22. Dez 2021
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Gesellschaft
Journalist: Armin Fuhrer
Die großen Unternehmen treiben die BIM-Entwicklung voran, sagt Matthias Jacob, Vizepräsident Tech-nik des Hauptverbandes der Deut-schen Bauindustrie.
Wie wichtig ist für die großen Unternehmen der Baubranche die Arbeit mit BIM?
BIM ermöglicht es uns einerseits, das Know-how der Bauindustrie bereits in die Planung einzubinden. Dadurch können anderseits Planungen in fünf Dimensionen vorgenommen werden. Zu den herkömmlichen drei Dimensionen kommen noch die Kosten und die Zeit. Das beginnt bereits in der Planungsphase. Daher ist diese Methode gerade für die großen Mittelständler und die Baukonzerne sehr interessant.
Können die großen Unternehmen als Treiber gelten?
Ja, sie haben die BIM-Methodik in Eigenregie kräftig vorangetrieben. Es brauchte dafür einen gewissen Input, die Kapazitäten und die Möglichkeit, eigene Mittel investieren zu können. Und darüber verfügen die Großen eher als die Kleinen. Das bedeutet aber nicht, dass für die Mittelständler BIM nicht interessant wäre. Inzwischen kann man Tools kaufen, so dass nicht jedes Unternehmen alles selbst entwickeln muss.
Die Einführung von BIM bedeutet erst einmal Kosten und Arbeit. Lohnt es sich dennoch?
Auf jeden Fall. Schon nach kurzer Zeit steigt die Produktivität des Planungsprozesses deutlich an. Ein stotternder Planungsprozess kostet Zeit und Nerven. Wenn aber alle auf demselben Spielfeld zur selben Zeit nach denselben Regeln aktiv sind, fördert das die Kommunikation unter den einzelnen Partnern, man kann Schnittstellen besser beherrschen und dem Bauherrn eine bessere Entscheidungsvorlage liefern. Auch unter Nachhaltigkeits- und Umweltgesichtspunkten ist das von großem Vorteil. Das verstehen immer mehr Unternehmen, und so haben sich inzwischen auch immer mehr dieser Entwicklung geöffnet.
Wie steht es um das Thema Datensicherheit?
Das ist ein komplexes Thema, weil die Unternehmen Daten in einen großen Topf geben, die andere möglicherweise vor allem mit Künstlicher Intelligenz auswerten können und damit ganz neue Geschäftsmodelle entwickeln. Daher beschäftigt sich auch der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie gerade intensiv mit diesem Thema.