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16. Jun 2023

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Gesellschaft

Edelmetalle als Vermögenssicherung

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: zlataky/unsplash

Die Investition in Gold und Edelmetalle stellt auch für Privatanleger eine inflationssichere, langfristige Krisenabsicherung dar.

In Gold und Edelmetalle zu investieren empfehlen Vermögensberater nicht unter dem Rendite-Aspekt, sondern zur Stabilisierung des Gesamtportfolios. In Zeiten volatiler Finanzmärkte kann es sinnvoll sein, sein Depot mit dem Kauf von Goldmünzen oder Barren abzusichern, da sich der Goldpreis häufig entgegengesetzt zu den Aktienkursen entwickelt. Ein Mix mit anderen Edelmetallen wie Silber, Platin und Palladium streut das Risiko abermals – wobei deren Kursentwicklungen anderen Dynamiken unterliegt. Auch wenn Edelmetalle als Krisen- und Inflationsabsicherung gelten, sind sie dennoch spekulativ – mit teilweise größeren Kursschwankungen als breit gestreute Aktien oder Fonds. Experten empfehlen, nicht mehr als zehn Prozent des Gesamtvolumens in Edelmetalle zu investieren.

Gold gilt als inflationssichere, einfach zu handhabende Anlagemöglichkeit zur langfristigen Krisenabsicherung – insbesondere in Form von Münzen und Barren. So hat Gold in physischer Form den Vorteil, dass es bei Bedarf jederzeit verfügbar ist. Für Privatanleger sind insbesondere Goldmünzen empfehlenswert, weil sie eine geringe Stückelung aufweisen. Von Vorteil ist auch, dass beim Erwerb von Goldbarren und -münzen vielfach keine Mehrwertsteuer anfällt. Bei Verkauf nach frühestens einem Jahr sind die Gewinne steuerfrei. Allerdings lohnt die Investition in Gold aufgrund hoher Aufschläge in der Regel erst ab Mengen über zehn Gramm.

Neben Gold gehören Silber, Platin und Palladium zu den gefragtesten Edelmetallen. Edelmetalle sind deshalb so wertvoll, weil sie in der Natur nur in einem eingeschränkten Umfang vorkommen. Im Gegensatz zu Gold stellen obige Edelmetalle wichtige Komponenten für Industrie und Technik dar und sind somit knappe Ressourcen. Deren Preisschwankungen sind, unter anderem, konjunkturabhängig und schwer vorhersehbar. Der Silberkurs schwankt beispielsweise deutlich stärker als der Goldkurs, weshalb die Investition in Silber nur mit Fachkenntnis anzuraten ist. Silber wird in fast allen elektrischen Geräten verbaut. Noch seltener als Gold und Silber ist Platin, welches für die Autoindustrie benötigt wird. Dessen Preis wird zudem noch durch aufwendige Herstellungs- und Veredelungsprozesse hochgeschraubt. Eine Alternative zu Platin stellt Palladium dar, dessen chemische Zusammensetzung Platin stark ähnelt. Aufgrund dieses Umstands steigt der Kurs von Palladium insbesondere dann, wenn ein Platin-Mangel herrscht.

Anders als Aktien wirft der physische Besitz von Edelmetallen keine Zinsen oder Dividenden ab. Gewinne können nur durch den Verkauf realisiert werden. Zudem fallen bei Kauf und Verkauf vergleichsweise hohe Transaktionskosten an. Die Investition in Edelmetalle beinhaltet darüber hinaus ein Währungsrisiko, da deren Kurs eng mit dem Dollarkurs verknüpft ist. Neben dem physischen Besitz können die Edelmetalle auch in Form von Zertifikaten, Fonds und ETFs erworben werden, um an deren Wertentwicklung zu partizipieren. Problematisch bei diesen Anlageformen ist allerdings der Umstand, dass hierbei meist kein Recht auf physische Lieferung besteht. Aber gerade der tatsächliche Besitz eines Edelmetalls ist in Krisenzeiten ja so wertvoll.

Ähnlich wie Gold wird auch Silber hauptsächlich im Bergbau gewonnen. Die drei weltgrößten Goldproduzenten sind China, Australien und Russland. Größter Silberproduzent ist Mexiko. Platin ist das wertvollste Edelmetall der Welt und wird vor allem in Südafrika abgebaut. Palladium gehört zu der Gruppe der Platin-Nebenmetalle. Weltgrößter Produzent ist Russland.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.