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23. Nov 2022

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Lifestyle

Ein Geschenk, mit dem man nicht rechnet

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Kateryna Hliznitsova/unsplash

Mit welchem Geschenk macht man einem geliebten Menschen klar, dass man seine persönlichen Leidenschaften genau kennt und ihm damit wirklich eine Freude macht?

Vor der Frage, was man in der dunklen und kalten Jahreszeit alles unternehmen kann, um die Stimmung aufzuhellen, stehen ja so manche Menschen, Paare und Familien. Bei solchen Überlegungen fällt einem auch gleich ein, ob man eine gemeinsame Unternehmung, eine Veranstaltung oder einen Kurs zur Freizeitgestaltung im Winter nicht auch zu Weihnachten oder zum Valentinstag verschenken kann. Natürlich haben wir Lust, in schönem festen Schnee herumzutappen oder auf zugefrorenen Seen Schlittschuhlaufen zu gehen. Aber nicht immer eignet sich ein trüber Wintertag für solche Vergnügungen. Zum Glück gibt es viele andere, manchmal auch ganz verrückte Ideen. Warum zum Beispiel sollte man seiner Partnerin oder seinem Partner nicht ein gemeinsames Hüttenwochenende in den Bergen schenken? Das kann wildromantisch sein, man kuschelt sich ein, sitzt vielleicht am Kamin und macht eine schöne Feuerzangenbowle. Oder man verschenkt eine Städtereise zu Zielen, die man in Wintermonaten weit bequemer aufsuchen kann als im heißen Sommer. Ein Tipp wäre da zum Beispiel Prag, das im Winter nicht gar so überlaufen ist, kulturell aber ungeheuer viel zu bieten hat. Auch Wien mit seinen Schlössern und Theatern oder das schweizerische Luzern wären tolle Ideen.

Wer nicht so weit verreisen möchte, kann einem lieben Menschen ja auch einen Ausflug zu einem Baumwipfelpfad in den Mittelgebirgen oder für Sportbegeisterte in einen nahegelegenen Hochseilgarten schenken. Und wo wir schon beim Sport sind: Um die Pfunde nach dem Genuss eines Dresdner Stollens abzuarbeiten, ließe sich selbst im Winter an eine Kanutour denken. Oder man wagt sich endlich mal zum Paintball oder auf die Tanzfläche zu einem Salsa-Grundkurs, der einen ganz schön ins Schwitzen bringen kann. Es gibt aber auch weniger anstrengende Ideen wie etwa Backkurse für selbstgemachte Brote oder einen Baristakurs, um die hohe Kunst der Kaffeezubereitung zu erlernen. In die Kategorie des Genusses passt auch ein Heilkräuterseminar oder ein Kurs für Hobby-Pilzsucher, die alle genau wissen sollten, was sie in freier Wildbahn so pflücken und nach Hause tragen.

Bewährte Event-Geschenketipps sind natürlich immer noch Konzert-, Theater- oder Musicalbesuche, die man sich im Alltag vielleicht nicht unbedingt gönnen mag. Ohne Frage muss man bei alldem bedenken, wen man beschenkt und seine eigenen Vorlieben vielleicht einmal hintenanstellen. Es ist nun einmal so, dass man mit einem DJ-Kurs vielleicht eher die jüngere Generation anspricht, mit einem Abend in einer Karaoke-Bar die Sangesfreudigen, die auch mal daheim unter der Dusche vor sich her singen. Manch einer Person macht man mit einem Spa-Day oder einem Ticket für ein Basketball-Event eine Freude. Wer es etwas härter liebt, verschenkt stattdessen einen Kurs im Survivaltraining mit Romantikfaktor. Dabei sollte man sich allerdings sicher sein, dass die oder der Beglückte gerne Zeit in der Natur verbringt und gewillt ist, hin und wieder ungereinigtes Wasser zu desinfizieren, Stockbrot am Lagerfeuer zu erwärmen und vielleicht auch mal tierische Notnahrung wie Insekten zu kauen. Im Vergleich dazu ist eine organisierte Übernachtung in einem Iglu mit Schlemmer-Menü für manchen dann doch eine bessere Alternative. 

Fakten

Mal keine Pakete zum Auspacken, sondern Gutscheine für ein Event, eine gemeinsame Reise, einen Besuch bei einem megateuren Premium-Friseur oder einen Kurs im Backen, Kochen, Salsa-Tanzen oder Bungee-Springen können an Weihnachten und am Valentinstag eine echte Überraschung sein.

23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.