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15. Mär 2023

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Gesellschaft

Effizienz-Kick fürs Personalwesen

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Israel Andrade/Unsplash

Die Digitalisierung und Automatisierung von HR-Prozessen oder deren Outsourcing bietet viele Vorteile und ist auch für KMUs erschwinglich.

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig und zunehmend spürbar. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen erlangen im Wettstreit um neues Personal trotz mitunter großzügiger Investitionen und kreativer Ideen im Recruiting keine befriedigenden Ergebnisse mehr. Der Aufwand, um eine Stelle zu besetzen wird immer größer. Die angespannte Personalsituation in KMUs ist begleitet von Unsicherheiten, Gesetzesänderungen und Marktgegebenheiten.

Viele Unternehmen leiden unter Kostendruck und müssen effizientere Lösungen finden. Gerade der verwaltungsintensive Personalbereich besitzt großes Potenzial für Vereinfachung und Automatisierung. Denn noch immer bindet die manuelle Erstellung von Verträgen, Arbeitszeugnissen, Stellenanzeigen, Lohnabrechnungen und Reiseadministration sowie die Bearbeitung von analogen Urlaubsanträgen, Krankmeldungen oder Zeiterfassung viele Kapazitäten. Komplexe HR-Plattformen, wie sie Großunternehmen nutzen, sind für KMUs allerdings zu teuer und sperrig. Glücklicherweise gibt es mittlerweile auch für kleine und mittelständische Unternehmen praktikable und bezahlbare digitale Lösungen, die sich vor allem schnell amortisieren.

Die Digitalisierung, Automatisierung und Verschlankung dieser Abläufe mit auf KMUs zugeschnittene Software spart Zeit, Geld und Ressourcen. Mitarbeiter wie Führungskräfte können auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Darüber hinaus ermöglichen digitalisierte Systeme einen einfachen Zugriff von jedem Ort mit Internetanschluss. Personalverantwortliche haben immer alle notwendigen Daten im Blick und die Mitarbeiter profitieren vom einfachen Handling. So können Beschäftigte beispielsweise mit dem Handy einen Urlaubsantrag einreichen, ihre Krankmeldung hochladen oder prüfen, wer gerade für ein Meeting verfügbar ist. Außerdem können durch die Automatisierung Fehler vermieden werden, die eventuell von unerfahrenen oder eingesprungenen Kollegen gemacht werden.

Auch die Auslagerung von Personalprozessen ist nicht nur für Großunternehmen erschwinglich und praktikabel. So kann beispielsweise nur ein kleiner Teil, etwa die Gehaltsabrechnung, Stammdatenverwaltung oder Reiseplanung und -abrechnung an einen externen Dienstleister übertragen werden. Auf Wunsch arbeiten Personalprofis auch vor Ort – und wenn es nur für fünf Wochenstunden ist, die sie dort gebraucht werden. So ermöglicht Outsourcing Unternehmen Zugriff auf hochqualifiziertes Personal zu einem Bruchteil der Kosten, die für die Einstellung von Vollzeitmitarbeitern anfallen würden, die sich ausschließlich diesen spezifischen Aufgaben widmen. Darüber hinaus verfügen externe Anbieter über eine breitere Wissensbasis und spezialisiertes Fachwissen. Und last but noch least bieten sie den Vorteil der Ausfallsicherheit, welche gerade für kleinere Unternehmen interessant ist, die schnell von einzelnen Mitarbeitenden abhängig sind – und quasi paralysiert, wenn diese unerwartet ausfallen. Höchste Zeit also, offen für neue Arbeitsmodelle zu sein.

Die Personalintensität oder auch Personalaufwandsquote zeigt das Verhältnis von Personalaufwendungen zur Gesamtleistung des Unternehmens auf und erlaubt Aussagen über die Wirtschaftlichkeit der Arbeit. Die Kennzahl wird als Quotient aus Personalaufwand und Umsatzerlösen berechnet. Je niedriger die Kennzahl, desto rentabler wurde das Personal eingesetzt.

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.