen und effiziente frühe Forschung. PRAMOMOLECULAR ist ein Beispiel: Das präklinische EBP entwickelt Gene-Silencing-Wirkstoffe gegen bislang unbehandelbare Erkrankungen in der Hälfte der Zeit und zu 10 Prozent der Kosten klassischer Programme. Für mehr solcher Erfolge braucht Deutschland exzellente Grundlagenforschung, ausreichend Wagniskapital und Mut, neue Wege zu gehen. Denn nur wer die kleinen „Zwerge“ stark macht, kann die Zukunft der Medizin gestalten. >EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen.

27. Jun 2025

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Wirtschaft

Gesundheitswende als Schlüsselmoment – mit Dr. Christian Weißenberger

![Portrait_ChristianWeißenberger_2757x3667px_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Portrait_Christian_Weissenberger_2757x3667px_online_5e883d9860.jpg) ```PD Dr. Christian Weißenberger, Spezialist für Strahlentherapie & Palliativmedizin in Freiburg``` Europa und Deutschland stehen an einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Kraft von geopolitischen Spannungen und globalem Wettbewerb unter Druck gerät. Deutschland muss entschlossen handeln, um als Wirtschaftsmotor und Vorbild für Freiheit und Demokratie zu bestehen. Ein zentraler Hebel ist die Modernisierung des Gesundheitssektors. In der Region Freiburg etwa ist der Gesundheitsbereich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und belegt international mit Mittelständlern wie Herstellern von Hightech-Operationsbesteck seine Innovationskraft. Doch während die Weltmärkte wachsen, schrumpft die Medizintechnik-messe Medica in Düsseldorf: Gewinner orientieren sich zunehmend nach Dubai und in den arabischen Raum. Ursache ist häufig eine kurzsichtige Finanzpolitik hierzulande. Statt in innovative Großgeräte zu investieren, flossen Kürzungen in die sprechende Medizin. Hightech-Einrichtungen erlitten ein Minus von teils über 22 Prozent. Die Folge ist absehbar: finanzielle Engpässe, resignierte Anbieter und Abwanderung ins Ausland. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) steht hier als Symbol verfehlter Gesundheitspolitik. Und trotz des Milliarden-Sondervermögens bleibt Gesundheit unterfinanziert. Dabei haben Deutschland und Europa mit exzellent ausgebildetem Personal und Weltklasse-Krankenhäusern Spitzenbedingungen. Entscheidend ist jetzt die politische Entscheidung, Mittel gezielt in Hightech-Medizin, Ausbildung und Digitalisierung zu stecken – nicht erst nach dem Ernstfall. Digitalisierung bedeutet aber zunächst höhere Kosten für Hardware und Schulung, bevor Effizienzgewinne folgen. Und auch Empathie-Arbeit in Pflegestationen lässt sich nicht digitalisieren: Menschliche Ressourcen bleiben die wertvollste Investition! Hier fordere ich Ehrlichkeit: Wenn optimale Medizin für alle nicht mehr finanzierbar ist, muss man das klar benennen. Nur so lassen sich die richtigen Rezepte finden. Deutschland braucht jetzt nicht nur Visionen, sondern konkrete Schritte und das Budget, um seine Vorreiterrolle zu sichern.