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23. Dez 2021

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Gesellschaft

Durch Bausparen zum Wohnglück

Journalist: Lotta Jachalke

Nicht ohne Grund träumen viele Menschen von den eigenen vier Wänden. Was viele nicht wissen: Die Finanzierung kann leichter sein als gedacht.

Ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung bedeuten Freiheit und Unabhängigkeit, versprechen eine höhere Lebensqualität und sichern die Altersvorsorge – das sind nur einige Vorteile des begehrten Eigenheims. Geht es schließlich ans Eingemachte, steht die Frage der Finanzierung schnell im Raum. Ein wichtiges Stichwort lautet hier Eigenkapital, denn es gilt: Je mehr Eigenkapital, desto besser die Chancen auf eine Kreditzusage sowie gute Konditionen bei der Bank. Mit steigendem Eigenkapital sinkt nämlich das Finanzierungsrisiko. Hinzu kommt, dass eine stabile finanzielle Basis für anfallende Nebenkosten (z. B. die Grunderwerbsteuer) sowie unvorhergesehene Ausgaben notwendig ist.

Eigenkapitalaufbau ist also der Schlüssel zum Traumheim. Doch wie kann das benötigte Kapital möglichst effizient und risikolos aufgebaut werden? Eine beliebte Option ist der Bausparvertrag – zuerst wird gespart, dann geliehen. Wer sich für diesen Vertrag entscheidet, profitiert nicht nur von der gezielten Eigenkapitalbildung. Neben dem von vornherein gesichertem Darlehenszins, der für Planungssicherheit beim Bauvorhaben sorgt, ist ein Bauspardarlehen außerdem flexibel. Ob kaufen, bauen, modernisieren oder renovieren – die Einsatzmöglichkeiten zeigen sich äußerst vielfältig. Mit den passenden Voraussetzungen können Interessenten außerdem in den Genuss von staatlichen Fördermitteln kommen: Wohnungsbauprämie, Arbeitnehmersparzulage und Riester-Zulage. Durch Partnerschaften, Kinder und Einkommen fällt die Höhe der Zuschüsse individuell aus. Hier ein erster Überblick: Die Wohnungsbauprämie verhilft Arbeitnehmern mit einem geringen bis mittleren Einkommen zum Eigenheim. Bereits ab einem Mindestsparbeitrag von 50 € und einem Alter von 16 Jahren wird der Eigenkapitalaufbau unterstützt. Achtung: Seit Januar 2021 gelten verbesserte Konditionen. Noch mehr Menschen profitieren durch die angehobene Einkommensgrenze (35.000 €) von der Prämie. Durch den neuen Fördersatz von 10 % und die Erhöhung der jährlich geförderte Sparleistung kann eine Person jetzt bis zu 70 € pro Jahr erzielen.

Die Arbeitnehmersparzulage hingegen wird auf vermögenswirksame Leistungen (VL), die in einen Bausparvertrag investiert werden, gezahlt. VL sind freiwillige Zahlungen, die viele Beschäftigte von ihren Arbeitgebern erhalten. Durch eine aktuelle Förderung von 9 % beläuft sich der jährliche Betrag der Zulage auf maximal 43 €. Was viele nicht wissen: VL können oftmals auch von Auszubildenden beantragt werden. Aber Vorsicht! Auch hier greift eine Einkommensgrenze von 17.900 € pro Person.

Um eine stärkere private Vorsorge zu schaffen, zahlt der Staat außerdem eine Riester-Zulage an Arbeitnehmern, die in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen. Die Vorteile: Dieser Zuschlag ist nicht durch eine Einkommensgrenze beschränkt und kann auch für einen alters- oder behindertengerechten Umbau genutzt werden. Dank der Riester-Kinderzulagen kann eine vierköpfige Familie bis zu 950 € im Jahr erhalten.

Noch ein Tipp: Baufinanzierungen sind überwiegend auf mehrere Jahre ausgelegt und sollten gut durchdacht sein. Mithilfe einer umsichtigen Beratung ist jedoch bereits ein großer Schritt auf dem Weg zum Wohnglück getan.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.