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28. Mai 2021

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Gesellschaft

Digitale Technologien für eine nachhaltige Bauentwicklung

Journalist: Dr.-Ing. Markus König

Die Modernisierung des Gebäudebestands und der bereits bestehenden Infrastruktur ist einer der größten Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte für Deutschland und kann nicht unabhängig von den internationalen und nationalen Klimazielen gesehen wer-den. Die meisten bestehenden Gebäude sind nicht energieeffizient. Gleichzeitig werden für die Erhaltung unserer Straßen und Brücken viele Ressourcen benötigt und langfristig gebunden. Darüber hinaus transformieren sich unsere Innenstädte fundamental und die flexible Nutzung von Gebäuden rückt immer mehr in den Fokus. Folglich muss uns dies zu einem Umdenken bewegen.

Die Modernisierung der gebauten Umwelt bietet zahlreiche Möglichkeiten, um weitreichende soziale, ökologische und wirtschaftliche Veränderungen voranzubringen. Beispiele hierfür könnten die Verbesserung der Gesundheit durch die Verwendung ökologischer Bauprodukte, die Stärkung des sozialen Zusammenhalts in neugestalteten Stadtvierteln, hohe Widerstandsfähigkeiten von Gebäuden im Falle von Naturereignissen oder die Integration erneuerbarer Energien sein. 

Im Kontext dieser Herausforderungen wurde Anfang 2021 das „Neue Europäische Bauhaus“ durch die Europäische Kommission gestartet mit dem Leitthema „Form follows planet“. In dessen Mitteilung heißt es: „Das neue Europäische Bauhaus ist ein ökologisches, wirtschaftliches und kulturelles Projekt, mit dem Design, Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Investitionen kombiniert werden sollen, um einen Beitrag zur Umsetzung des europäischen Grünen Deals zu leisten.“ 

Damit dieser Wandel zu einer höheren Nachhaltigkeit, neuer Mobilität und größerer Inklusivität unserer gesamten Gesellschaft möglich wird, kann uns insbesondere die Digitalisierung helfen. Anhand von digitalen Stadt-, Gebäude- und Infrastrukturmodellen können verschiedene Szenarien virtuell durchgespielt und optimiert werden. Neue Technologien dafür könnten Virtual und Augmented Reality sein. Mithilfe von Simulationen können Rückbau- und Recyclingaspekte vorab bewertet und verbessert werden, das verein-facht die Planung von Projekten. Durch eine digitale Dokumentation der gebauten Umwelt in Form von sogenannten Zwillingen können Informationen zu verbauten Baustoffen, des Energiebedarfs und geänderten Nutzungsverhalten erfasst und ausgewertet werden. Methoden der künstlichen Intelligenz bieten hier neue Möglichkeiten, um Informationen automatisiert zu erfassen und Prognosen unter Berücksichtigung von vielen Daten zu geben. Auch für die Umsetzung auf der Baustelle ist der Einsatz solcher Technologien sinnvoll. Damit kann eine qualitätsgesichert und effizientere Bauausführung erzielt werden. Innovative digitale Konzepte, wie Drohnen, Sensoren, 3D-Druck und digitale Soll-Ist-Abgleiche können genutzt werden, um die Produktivität zu steigern, die Arbeitssicherheit noch besser zu gewährleisten, Kosten zu reduzieren und Termine besser einzuhalten.

Hierzu müssen alle Beteiligten im Bauwesen die neuen digitalen Möglichkeiten in ihre eigenen Prozesse einbringen und die Transformation aktiv mitgestalten. Dazu gehört auch, dass Verwaltungen sich neu aufstellen, um z. B. digitale Bauwerksmodelle in Genehmigungsverfahren prüfen zu können oder Informationen zur bereits gebauten Umwelt in hoher Qualität zur Verfügung stellen. Dabei ist der Datenschutz selbstverständlich eine wichtige Rahmenbedingung, die zu beachten ist. In diesem Kontext müssen auch andere Initiativen, wie die europäische GAIA-X Cloud, frühzeitig in die digitale Transformation des Bauwesens einbezogen werden, um zukünftige Erfolge möglich zu machen.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.