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20. Jun 2022

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Gesellschaft

Die Sonne als Ausweg aus der Kostenfalle

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Manny Becerra/unsplash

Deutschlands Verbraucher ächzen unter den stark steigenden Preisen für Strom, Gas und Öl. Der Umstieg auf Solarenergie kann Abhilfe schaffen.

Wir lesen es täglich in den Zeitungen und spüren es beim Tanken an der Tankstelle: Die Kosten für Energie steigen und steigen, ganz gleich, ob es sich um Strom, Gas oder Benzin handelt. Und der nächste Schock ist absehbar – wenn wir die nächste Nebenkosten-Abrechnung in den Händen halten werden. Höchste Zeit also, gegenzusteuern. Nur wie, fragen sich viele Verbraucher hierzulande. Besonders für Hausbesitzer ist das eigentlich ganz einfach: Mit einer Solaranlage auf dem eigenen Dach. Denn zwar muss diese Anlage erst einmal installiert werden, und das ist nicht ganz billig. Aber ist dieser Schritt einmal vollzogen, kann man sich über extrem preiswerten Strom freuen. Wie lange es dauert, bis sich die Anschaffung amortisiert hat, hängt von der Menge des verbrauchten Stroms ab.

Es gibt noch eine Reihe weiterer Vorteile einer heimischen Solaranlage: Man trägt nicht nur aktiv zur Energiewende bei, denn selbstproduzierter Strom aus der Solaranlage ist klimaneutral, sondern macht seine eigene Stromversorgung auch unabhängiger von fossilen Energieträgern. Das gilt sowohl für die Stromversorgung im eigenen Haus als auch für das Fortbewegungsmittel, auf das viele Menschen nicht verzichten wollen oder können: das Auto. Denn auch für den Umstieg auf ein Elektroauto gilt angesichts explodierender Benzinkosten, dass das Fahren dadurch billiger wird – und natürlich klimafreundlicher. Produziert wird auch dieser Strom fürs Auto mit einer PV-Anlage auf dem eigenen Dach. Und nicht zuletzt macht sich Deutschland durch die Unabhängigkeit der vielen Einzelhaushalte als Ganzes unabhängig von Öl- und Gaslieferungen aus Russland.

Dass vor diesem Hintergrund der Ausbau der Solarenergie hierzulande boomt, ist nicht überraschend. Legte die Zahl der ausgebauten privaten Solaranlagen schon im vergangenen Jahr stark zu, so würde sich laut einer aktuellen Umfrage des Bundesverbandes Solarwirtschaft in Deutschland etwa jeder sechste Haueigentümer in den kommenden zwölf Monaten gerne eine Solaranlage aufs Dach setzte lassen.

Die Betonung liegt allerdings auf dem Wörtchen „würde“, denn der Boom des Stroms aus der Kraft der Sonne hat auch seine Schattenseiten. Dazu gehören vor allem Lieferkettenschwierigkeiten und Materialengpässe – wie man sie derzeit aus vielen Branchen kennt –, ebenso, wie ein Mangel an Fachkräften. Denn die Installation einer Solaranlage erfordert spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten, aber in Deutschland gibt es bei weitem nicht genug Fachleute, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. So ist die Wartezeit von einem Monat auf durchaus mehr als neun Monate gestiegen.

Das ist aber kein Grund, um Frust zu schieben oder gar, sein Projekt Solaranlage wieder abzublasen. Denn da eine solche Anlage mehrere Jahrzehnte laufen soll und die Energiepreise absehbar auch in der Zukunft steigen werden, kommt es nicht auf eine Installation ein paar Monate früher oder später an. Man sollte unbedingt warten, bis ein ausgewiesener Experte einen Termin frei hat, der die Anlage fachgerecht auf dem Dach installiert. Denn wenn sie wegen Pfusch später abgenommen und neu installiert werden muss, kann das sehr teuer werden – und der vermeintliche Kostenvorteil kann schnell nach hinten losgehen.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.