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16. Mär 2020

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Gesundheit

Digitale Techniken revolutionieren die Hörgeräte

Journalist: Jörg Wernien

Im Jahr 2019 trugen, laut Statista, 2,22 Millionen Deutsche ein Hörgerät, Tendenz steigend. Schätzungen zufolge haben 14 bis 16 Millionen Deutsche Probleme mit dem Hören oder sind schwerhörig.

In diesem Jahr wird der 250. Geburtstag des berühmten Komponisten Ludwig van Beethoven gefeiert. Schon im Alter von 29 Jahren verschlechterte sich sein Gehör bis er schließ ganz ertaubte. Beethoven beschrieb diesen Zustand als Verbannung, seine Isolation und den Verlust, weiter am ganz normalen Leben teilzunehmen.

Heute könnte Beethoven wieder hören und vermutlich auch weiter komponieren. Schwerhörige Menschen bemerken den Verlust ihren Hörsinnes nur schleppend. TV und Radio werden immer lauter gestellt, Dinge werden falsch verstanden, das Klopfen oder auch Klingeln an der Tür wird überhört. Bei diesen Anzeichen ist ein Besuch beim Hals-Nasen-Ohren Arzt die Pflicht. „Anfangs können Schwerhörige der Kommunikation mit einer Person noch gut folgen. Doch kommen Hintergrundgeräusche dazu oder reden viele Menschen durcheinander, können sie sich nicht mehr am Gespräch beteiligen", erklärt Dr. Michael Deeg vom Berufsverband der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte in einem Beitrag der Apotheken-Umschau.

Denn zu langes Warten hat möglicherweise schwerwiegende Folgen. Der Gehörsinn passt sich an, die Nervenzellen werden nicht ausreichend gereizt und verkümmern, die Verarbeitung – das eigentliche Hören – leidet. Wenn der HNO-Arzt ein Hörgerät verschreibt, führt der Weg zu einem der zahlreichen Hörgeräteakustiker. Inzwischen gibt es hier eine große Auswahl und neue Techniken. Die Krankenkassen zahlen einen Festbetrag von 784,94 € für ein Hörgerät und 924,94 € für beide Ohren. Alle sechs Jahre kann ein neues Gerät beantragt werden.

Heute gibt es fast ausschließlich digitale Modelle. Ein kleines Mikrofon nimmt die Schallwellen auf und wandelt sie in digitale Signale um. Ein kleiner Prozessor verstärkt die Signale, übersetzt sie wieder in Schallwellen. Die meisten Geräte sind Luftleitungshörgeräte. Hierfür müssen das Trommelfell, der Gehörgang und die Gehörknöchelchen richtig funktionieren. Dünne Plastikschläuche oder haarfeine Kabel übertragen die Schallwellen der sogenannten Hinter-dem-Ohr-Geräten. Die Technik befindet sich in einem kleinen Bauteil, dass hinter der Ohrmuschel liegt, Ein Receiver in Canal (RIC) sitzt zudem im Gehörgang in der Nähe des Trommelfelles und produziert hier die verstärkten Schallwellen. Über eine andere Technik verfügen die Im-Ohr-Geräte. Hier sitzt das gesamte Bauteil in der Ohrmuschel, ist leicht und unauffällig.

Für Menschen, deren Gehörgang nicht richtig funktioniert, gibt es die Möglichkeit von Implantaten. Dafür ist allerdings eine aufwändige Operation nötig.

Der Hörgeräteakustiker passt, nach der Auswahl des Gerätes, das Hörgerät in mehreren Sitzungen individuell an. Wer einen höheren Komfort in der Bedienung, beim Tragen und dem Hören wünscht, muss meist selbst in die eigene Tasche greifen. Übrigens – sollten Reparaturen am Hörgerät anstehen, gibt es auch hier kein Geld von den Kassen dazu.

Sprechen sie als Betroffene frühzeitig mit Ihrer Krankenkassen wegen der Kostenübernahme. Das erleichtert im Vorfeld die Anschaffung eines Hörgerätes.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.