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25. Mai 2022

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Gesellschaft

Die Zukunft steht unter Strom

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Karsten Wurth/unsplash

Ohne den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern ist Klimaneutralität unerreichbar. Doch ihr Verbrauch steigt weltweit noch einige Jahre lang an.

Wer mit dem Auto über Deutschlands Autobahnen oder Bundesstraßen fährt, sieht sie immer öfter: blauschimmernde Solar-Anlagen auf der grünen Wiese. Was für die einen ebenso wie die allgegenwärtigen Windräder eine Verschandelung der Landschaft ist, bedeutet für die anderen die Hoffnung, dass die Menschheit vielleicht gerade noch so die Kurve kriegt, bevor der Klimawandel voll durchschlägt. Denn sie stehen für die Gewinnung klimafreundlicher, fossilfreier Energie. Doch ganz gleich, wie man zu Windrädern und Solarfeldern steht, eins ist klar: Ohne einen massiven und möglichst raschen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und den Wandel zu erneuerbaren Energien ist das von vielen Experten geforderte Ziel, den Anstieg der Temperatur weltweit auf 1,5 Grad zu begrenzen, nicht zu erreichen. Und wenn dieses Ziel verfehlt wird, sieht es düster aus für den blauen Planeten.

Unsichtbar wird diese Energiewende nicht sein, wie man beim Blick aus dem Autofenster sieht. Und erst recht nicht preiswert. Das spürt jeder Verbraucher wegen der derzeit explodierenden Energiepreise beim Blick auf die Nebenkostenabrechnungen oder beim Tanken. Aber Kritiker der Energiewende, die mit Hinweis auf die Kostenexplosion einen Stopp des Ausbaus der erneuerbaren Energien fordern, rechnen zu kurz. Denn auch, wenn wir jetzt tiefer in die Tasche greifen müssen, so sind die Kosten, die in wenigen Jahrzehnten regelmäßig durch immer häufiger auftretende Hochwasserkatastrophen, Feuersbrünste, Stürme und lange Dürreperioden anfallen werden, ungleich höher. Das sieht auch Volker Quaschning so: „Über 20 oder 30 Jahre gerechnet sparen wir durch die vermiedenen Umwelt- und Klimaschäden am Ende viel Geld“, sagte der Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin und Buchautor kürzlich in einem Interview.

Aber es gibt Probleme bei der Umstellung, nicht nur die Proteste aus der Bevölkerung gegen die Aufstellung von Windrädern auf der grünen Wiese oder in der Nähe von Wohnhäusern. Auch die Tatsache, dass heute nahezu alle Solarmodule aus Asien importiert werden, kann die Energiewende in Deutschland behindern. Dann nämlich, wenn es wie derzeit Engpässe bei der weltweiten Lieferketten gibt. Daher ist es unbedingt notwendig, zumindest einen Teil der Produktion nach Europa zurückzuholen.

Ein anderes Problem liegt im notwendigen Tempo der Energiewende, denn sie muss möglichst rasch vollzogen werden, wenn die Menschheit die selbstgesteckten Klimaziele überhaupt noch erreichen will. Doch da fällt der Blick in die Zukunft nicht sehr optimistisch aus. Das macht die McKinsey-Studie „Global Energy Perspective 2021“ deutlich. Danach steigt der Bedarf an fossilen Brennstoffen weltweit sogar noch bis 2027 und wird erst dann seinen Peak erreicht haben. Immerhin: Bei der Kohle ist bereits heute der Höchststand erreicht. Bei Öl und Gas aber ist ein Rückgang erst ab 2027 beziehungsweise 2039 zu erwarten.

Für Deutschland stehen beim Ausbau der erneuerbaren Energien ganz klar zwei Arten der Stromerzeugung im Mittelpunkt: Wind- und Solarenergie. Denn beides steht hierzulande kostenlos zur Verfügung. Allerdings wird der Strombedarf in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stark steigen, was vor allem durch den Umstieg auf die Elektromobilität und eine weitgehende Elektrifizierung aller Wirtschaftssektoren bedingt ist. Viele legen ihre Hoffnungen gerade im Zusammenhang mit der Mobilität auch auf den grünen Wasserstoff statt auf Strom. Es gibt aber auch Experten, die davor warnen, weil für die Produktion sehr viel Wasser und Energie benötigt wird, so dass er besser für Wirtschaftsbereiche wie die Stahlproduktion verwendet werden solle, die ohne Wasserstoff nicht klimaneutral werden können. 

Die deutsche Wirtschaft stellt sich der epochalen Aufgabe der Energiewende inzwischen. So forderte beispielsweise das DIW kürzlich, nachdem es verschiedene Szenarien für einen Ausstieg aus Kohle und Erdgas untersucht hat, ausdrücklich: „Für alle Szenarien ist ein schneller Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien notwendig.“ Wirtschaftsvertreter fordern von der Politik inzwischen schnellere Fortschritte, nicht ohne darauf zu verweisen, dass die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im internationalen Vergleich dadurch nicht leiden dürfe. Vor allem aber Experten wie Volker Quaschning mahnen zur Eile, sind jedoch jenseits der Katastrophen- und Untergangsrhetorik mancher radikaler Klimaschützer durchaus noch optimistisch: Wenn alle an einem Strang zögen, „könnten wir durchaus 2035 völlig unabhängig von fossilen Energieimporten sein und damit unsere Klimaschutzziele erreichen“. Weltweit sind die Aussichten dagegen deutlich schlechter. So prognostiziert die McKinsey Studie „Global Energy Perspective 2021“, dass global gesehen das 1,5-Grad-Ziel weit verfehlt und das CO2-Budget bis zum Jahr 2100 schon Anfang der 2030er-Jahre aufgebraucht sein werde. Das Fazit: „Um einen gravierenden Klimawandel zu verhindern, müsste also noch sehr viel mehr getan werden, als sich bisher abzeichnet.“

 

31. Dez 2024

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Lifestyle

Vier Bau- und Konsumgüter-Messen im Fokus

**Zukunft des Bauens: Die BAU 2025** Klimagerechtes Bauen ist das Leitthema der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Klimawandel und Ressourceneffizienz stellen auch die Bauwirtschaft vor große Herausforderungen. Neben umweltverträglichen und recyclingfähigen Baumaterialien gilt es gesamte Prozesse des Planens und Bauens ganzheitlich neu zu denken, um negative Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten und Lösungswege für mehr Klimaresilienz aufzuzeigen – bei gleichzeitiger Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit. Beim internationalen Treffpunkt für Gebäudeplaner, -bauer, -gestalter und -betreiber BAU 2025 vom 13. bis 17. Januar in München dreht sich alles um das Thema klimagerechtes Bauen: Welche Prozesse braucht es, um Nachhaltigkeit in der Stadt- und Raumplanung wirtschaftlich tragbar umzusetzen? Was bedeutet klimagerechtes Bauen konkret und wie sieht eine klimaresistente Quartiersentwicklung aus? Welche Möglichkeiten bieten intelligente Gebäudemanagementsysteme zur Optimierung des Energieverbrauchs? Dies sind nur einige der Fragestellungen und komplexen Themenbereiche, die die BAU als Plattform bietet, um Austausch und Zusammenarbeit aller Beteiligten der Branche zu fördern und mögliche bautechnische Lösungswege aufzuzeigen. Unter anderem durch überzeugende Best Practices und Produkt- und Systeminnovationen, die auch digitale Tools und gänzlich neue Geschäftsmodelle umfassen. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe präsentieren sich sowohl die Marktführer der Branchen als auch innovative Newcomer mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Von Architekten, Planern und Handwerkern bis hin zu Investoren und Industrie- und Handelsvertreter kommen auf der BAU alle zusammen, die am Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden beteiligt sind. **Nordwestens Baufachausstellung hanseBAU** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Baumesse HAUS in Dresden** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Ambiente Frankfurt** Zum Jahresbeginn wird Frankfurt zum Trend-Hotspot und globalen Bühne der Konsumgüterbranche. Mit den Bereichen Dining, Living, Giving und Working spiegelt die führende Messe der Konsumgüterbranche Ambiente vom 7. bis 11. Februar die aktuellen Entwicklungen und Trends von morgen im Konsumgütermarkt wider. Das Fachpublikum aus Händlern, Einkäufern, Interiordesignern und Architekten kann sich auf vielfältige Impulse in vier Produktgruppen freuen: Ambiente Dining zeigt über sechzehn Hallenebenen die Dining-Trends von morgen; Ambiente Living bietet rund ums Wohnen, Einrichten und Dekorieren inspirierende Konzepte und Einrichtungsideen für jedes Interior-Konzept. Ambiente Giving feiert die Vielfalt des Schenkens und gibt von Geschenkartikeln bis hin zu dekorativen Accessoires eine Antwort auf die Giving-Trends der Zukunft. Der noch junge Bereich Ambiente Working thematisiert die Verbindung einer zusammenwachsenden hybriden Arbeitswelt aus Home und Office, Lifestyle und Workstyle und stellt neben Bürobedarf und Schreibwaren das internationale Angebot an Office Design und modernen Work Spaces vor. Begleitende Impulsvorträge informieren über die Trends und aktuelle Entwicklungen rund um den Arbeitsplatz der Zukunft. „Future of Work“ ist nur eines der Metathemen, die die Ambiente 2025 neben Lifestyle und Design aufgreift. Auch die Themen Nachhaltigkeit, Future Retail und Digital Expansion of Trade werden im Rahmen der „Academies der Ambiente“ fokussiert. Die zum Teil online stattfindende Veranstaltungsreihe bietet allen Fachbesuchern Business Insights, vermittelt wichtiges Branchenwissen und ermöglicht es, Praxistipps von namhaften Experten sowie neue Impulse für das eigene Business zu erhalten.

31. Dez 2024

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Gesellschaft

Heizkostenentwicklung und Vorteil Holzenergie

bne_Robert Busch Portrait online.jpg Robert Busch, Geschäftsführer beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne).

Wie haben sich die durchschnittlichen Heizkosten der letzten Jahre entwickelt? „Bei den Heizkosten waren seit 2022 erhebliche Schwankungen zu beobachten, insbesondere aufgrund der Energiekrise. Die Kosten für den Betrieb von Gasheizungen stiegen 2022 stark an, gingen 2023 und 2024 aber wieder deutlich zurück. Wärmepumpen verzeichneten 2022 ebenfalls einen starken Betriebskostenanstieg, 2023 und 2024 sanken diese aber wieder deutlich. Wärmepumpen wurden dadurch im Hinblick auf die Betriebskosten zu einer der günstigsten Heizoptionen. Im Gegensatz zu anderen Heizungsarten stiegen die Kosten für Fernwärme kontinuierlich an. Für 2024 zeichnet sich sogar ein starker Anstieg um 21Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab.“ Was ist für 2025 zu erwarten? Wie schätzen Sie die Entwicklung der Energiepreise ein? „Das Ganze ist extreme Glaskugel, wenn wir das wüssten, wären wir alle bald Millionäre. Insgesamt ist mit einem Anstieg der Heizkosten für fossil betriebene Heizungen, insbesondere Gasheizungen zu rechnen. Das ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: steigende CO2-Bepreisung sowie stark steigende Gasnetzentgelte durch eine sinkende Abnehmerzahl. Insofern rächt sich jetzt die Aufweichung des Gebäudeenergiegesetzes, das in seiner ursprünglichen Fassung den absehbar teuren Zubau solcher Heizungen gerade verhindern wollte. Die reinen Strompreise dürften durch den Zubau der Erneuerbaren eher sinken, während die Systemkosten steigen.“