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1. Mär 2025

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Gesellschaft

Die Schweiz verschleudert Ressourcen

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Edward Howell/unsplash

Recycling und Kreislaufwirtschaft können die Wirtschaft des Landes resilienter machen. Doch es gibt noch viel Luft nach oben.

Die Schweiz gehört zu den reichsten Ländern der Welt, und so kann es auch nicht überraschen, dass sie auch zu den Ländern gehört, die jährlich mit rund 700 Kilogramm pro Kopf die höchsten Abfallberge produzieren. Zwar liegt nach jahrzehntelangen Anstrengungen die Quote beim Recycling mit 53 Prozent im internationalen im oberen Bereich, aber Länder wie Österreich, Deutschland und Slowenien, die auf mehr als 60 Prozent kommen, zeigen, dass hier noch mehr möglich ist. Und mit Blick auf die Kreislaufwirtschaft, die 2023 bei mageren 6,9 Prozent lag, gilt das noch viel mehr.

Denn das rohstoffarme Land verschleudert mit jeder Tonne verbranntem Siedlungsabfall kostbare Rohstoffe, die für die Wiederverwertung verlorengehen.

Immerhin ist die Recyclingquote bei bestimmten Materialien wie Glas und Aluminium beeindruckend hoch. Aber gleichwohl ist es in den vergangen Jahren nicht gelungen, die Gesamtquote zu erhöhen. Das liegt daran, dass in der Schweiz noch immer ein Grossteil der Kunststoffe verbrannt statt wiederverwendet werden, was wiederum die Hauptursache darin hat, dass viele Kunststoffe und Verbundverpackungen nicht für das Recycling konzipiert sind. Sie bestehen aus mehreren Kunststoffschichten, die nicht getrennt werden können, oder aus einer Mischung verschiedener Materialien wie Plastik, Pappe und Aluminium, die sich nicht für das Recycling eignen. Solche Verpackungen landen nach wie vor in der Verbrennung.

Diesen Zustand zu ändern wäre aber im Interesse des Landes, denn es liegt auf der Hand, dass die Schweiz durch einen weiteren Ausbau von Recycling und Kreislaufwirtschaft nicht nur etwas für Klima und Umwelt tun, sondern zugleich die eigene Wirtschaft stärken würde. Denn das rohstoffarme Land verschleudert mit jeder Tonne verbranntem Siedlungsabfall kostbare Rohstoffe, die für die Wiederverwertung verlorengehen. Um das zu ändern hat der Bundesrat im November vergangenen Jahres die parlamentarische Initiative 20.433 («Schweizer Kreislaufwirtschaft stärken») beschlossen. Sie wird seit dem Januar diesen Jahres schrittweise umgesetzt. Dazu gehört unter anderem die Verpflichtung der Unternehmen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte zu berücksichtigen, um Effizienz und Nachhaltigkeit zu fördern. Es werden zudem strengere Umweltstandards für Produkte und Verpackungen mit dem Ziel einer grösseren Umweltverträglichkeit und Langlebigkeit eingeführt. Die Wiederverwendung und stoffliche Verwertung von Materialien erhält Vorrang, soweit das praktikabel ist. Und nicht zuletzt wird die Produzentenverantwortung ausgeweitet.

Jeder einzelne Konsument kann durch konsequentes Trennen helfen. Die beste Methode aber ist und bleibt: möglichst viel Kehricht vermeiden.

Dieser letzte Punkt scheint notwendig, denn laut einer Studie beschäftigen sich nur zwischen 8 und 12 Prozent der Schweizer Unternehmen substanziell mit der Transformation zur Kreislaufwirtschaft. Experten gehen immerhin davon aus, dass eine Verdopplung der Kreislauffähigkeit relativ leicht zu erreichen wäre. Ein Schritt dahin kann eine ganzheitlichere Herangehensweise sein. So fehlt es unter anderem an einheitlichen Regelungen auf Bundesebene für bestimmte Materialien und Kunststoffe.

Die Schweiz kann also mit Blick auf Recycling und Kreislaufwirtschaft noch einiges tun, um Klima und Umwelt zu helfen und die eigene Wirtschaft zu fördern. Jeder einzelne Konsument kann durch konsequentes Trennen helfen. Die beste Methode aber ist und bleibt: möglichst viel Kehricht vermeiden.

Factbox

Bei bestimmten Materialien erreicht die Schweiz beachtliche Recyclingquoten. So werden 97 Prozent der Glasbehälter, 91 Prozent der Aluverpackungen, 83 Prozent der PET-Getränkeflaschen und 80 Prozent des Papier- und Kartonaufkommens recycelt. Dennoch konnte die Gesamtquote von 53 Prozent in den vergangenen drei Jahren nicht mehr gesteigert werden.

1. Mär 2025

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Gesellschaft

Nachhaltige Verpackungen: Gesundheit, Umwelt und Innovation–ein Beitrag von Dr. Birgit Geueke, Senior Scientific Officer, Food Packaging Forum

Verpackungen sind aus unserem Alltag kaum wegzudenken – sie schützen Produkte, halten sie frisch und erleichtern den Transport. Doch es gibt auch Schattenseiten: Angesichts wachsender Umweltprobleme durch steigende Emissionen und schwindende Ressourcen wird der Ruf nach nachhaltigen Lösungen lauter. Nachhaltige Verpackungen bedeuten jedoch mehr als nur den Ersatz eines Materials durch ein anderes. Es betrifft auch die Chemikaliensicherheit, den unkritischen Gebrauch von Einwegmaterialien und die Entsorgung. In diesen Bereichen ist rasches und reflektiertes Handeln erforderlich. Es braucht ein neues Bewusstsein, das wir alle mittragen müssen. Nach oft kurzer Nutzung tragen Verpackungen zu den rund 150 kg Hauskehricht bei, die in der Schweiz pro Person und Jahr anfallen. Weit weniger sichtbar ist das Mikroplastik, das aus Kunststoffverpackungen in Mensch und Umwelt gelangen kann. Ebenso besorgniserregend sind die vielen Chemikalien, von denen manche aus der Verpackung in die Lebensmittel übergehen und so in den Körper gelangen. Hormonelle Störungen und ein erhöhtes Krebsrisiko gehören hier zu den möglichen gesundheitlichen Folgen. Weltweite Daten bestätigen, dass wir alle einen Cocktail aus Chemikalien in uns tragen, an dem auch Lebensmittelverpackungen massgeblich beteiligt sind. Daher ist es wichtig, dass bei nachhaltigen Verpackungen die Chemikaliensicherheit berücksichtigt und ausreichend getestet wird. Besonders kritisch ist der Einsatz recycelter Materialien, die nicht vollständig inert sind. Verfahren zum Recycling von Kunststoffen und papierbasierten Materialien sind oft nicht geeignet, chemische Verunreinigungen in ausreichendem Masse zu entfernen und so die Sicherheit zu gewährleisten. In der Schweiz wurde deshalb der direkte Einsatz von Recyclingpapier und -karton im Lebensmittelbereich bereits 2019 stark eingeschränkt. >Kosten sind eine der grössten Hürden, wenn es um nachhaltige und sichere Verpackungen geht. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass jede Erkrankung, die durch Chemikalien verursacht wird, zu viel Leid führt – und unsere Gesundheit eines der wertvollsten Güter ist. Der wichtige Zielkonflikt zwischen der Verringerung von Abfall und dem Schutz der menschlichen Gesundheit ist nicht zu übersehen und zeigt, dass es nicht reicht, sich auf einzelne Aspekte eines Problems zu konzentrieren. Innovative Geschäftsmodelle können aber zu neuen Wegen führen. Mehrwegsysteme und Pfandlösungen haben bewiesen, dass Kreislaufwirtschaft funktioniert – vorausgesetzt die Infrastruktur ist vorhanden und die Materialien sind wirklich kreislauffähig und inert. Sobald solche Lösungen einfach und bequem in unseren Alltag integriert werden können, wird sich auch das Konsumverhalten anpassen. Kosten sind eine der grössten Hürden, wenn es um nachhaltige und sichere Verpackungen geht. Jedoch darf nicht vergessen werden, dass jede Erkrankung, die durch Chemikalien verursacht wird, zu viel Leid führt – und unsere Gesundheit eines der wertvollsten Güter ist. Auch eine zerstörte Umwelt lässt sich kaum durch Geld wiederherstellen. Langfristig lohnen sich daher Investitionen in Nachhaltigkeit – für unsere Gesundheit, den Planeten und die kommenden Generationen. Nachhaltige und sichere Verpackungen erfordern gemeinsames Handeln. Ob Detailhändler, Verbraucherinnen, Lebensmittelproduzenten und Politik – wir alle müssen an einem Strang ziehen, um Produkte sicher, ressourcenschonend und gesundheitsfreundlich zu verpacken.

31. Dez 2024

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Lifestyle

Vier Bau- und Konsumgüter-Messen im Fokus

**Zukunft des Bauens: Die BAU 2025** Klimagerechtes Bauen ist das Leitthema der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Klimawandel und Ressourceneffizienz stellen auch die Bauwirtschaft vor große Herausforderungen. Neben umweltverträglichen und recyclingfähigen Baumaterialien gilt es gesamte Prozesse des Planens und Bauens ganzheitlich neu zu denken, um negative Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten und Lösungswege für mehr Klimaresilienz aufzuzeigen – bei gleichzeitiger Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit. Beim internationalen Treffpunkt für Gebäudeplaner, -bauer, -gestalter und -betreiber BAU 2025 vom 13. bis 17. Januar in München dreht sich alles um das Thema klimagerechtes Bauen: Welche Prozesse braucht es, um Nachhaltigkeit in der Stadt- und Raumplanung wirtschaftlich tragbar umzusetzen? Was bedeutet klimagerechtes Bauen konkret und wie sieht eine klimaresistente Quartiersentwicklung aus? Welche Möglichkeiten bieten intelligente Gebäudemanagementsysteme zur Optimierung des Energieverbrauchs? Dies sind nur einige der Fragestellungen und komplexen Themenbereiche, die die BAU als Plattform bietet, um Austausch und Zusammenarbeit aller Beteiligten der Branche zu fördern und mögliche bautechnische Lösungswege aufzuzeigen. Unter anderem durch überzeugende Best Practices und Produkt- und Systeminnovationen, die auch digitale Tools und gänzlich neue Geschäftsmodelle umfassen. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe präsentieren sich sowohl die Marktführer der Branchen als auch innovative Newcomer mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Von Architekten, Planern und Handwerkern bis hin zu Investoren und Industrie- und Handelsvertreter kommen auf der BAU alle zusammen, die am Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden beteiligt sind. **Nordwestens Baufachausstellung hanseBAU** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Baumesse HAUS in Dresden** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Ambiente Frankfurt** Zum Jahresbeginn wird Frankfurt zum Trend-Hotspot und globalen Bühne der Konsumgüterbranche. Mit den Bereichen Dining, Living, Giving und Working spiegelt die führende Messe der Konsumgüterbranche Ambiente vom 7. bis 11. Februar die aktuellen Entwicklungen und Trends von morgen im Konsumgütermarkt wider. Das Fachpublikum aus Händlern, Einkäufern, Interiordesignern und Architekten kann sich auf vielfältige Impulse in vier Produktgruppen freuen: Ambiente Dining zeigt über sechzehn Hallenebenen die Dining-Trends von morgen; Ambiente Living bietet rund ums Wohnen, Einrichten und Dekorieren inspirierende Konzepte und Einrichtungsideen für jedes Interior-Konzept. Ambiente Giving feiert die Vielfalt des Schenkens und gibt von Geschenkartikeln bis hin zu dekorativen Accessoires eine Antwort auf die Giving-Trends der Zukunft. Der noch junge Bereich Ambiente Working thematisiert die Verbindung einer zusammenwachsenden hybriden Arbeitswelt aus Home und Office, Lifestyle und Workstyle und stellt neben Bürobedarf und Schreibwaren das internationale Angebot an Office Design und modernen Work Spaces vor. Begleitende Impulsvorträge informieren über die Trends und aktuelle Entwicklungen rund um den Arbeitsplatz der Zukunft. „Future of Work“ ist nur eines der Metathemen, die die Ambiente 2025 neben Lifestyle und Design aufgreift. Auch die Themen Nachhaltigkeit, Future Retail und Digital Expansion of Trade werden im Rahmen der „Academies der Ambiente“ fokussiert. Die zum Teil online stattfindende Veranstaltungsreihe bietet allen Fachbesuchern Business Insights, vermittelt wichtiges Branchenwissen und ermöglicht es, Praxistipps von namhaften Experten sowie neue Impulse für das eigene Business zu erhalten.