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20. Jun 2022

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Gesellschaft

Digitalisierung mit Herz und Verstand umsetzen

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Presse

Bei der Digitalisierung des Bauwesens befinden wir uns nach Ansicht vieler Fachleute noch am Anfang. Prof. Joaquín Díaz erzählt, wie die Hochschulen darauf reagieren.

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Prof. Joaquín Díaz, Professor für Bauinformatik und Nachhaltiges Bauen an der Technischen Hochschule Mittelhessen

Auf welche Aspekte konzentrieren Sie sich an der Technischen Hochschule Mittelhessen sowohl bei den Vorlesungen als auch in der Forschung der Bauinformatik speziell? 

Beim Fachgebiet Bauinformatik und Nachhaltiges Bauen geht es darum, dass man die Digitalisierung im Sinne eines Veränderungsprozesses dazu nutzt, Ressourcen zu schonen und effizienter und produktiver zu werden. Die Bauinformatik ist in der Digitalisierung ein Werkzeug, um die globalen Ziele, die wir ja haben, umzusetzen. Dazu gehören Methoden wie das BIM und viele andere digitale Verfahren.

Gerade das BIM hat sich ja in jüngster Zeit stark weiterentwickelt…

BIM ist ein Teil der Digitalisierung, der uns hilft, Prozesse besser umzusetzen und Arbeitsabläufe besser abzustimmen. Man muss aber ehrlich sagen, dass man dabei noch ganz am Anfang ist. Man muss dabei ja immer mit anderen kommunizieren, nicht nur intern innerhalb der Unternehmen, sondern auch gemeinsam mit anderen Unternehmen, um das Produkt Bauwerk gemeinsam fertigzustellen.

Welche Probleme bereitet das BIM vor allem bei der Frage, wie weit alle Baubeteiligten am Ende in der Lage sind, dessen Möglichkeiten auch ganz auszuschöpfen?

Wenn man ein Projekt gemeinsam erstellen will, dann muss man die Randbedingungen, die verwendeten Datenaustauschstandards und Schnittstellenformate, die Softwarewerkzeuge und Vertragskonstellationen im Vorfeld abstimmen. Das muss sehr präzise gemacht werden. Die Studierenden lernen bei uns, wie man damit in Teams arbeitet, damit alles kollaborativ und digital unter Teilnahme aller Gewerke gestaltet werden kann. Wie das mit digitalen Schnittstellen passiert, ist ein Thema unserer Forschungsarbeiten, genau wie die Frage, wie bestimmte Anwendungsfälle mit entsprechender Software bearbeitet werden können.

Wird das Thema der Materialknappheit und des Fachkräftemangels auch an der THM behandelt?

Es ist nicht abzusehen, dass sich die Lage in Sachen Materialknappheit und Fachkräftemangel entspannt. Das wird auch so bleiben, selbst wenn weniger gebaut werden sollte. Auch im gewerblichen Bereich haben wir Nachwuchsprobleme. Wir haben eigentlich nur die Lösung, dass wir effizienter und produktiver werden, uns besser vernetzen und schneller werden.

 Ich habe oft gehört, dass sich gerade an den Hochschulen im Fachbereich Bauwesen viele Start-ups zusammenfinden, die später an der Entwicklung eines modernen Bauens erheblich Anteil haben.

Wir haben im Hochschulbereich tatsächlich einige Start-ups entwickeln können. Viele junge Menschen haben sehr clevere Ideen. Sie reden nicht nur davon, sondern können auch an Verfahren beweisen, dass damit Prozesse beschleunigt werden können. Ein Teil dieser Start-ups, die wir begleiten durften, überlebt sehr gut.

Welche Rolle spielen die Hochschulen bei der Weiterbildung von Ingenieuren und Architekten?

Wir bieten regelmäßig Veranstaltungen wie unser BIM Kongress (bim-kongress.de) an. Das sind regelmäßige Tagungen für Leute aus der Praxis. Und darüber hinaus bieten wir gezielt mit den Verbänden sowie Architekten- und Ingenieurkammern Weiterbildungsaktivitäten an, wo Professoren integriert sind.

29. Dez 2025

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Gesellschaft

Vorsorge ab 50 – Sicherheit für Körper und Konto – Ein Beitrag von Uwe-Matthias Müller, Vorstand des Bundesverbands Initiative 50Plus Europa

Mit dem Älterwerden verändert sich nicht nur der Blick auf das Leben, sondern auch die Verantwortung für die eigene Zukunft. Menschen ab 50 stehen oft mitten im Leben – beruflich erfahren, familiär gefestigt, mit einem klareren Verständnis für das, was wirklich zählt. Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Vorsorge zu treffen: für die Gesundheit und für die Finanzen. **Gesundheit: Früher erkennen, besser leben** Ab 50 steigt das Risiko für chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. Wer rechtzeitig handelt, kann Lebensqualität erhalten und Folgeerkrankungen vermeiden. Auch Impfungen, Zahnvorsorge und Krebsscreenings sind wichtige Bausteine. Prävention bedeutet nicht nur Kontrolle, sondern auch aktives Gestalten: Bewegung, Ernährung und mentale Gesundheit sind entscheidende Faktoren für ein vitales Altern. >Mit 50 beginnt eine Phase der Stabilität – aber auch der Weichenstellung. Wer jetzt handelt, profitiert von Zeit, Übersicht und Entscheidungsfreiheit. Vorsorge ist kein Zeichen von Angst, sondern von Verantwortung. **Finanzen: Klarheit schafft Freiheit** Finanzielle Vorsorge ist ebenso zentral. Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Wer frühzeitig private Altersvorsorge betreibt – sei es durch Immobilien, Versicherungen oder Fonds – schafft sich Spielraum für die Zukunft. Auch das Thema Pflege sollte nicht verdrängt werden: Eine Pflegezusatzversicherung oder ein klarer Vorsorgeplan kann im Ernstfall Entlastung bringen. Wichtig ist, regelmäßig zu prüfen: Sind alle Unterlagen aktuell? Gibt es eine Patientenverfügung oder ein Testament? Wer vorbereitet ist, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch Angehörige. **Warum jetzt?** Mit 50 beginnt eine Phase der Stabilität – aber auch der Weichenstellung. Wer jetzt handelt, profitiert von Zeit, Übersicht und Entscheidungsfreiheit. Vorsorge ist kein Zeichen von Angst, sondern von Verantwortung. Sie schafft Sicherheit, Selbstbestimmung und die Möglichkeit, das Leben auch im Alter aktiv zu gestalten. ## Fazit Vorsorge ab 50 ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie bedeutet, das Leben bewusst in die Hand zu nehmen – für mehr Gesundheit, finanzielle Stabilität und innere Ruhe. Wer heute vorsorgt, lebt morgen entspannter.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes