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14. Dez 2022

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Gesundheit

Die Wolke bietet viele Möglichkeiten

Journalist: Martin Peuker, Geschäftsführer IT der Berliner Charité

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Foto: Charité

Cloudbasierte Lösungen haben im Gesundheitswesen viele Vorteile, nicht zuletzt für die Patienten. Sie müssen aber auch konsequent genutzt werden.

Daten spielen in unserer Welt eine immer größere Rolle und das gilt auch für das Gesundheitswesen. Seit einigen Jahren gibt es ähnlich wie in nicht-medizinischen Unternehmen eine Entwicklung, weg von hauseigenen Datacentern, und hin zu cloudbasierten Lösungen. Kein Wunder, denn solche cloudbasierten Lösungen haben sehr große Vorteile. Sie bieten die Möglichkeit, mobil über smarte Endgeräte völlig ortsungebunden, schnell, zu jeder Zeit und sicher auf Daten zurückgreifen zu können. Zugleich versetzen sie den Nutzer oder die Nutzerin in die Lage, auf unkomplizierte Art viele ganz unterschiedliche Anwendungen gebrauchen zu können. Das ist on premise, also durch hauseigene Datacenter, nicht so einfach möglich wie mit Hilfe einer Cloud. In einer Welt, die erheblich mobiler geworden ist, hat das für alle Beteiligten im Gesundheitswesen viele Vorteile. Ein weiterer Grund, der für cloudbasierte Lösungen im Gesundheitsbereich spricht, ist die weiter voranschreitende Personalisierung. Wir müssen schneller auf Themen reagieren, und können dabei mit einem immer größer werdenden Datenaufsatz arbeiten. Auch dafür bieten cloudbasierte Lösungen viele Vorteile.

Digitalisierung ist also ein Schlüsselwort. Aber sie kostet natürlich auch Geld und so spielt die Finanzierung eine essenzielle Rolle. An dieser Stelle gibt es hierzulande allerdings noch Defizite. Die geltenden Fallpauschalen, mit denen die Krankenhäuser arbeiten müssen, decken den notwendigen Finanzierungsbedarf für die Digitalisierung nicht ab. Einhergehend damit gibt es einen dringenden Handlungsbedarf bei der Art der Finanzierung, denn cloudbasierte Lösungen bedeuten zwar einerseits, dass auf eine Investition für ein Datacenter verzichtet werden kann. Andererseits aber muss eine monatliche Gebühr für die Nutzung der Cloud gezahlt werden und das ist im Gesundheitswesen noch nicht abgebildet. Genauso wichtig ist die Ausbildung von Fachkräften, die ebenfalls finanziert werden muss.

Ausbaufähig ist in Deutschland derzeit auch noch die dringend notwendige einheitliche Regulatorik der cloudbasierten Lösungen. Es gibt 16 verschiedene Landeskrankenhausgesetze und das macht es sehr schwer, Patientendaten professionell cloudbasiert zu halten und zu tauschen. Ich sehe aber, dass sich Veränderungen anbahnen und bin daher optimistisch, dass bis 2025 die Regulatorik so weit ist, dass cloudbasierte Lösungen problemlos unterstützt werden können.

Sehr wichtig ist im Zusammenhang mit Gesundheitsdaten die Cybersicherheit. Man muss klar sagen, dass ein professioneller Cloudanbieter über eine wesentlich höhere Kompetenz in der Absicherung der Cyber-Security verfügt, als ein kleineres Krankenhaus mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der IT es gewährleisten kann. Und nicht zuletzt müssen alle Bedingungen eines umfassenden Datenschutzes gewährleistet sein. Es gilt aber auch zu verhindern, dass der Datenschutz die Digitalisierung mit all ihren Vorteilen für die Patientinnen und Patienten und das Gesundheitswesen insgesamt behindert. Wichtig ist auch, ihn deutschlandweit einheitlich zu regeln.

Cloudbasierte Lösungen bringen für alle Beteiligten im Gesundheitswesen große Vorteile und hervorragende Chancen. Man muss aber auch bereit sein, sie entschlossen zu ergreifen und zu nutzen. Zum Wohle aller.