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15. Jul 2024

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Wirtschaft

Die Städtebauförderung hat eine spürbare Hebelwirkung, um einen Wirtschafts- und Wohnstandort zu stärken - mit Dr. Rolf Bösinger

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: ThisIsEngineering RAEng/unsplash, BMWSB/Henning Schacht

Staatssekretär Dr. Rolf Bösinger fordert, städtebauliche Maßnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und umzusetzen.

dowload-portrait-boesinger_online.jpg Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen

Unter dem Schlagwort „Smart City“ verstehen wir Entwicklungskonzepte, die darauf abzielen, Städte lebenswerter, effizienter, technologisch fortschrittlicher, ökologischer und sozial inklusiver zu gestalten. Für diesen umfassenden Ansatz sind unter anderem kommunale Verwaltung, Stadtwerke und Bauministerium gefragt. Wie einzelne Smart Citys gestaltet werden, hängt von lokalen Bedingungen ab, doch die Herausforderungen ähneln sich in vielen Städten: Bauflächenpotenziale schaffen, Potenziale für die Energieeinsparung oder konkrete Klimaschutzmaßnahmen ermitteln. Ziele, Maßnahmen und Instrumente sind dabei eng miteinander verwoben.

Für die Klimaanpassung braucht man beispielsweise Entsiegelungsmaßnahmen und die Nutzung des Niederschlagwassers. Für den Klimaschutz muss der Energiebedarf von Gebäuden verringert und die Wärmeversorgung dekarbonisiert werden, ebenso müssen die Wohnraumschaffung an sich und Klimaanpassung des Gebäudes zusammengedacht werden. Als effektives Instrument für einen zukunftssicheren Wirtschaftsstandort hat sich dabei die Städtebauförderung erwiesen. Sie ist seit 1971 das Herzstück der Stadtentwicklungspolitik des Bundes und beträgt aktuell 790 Mio. Euro jährlich. Denn die eingesetzten Mittel werden in der Regel von den lokalen kleinen und mittelständischen Unternehmen genutzt. Da diese Unternehmen natürlich auch viel eigenes Geld in die Hand nehmen, hat die Städtebauförderung also eine spürbare Hebelwirkung. Und dadurch wird der jeweilige Wirtschafts- und Wohnstandort gestärkt.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home