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18. Dez 2019

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Business

Durchstarten beim Marktführer

Journalist: Kirsten Schwieger

Ein einzigartiges, nachhaltiges Verkaufskonzept und innovative Finanzierungsmöglichkeiten machen die VOM FASS AG zum Vorzeige-Franchiseunternehmen.

„Die besten Produkte, ein einzigartiges Einkaufserlebnis und vor allem - unsere Franchisepartner“ - mit nur einem Satz bringt Gründer Johannes Kiderlen das Erfolgsrezept einer 25-jährigen Firmengeschichte auf den Punkt. Einer beispiellosen Erfolgsgeschichte, die ihn „nebenbei“ zum Pionier des nachhaltigen Verkaufs in Deutschland machte. Denn mit dem losen Verkauf exklusiver Essige, Öle, Spirituosen und Weinen baute der gelernte Küfer und Getränkeingenieur eine Marke und ein Franchise-Konzept auf, welche heute mit 300 Partnern in 30 Ländern Erfolge feiert. Gesteuert und weiterentwickelt wird das Franchise-System von der Zentrale in Waldburg aus, wo sich rund 70 Mitarbeiter um Produkte, Vertrieb, Marketing und Franchise-Partnerschaften kümmern - und um die Franchisenehmer. 

Kaum ein Unternehmen der deutschen Franchise-Wirtschaft konnte dabei so rasch expandieren wie die VOM FASS AG. Das einzigartige Verkaufskonzept in Form des Einkaufserlebnisses „Sehen – Probieren – Genießen“ entwickelte Kiderlen dabei von Beginn an auf Franchise-Basis. Es sollte für zahlreiche Existenzgründer und Unternehmer weltweit multiplizierter sein - und zwar unbürokratisch, einfach und schnell. Dabei werden die Franchise-Nehmer nicht nur bei Planung und Eröffnung, sondern auch im laufenden Tagesgeschäft von der Systemzentrale unterstützt. Das langjährig erprobte VOM FASS-Know-how in Sachen Marketing und Vertrieb, ist der Erfolgsfaktor nicht nur für gute Umsätze, sondern auch erstklassige Gewinne.

„Wir sind selbst erstaunt, fast überrascht über unseren tollen Erfolg“, freut sich Kerstin Feldmeier, die sich mit ihrem Lebensgefährten Christian Spörl im April 2014 ein bereits seit Jahren eingeführtes vomFASS-Geschäft in München-

Mitte übernommen hatte. Und ihr Partner ergänzt: „Unsere Selbstständigkeit verläuft deutlich über unseren Erwartungen!“ So platzierten die beiden jungen Franchisepartner sich und das Geschäft auf Anhieb unter die Top 20 der umsatzstärksten vomFASS-Geschäfte.

Dafür bietet das, inzwischen von Sohn Thomas geführte, Familienunternehmen individuelle Finanzierungen. „Wir ermöglichen Finanzierungskonzepte für jeden“, versichert der junge Vorstandsvorsitzende der VOM FASS AG. Und um junge Existenzgründer mit wenig Eigenkapital zu fördern, hat sich der Marktführer etwas ganz besonderes ausgedacht. So vergibt VOM FASS zehn Franchise-Stipendien an Gründerwillige unter 35 Jahren. „Mit dem Start-up-Wettbewerb START35 finanzieren wir zehn ausgewählten Franchise-Nehmern die Eröffnung eines vomFASS-Geschäftes“, verkündet Thomas Kiderlen. Eine Idee, die auch den Hauptgeschäftsführer des Deutschen Franchiseverbands, Torben Leif Brodersen, begeistert: „Welch innovative Wege Franchisesysteme wählen, um die neue Partnergeneration anzusprechen und für sich zu gewinnen, zeigt unser langjähriges Mitglied vomFASS. Das Resultat ist ein nachhaltig wachsendes und international breit aufgestelltes Unternehmen, das sich den Herausforderungen am Gründermarkt zukunftsorientiert stellt.“

START35: 10 Franchise-Stipendien zu vergeben!

Zehn geeigneten Gründerwilligen unter 35 Jahren finanziert VOM FASS mit diesem Start-up-Wettbewerb die Eröffnung eines Geschäftes als Franchisenehmer. Nach bezahltem Praktikum in bis zu drei verschiedenen vomFASS-Geschäften und bestandenem Grundseminar wird gemeinsam die Ladenplanung, Standortauswahl und Objektsuche bestritten. Bewerbung mit Motivationsschreiben und Vita unter: www.franchise.vomfass.com/start-35 

Nachhaltigkeit in Reinkultur

Die Gründerfamilie setzt auf ethische, ökologische und regionale Werte.

Mit dem losen Verkauf und dem Wiederbefüllen von Flaschen spart das Unternehmen jährlich mehr als 3,5 Millionen Einweg- und PET-Flaschen. Anstatt Plastiktüten kommen nur recycelbares Papier, FSC-zertifizierte Kartons und wiederverwendbare Baumwolltaschen zum Einsatz. Der bedachtsame Umgang mit Natur und Umwelt spielt entlang der gesamten Wertschöpfungskette eine entscheidende Rolle. Eine Erdwärme- sowie eine Photovoltaik-Anlage sorgen dafür, dass die gesamte Produktion klimaneutral ist.

27. Jun 2025

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Wirtschaft

Nachhaltig, transparent und partnerschaftlich – Im Interview mit Barbara Frenkel, Vorstandsmitglied Porsche AG

**Warum bekommt die Beschaffung oft so wenig Aufmerksamkeit – obwohl so viel von ihr abhängt?** Weil Beschaffung meist im Hintergrund läuft – und erst dann in den Blickpunkt rückt, wenn etwas fehlt. Das kennt jeder aus dem Alltag: Fehlt beim Kochen eine Zutat oder beim Möbelaufbau eine Schraube, steht meist alles still. Im industriellen Maßstab kann das bedeuten: keine Teile, kein Auto. Unsere Lieferketten sind heute hochgradig komplex, global und auf Effizienz ausgelegt. Fällt ein einziges Teil aus, sei es durch eine Naturkatastrophe, einen Cyberangriff oder geopolitische Spannungen, kann dies die Produktion gefährden. Deshalb denken wir bei Porsche Beschaffung heute anders: vorausschauender, vernetzter und deutlich resilienter. **Welche Strategie verfolgen Sie, um Lieferketten auch in Krisenzeiten stabil und widerstandsfähig zu halten?** Entscheidend ist die Transparenz in der gesamten Lieferkette – also über unsere direkten Lieferanten hinaus. Uns interessiert: Wer sind die Partner dahinter? Wo haben sie ihre Standorte und welchen Risiken sind sie ausgesetzt? Dabei simulieren wir beispielsweise Wetterereignisse oder Cyberattacken. Wir bewerten globale Rohstoffverfügbarkeiten und identifizieren Single-Source-Situationen. Über allem steht die Frage: Wo könnte ein möglicher Ausfall besonders kritisch für uns sein? **Und welche konkreten Maßnahmen ergreifen Sie, um Risiken zu minimieren?** Hier braucht es ein ganzes Maßnahmenbündel. Als vergleichsweise kleiner Hersteller können wir nicht überall auf eine Zwei-Lieferanten-Strategie setzen. Stattdessen überlegen wir uns etwa, wo wir bei kritischen Materialien gezielt Lagerbestände in Werksnähe aufbauen. Oder wir beauftragen zusätzliche Werkzeugsätze, die bei Bedarf schnell aktiviert werden können. **Wie wählen Sie Lieferanten aus, welche Kriterien sind dabei besonders wichtig?** Die Auswahl unserer Lieferanten ist immer Teamwork. Beschaffung, Entwicklung und Produktion arbeiten eng zusammen. Häufig entwickeln wir die Lösungen gemeinsam mit unseren Lieferanten. Hierbei spielt die technische Bewertung in enger Abstimmung mit unserer Entwicklung eine wichtige Rolle. Die Produktion wiederum achtet sehr stark auf die Logistik. Jeder potenzielle Partner durchläuft ein umfassendes Auditverfahren. Dabei geht es um Qualitäts- und Machbarkeitsaudits. Aber auch um eine umfassende Risikoanalyse. Ein fester Bestandteil bei der Auswahl sind zudem Kriterien bei der Nachhaltigkeit. Also rechtliche, ethische und ökologische Standards. >Viele unserer Fahrzeuge sind stark individualisiert – das erfordert flexible, anpassungsfähige Partner. Viele Mittelständler aus Deutschland bieten genau diese Qualität. **Wie wichtig ist Ihnen die Einbindung mittelständischer Lieferanten in Ihrer Lieferkette?** Viele unserer Fahrzeuge sind stark individualisiert – das erfordert flexible, anpassungsfähige Partner. Viele Mittelständler aus Deutschland bieten genau diese Qualität. Vor allem, wenn sie sich in unmittelbarer Werksnähe befinden. Vorteile sind kurze Wege und schnelle Reaktionszeiten. Als in Deutschland verwurzeltes Unternehmen ist uns zudem daran gelegen, die heimische und europäische Lieferkette zu stärken. **Sie haben die Nachhaltigkeit bereits angesprochen. Nochmals konkret: Wie integrieren Sie diese Kriterien in den Beschaffungsprozess?** Wie gesagt, wir denken hier ganzheitlich und in drei Dimensionen: ökologisch, sozial und ethisch. Im ökologischen Bereich legen wir besonderen Wert auf den CO₂-Fußabdruck in der Lieferkette. Hier entscheiden der Energiemix, die verwendeten Rohstoffe und der Anteil an recyceltem Material. Auch der Wasserverbrauch wird immer wichtiger. Soziale und ethische Aspekte sind ebenfalls von Bedeutung. Wir erwarten, dass internationale Arbeitsstandards eingehalten und faire Löhne gezahlt werden. **Wie haben Sie Einkaufprozesse bzw. das Lieferantenmanagement erfolgreich verbessert?** Rund 80 Prozent der Wertschöpfung entsteht bei uns in der Lieferkette. Entsprechend hoch ist die Bedeutung eines effizienten und partnerschaftlich ausgerichteten Lieferantenmanagements. Deshalb setzen wir bewusst früh an: Bereits in der Entwicklungsphase binden wir Lieferanten eng in unsere Prozesse ein. Gemeinsam können wir Kosten optimieren, die Umsetzung garantieren und verlässliche Qualität reproduzieren. Über diesen engen Austausch entstehen belastbare Partnerschaften – von Anfang an. **Wie reagieren Sie auf regionale Marktanforderungen?** Angesichts fragmentierter Märkte gewinnt die regionale Verankerung an Bedeu-tung. In China arbeiten wir beispielsweise gezielt mit starken lokalen Partnern zusammen. Mit dem Ziel, marktgerechte Lösungen zu entwickeln – etwa beim Infotainment. Auch regulatorische Anforderungen erfordern spezifische Lösungen, das Aufspüren innovativer Technologien und innovativer Partner. Immer mehr handelt es sich dabei auch um Start-ups aus branchenfremden Bereichen, etwa beim autonomen Fahren, der Konnektivität oder Software. >Bereits in der Entwicklungsphase binden wir Lieferanten eng in unsere Prozesse ein. Gemeinsam können wir Kosten optimieren, die Umsetzung garantieren und verlässliche Qualität reproduzieren. ## Infos zur Person Barbara Frenkel: Als Kind wollte sie Astronautin werden. Heute leitet Barbara Frenkel das Vorstandsressort Beschaffung der Porsche AG. Frenkel war die erste Frau im Vorstand des Sportwagenherstellers. Sie blickt auf eine mehr als 20-jährige Managementkarriere bei Porsche zurück. Zuvor war sie bei verschiedenen Automobilzulieferern tätig. Barbara Frenkel (62) scheidet zum 19. August 2025 auf eigenen Wunsch aus dem Porsche-Vorstand aus und übergibt ihre Verantwortung an Joachim Schar-nagl (49), der ihre Nachfolge antritt. Privat genießt sie Ausfahrten mit ihrem Oldtimer, einem 911 G-Modell. Sie ist begeisterte Taucherin und unternimmt gerne Ausflüge mit ihrem Hund in die Natur.