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23. Nov 2022

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Lifestyle

Digitale Kinderheldinnen und -helden

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Stem/unsplash

Die Spiel- und Erlebniswelten unserer Kinder verändern sich ebenso schnell wie unsere digitale Umwelt. Smart Toys helfen sogar beim Lernen.

Vereinzelt sind die Figuren und Helden unserer eigenen Kindheit im Bewusstsein der Kleinen von heute ja noch präsent, aber Bugs Bunny, Asterix und Obelix, Bibo und Krümelmonster aus der Sesamstraße haben mächtig Konkurrenz bekommen und verschwinden immer weiter im Nebel alter Erinnerungen. An ihre Stelle tritt eine unüberschaubare Vielzahl neuer Figuren, die in der digitalen Welt um Aufmerksamkeit (und entsprechende Vermarktung) ringen. Eine wichtige Rolle spielen in der Welt der Kinder die Smart Toys, denen man heute ja kaum mehr ausweichen kann. Früher hörte man eine Kassette mit Hörspielen hundertmal, bis sie irgendwann den Geist aufgab, heute dagegen jonglieren die Kleinen mit Hörboxen, die sowohl Spielzeug als auch Audio gleichzeitig sind. Genau wie die Erwachsenen, die ihre Filme und Lieblingsmusiken einfach aus dem Netz herunterladen, arbeiten auch solche Boxen für Kinder ohne direkten Tonträger. Stattdessen werden Audioinhalte wie Musik oder Hörspiele von Herstellerservern geladen und über spezielle Spielfiguren zum Hören aktiviert.

Die vielseitige Verwendung solcher Spielzeuge sowie ihre Verfügbarkeit an jedem Ort und zu jeder Zeit ist unschlagbar. Auf einmal ist man nicht mehr von bestimmten „characters“ alter Schule wie unbesiegbaren Galliern oder Kekse liebenden Krümelmonstern umgeben, sondern von sprechenden Puppen, Kuscheltieren oder Robotern. Diese können dann per App auf dem Handy oder per Sprachbefehl gesteuert werden. Und sympathisch sind durchaus, wenn man mit ihnen in einen Dialog tritt.

Interaktive Spielzeuge wie Smart Toys haben bei kluger Anwendung enorme Vorteile. Nicht nur, dass sie sich bei der Interaktion mit den Kindern an deren Verhalten anpassen können, sie können auch Lernprozesse der Kinder unterstützen. In der Wissenschaft spricht man bei dieser Art lernunterstützender Smart Toys von „Gamification“, was so viel wie Lernen durch Spielen bedeutet. Das wird interessant, wenn Kinder vielleicht sogar beim Arbeiten für die Schule auch mal eine Frage stellen, die ein digitaler Assistent per Suchanfrage im Internet dann umgehend beantwortet. Im Grunde ist das ja nichts anderes, als wenn Erwachsene über digitale Lexika und Suchanfragen eine Menge wichtiger Informationen sammeln.

Weil die Smart Toys meist mit Smartphones oder Tablets verbunden werden, sollte man im Vorwege nur alles einrichten, dass die Kinder gut damit umgehen können. Dafür haben die Hersteller aber verlässliche Voraussetzungen geschaffen. Und wenn man die Smart Toys in einer geschützten Umgebung verwendet, Passwörter sichert und entsprechende Updates rechtzeitig herunterlädt, sind sie topsicher.

Wenn unsere Kinder mit sympathischen digitalen Helfern ihre Kinderzimmer teilen, dann haben sie die besten Voraussetzungen, in die Zukunft hineinzuwachsen. Allmählich werden sie mit der Nutzung vertraut und wissen, wie man leicht an Informationen herankommt, die man braucht und haben möchte. Und damit sind sie auch irgend auch kleine Heldinnen und Helden wie unsere unbesiegbaren Gallier Asterix und Obelix.

Integrierte Software ermöglicht es, Spielzeuge auf ihre kindlichen Besitzerinnen und Besitzer abzustimmen und sie in die Lage zu versetzen, in einen Dialog miteinander zu treten. Unvernetzte Smart Toys reagieren über Kameras, Sensoren und Mikrofone, andere können mit Internet-basierten Plattformen verbunden werden.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.