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22. Dez 2023

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Gesellschaft

Eigenheim als stabiler Anker

Journalist: Alexandra Schneider

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Foto: Presse

„Alles zu viel“ – dieses Gefühl war 2023 gar nicht so selten. Die brüchige Welt ist kaum mehr zu überschauen, die Nachrichtenlage oft überwältigend. Und ausgerechnet da reden wir über den Traum vom Eigenheim? Ja, gerade jetzt! Einen stabilen Anker können wir aktuell alle gut gebrauchen, oder?

Zugegeben, die Rahmenbedingungen lassen zu wünschen übrig. Vergleichsweise hohe Zinsen, Stop-and-go bei der Förderung, hohe Kosten und knappe Handwerker entfalten eher abschreckende als anziehende Wirkung. Doch andererseits: Warum warten? Dass uns das Traumhaus in den Schoß fällt, ist eher unwahrscheinlich. Dass Zinsen und Kosten in näherer Zukunft sinken, leider auch. Wer dagegen die Ärmel hochkrempelt, ist schon auf dem richtigen Weg!

 

Realitäts-Check zwingend nötig

Gut, dass wir uns einig sind - der Traum vom Eigenheim verdient es, weiterverfolgt zu werden! Was dagegen auf den Prüfstand gehört, sind die Pläne an sich: Ein Realitäts-Check für Wünsche und Finanzen lässt so manches Luftschloss platzen und schraubt hohe Erwartungen auf den Boden der Tatsachen zurück. Doch das ist natürlich nicht das Ende auf dem Weg ins Eigenheim, sondern erst der Anfang! 

Der Neubau eines freistehenden Einfamilienhauses wird zu teuer oder scheitert an fehlendem Bauland? Glücklich werden kann man auch im Altbau! Dort sind die Preise zuletzt sogar gesunken, die Grundstücke größer und die Förderung höher. Die Herausforderungen allerdings auch, das ist unbestritten. Doch nicht ohne Grund ziehen Sanierungsreportagen und Baustellentagebücher online wie offline Tausende in ihren Bann, die Social-Media-Kanäle sind voll mit jungen Paaren und Familien, die sich dem Abenteuer Traumhaus im Bestand stellen. Die Faszination kommt nicht von ungefähr – nur wenig ist befriedigender, als das Ergebnis eigener handwerklicher Arbeit zu sehen oder zu verfolgen, wie eigene Vorstellungen und Pläne Gestalt annehmen.

 

Abgespeckte Pläne schmälern nicht das Glück im Eigenheim

Wer sich dem Abenteuer Neubau stellt, muss aufgrund hoher Kosten und schmaler Förderung aktuell oft kleiner und kompakter bauen als eigentlich erträumt. Doch das Sparprogramm schmälert nicht das Glück im Eigenheim! Im Gegenteil: Eine energieeffiziente, auf das Wesentliche reduzierte und kompakte Bauweise spart Geld in der Bauphase und sorgt über Jahrzehnte für niedrige Betriebskosten. Diese Form der Nachhaltigkeit sichert nicht nur das Familienglück im Eigenheim, sondern auch die finanzielle Unabhängigkeit im Alter – ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Kein Grund also, die Flinte in Sachen Traumhaus derzeit ins Korn zu werfen! Unerlässlich allerdings ist eine gute Vorbereitung und Planung - bei Finanzen, Förderung und Umsetzung. Denn dank solider Pläne ertragen künftige Eigentümer die Schwankungen bei der Förderung und den politischen Interessen deutlich gelassener. An fachlichem Rat also besser nicht sparen, denn gut informiert lassen sich die Risiken eines so großen Projektes am besten kalkulieren und umschiffen. Sie wissen schon, stabiler Anker und so…

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.