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22. Jun 2023

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Gesellschaft

Ein grosses Haus kann im Alter anstrengend werden

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Skiathos Greece/unsplash

Jeder, der in einem eigenen Haus lebt, kennt die kleinen Ansammlungen an Dingen, die sich regelmässig am Treppenaufgang einfinden – denn viele Menschen möchten nicht wegen jeder Kleinigkeit, die nach oben oder in den Keller soll, die Treppen nehmen. Lieber warten sie ab, bis sich der Gang sozusagen „lohnt“ und man mehrere Dinge auf einmal hinauf oder hinab bringen kann. Treppenstufen, die in der Lebensmitte noch unzählige Male am Tag gegangen werden, können im Alter zu einer ziemlichen Belastung werden und stellen für den schwacher und steifer werdenden Körper eine zunehmende Gefahr dar.

So schön ein grosses Haus für die Familie auch ist, sind die Kinder erst einmal ausgeflogen, kann es im Alter zur Belastung werden. Die vielen Räume müssen geputzt und gepflegt werden, die Fenster fordern ihren Tribut, auch Vorhänge sollte man regelmässig waschen. Besonders viel Arbeit haben Gartenbesitzer: Nicht nur die Rasenpflege, auch das Giessen, Unkraut entfernen, die Pflege der Sträucher und Bäume und nicht zuletzt das Entfernen des Herbstlaubes sind zwar seelisch beglückende Tätigkeiten, bergen jedoch die Gefahr von Stürzen.

Um das Verletzungsrisiko zu senken, lohnt sich der altersgerechte Umbau in Badezimmer und Garten.

Da die meisten Menschen weder täglich Sport noch täglich Yoga machen, nehmen sowohl Muskeln als auch Beweglichkeit und Reaktionsfähigkeit im Alter ab, dafür leiden Ältere oftmals an Schwindel. Alles keine guten Voraussetzungen, um ein Eigenheim im Alter noch (alleine) selbst zu bewohnen. Um das Verletzungsrisiko zu senken, lohnt sich der altersgerechte Umbau in Badezimmer und Garten. Auch der Einbau von Treppenliften ist eine Option – die jedoch nicht bei allen Treppen umsetzbar ist. Auch das Wärmebedürfnis wächst im Alter. Viel Wohnfläche zu beheizen ist extrem teuer geworden, sie nicht zu beheizen kann jedoch zu Schimmel führen.  

Zudem kann die Sicherung des Hauses gegen Einbrüche und auch das Überwachen des Gartens vor und hinter dem Haus schwieriger werden. Auch lassen sich Fremde an der Tür nicht mehr so leicht abwimmeln, wenn sie feststellen, dass ein alter Mensch alleine lebt. Wo früher Leben war, ist jetzt Stille – und diese kann ein Gefühl von Einsamkeit und Isolation auslösen. Leben die Kinder weit entfernt und sind vielleicht sogar die Nachbarn weggezogen, können sich diese fehlenden sozialen Kontakte negativ auf die Gesundheit auswirken, und zwar körperlich und mental.

Auch finanziell schmerzen die Belastungen eines Hauses im Alter, vor allem dann, wenn man es schon viele Jahrzehnte bewohnt, es also kein Neubau ist, sondern gewisse Altersabnutzungen aufweist. Nicht nur die gestiegenen Energiekosten können problematisch werden, auch anstehenden Reparaturen und besonders die erforderlichen Sanierungsmassnahmen können schnell das Ersparte auffressen.

Bei der Entscheidung, im Alter in einem grossen Haus zu bleiben, ist es wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und die Vorteile gegen die Nachteile abzuwägen. Die gewohnte, vertraute Umgebung zu behalten ist beruhigend und schön. Wird der Aufwand, sein Haus zu behalten allerdings zur Last und die Treppen zur Qual, ist die Verkleinerung des Wohnraumes vielleicht die bessere Lösung. Der Wechsel zu einem barrierefreien Zuhause oder einer Seniorenwohnanlage kann ebenfalls eine Option sein, um einen entspannteren Alltag zu haben und gleichzeitig soziale Kontakte zu fördern.

11. Sep 2024

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Wirtschaft

4 Gütesiegel in der Landwirtschaft

**AMA-Siegel – staatlich geprüft** Das AMA-Gütesiegel ist das bekannteste österreichische Gütesiegel, dessen Grundlage das österreichische AMA-Gesetz von 1992 ist. Es zeichnet konventionell erzeugte Lebensmittel aus, die nach strengen Kriterien in Bezug auf Qualität, Herkunft und Sicherheit produziert wurden. Neben nachvollziehbarer österreichischer Herkunft gehören dazu Anforderungen an die Tierhaltung, den Einsatz von Futtermitteln und die Hygiene in den Verarbeitungsbetrieben. Das ganzheitliche Qualitätssicherungsprogramm basiert auf strengen Kontrollen entlang der gesamten Produktionskette – vom Bauernhof bis zur Theke. So werden sämtliche AMA-Produkte in einem dreistufigen Kontrollprozess aus Eigenkontrolle, externer Kontrolle und stichprobenartiger Überkontrolle geprüft. Die Anforderungen an die Produkte gehen über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, welche in den jeweiligen Richtlinien geregelt sind. Bei den Tierschutzstandards gibt es freiwillige Zusatzmodule. Vergeben wird das Gütesiegel von der Marktordnungsstelle Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags. Weiterführende Informationen unter: amainfo.at ![artem-beliaikin-8wtuWVzQbpE-unsplash.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/artem_beliaikin_8wtu_W_Vz_Qbp_E_unsplash_ec4014f31a.jpg) (c) Artem Beliaikin/unsplash **Bio Austria – mehr Bio geht kaum** Das Bio Austria-Gütesiegel kennzeichnet eine breite Palette von pflanzlichen und tierischen Bio-Lebensmitteln und steht für höchste Qualität, umfassende Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung. So geht das vom Anbauverband österreichischer Biobauern herausgegebene Label deutlich über die Mindestanforderungen des EU-Bio-Siegels hinaus. Der gesamte Betrieb muss biologisch bewirtschaftet werden und es gelten strengere Kriterien bei Art, Ausmaß und Zeitpunkt des Einsatzes von biologischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie für Futtermittelimporte. Hierzu gehört beispielsweise der Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel, die Förderung von Biodiversität sowie der Einsatz von gentechnikfreiem Saatgut und Futtermitteln. Im Bereich der Tierhaltung legt das Siegel besonderen Wert auf artgerechte Bedingungen, wie ausreichend Platz und Bewegung sowie Zugang zu Freiland. Die Futtermittel stammen primär aus Österreich, Rinder bekommen im Vergleich zu gewöhnlichem Bio deutlich weniger Kraftfutter. Zu finden ist das Siegel hauptsächlich auf direkt vermarkteten Bio-Produkten in Hofläden, Bauernmärkten aber auch in Supermärkten. Weiterführende Informationen unter: www.bio-austria.at ![pexels-pixabay-164504.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pixabay_164504_c2df8ec61d.jpg) (c) Pixabay/pexels **Tierwohl kontrolliert - Haken dran** Die Gütezeichen “Tierwohl kontrolliert” steht für biologische Tierhaltung, welche über die EU-Bio-Verordnung hinausgeht. Es kennzeichnet Lebensmittel bei deren Herstellung das Wohl der Tiere im Mittelpunkt steht. Dazu gehören artgerechte Haltung, wiederkäuergerechte Fütterung und der Ausschluss von qualgezüchteten Rassen. Es gibt zwei Varianten des Siegels. “Tierwohl kontrolliert 2 Häkchen“ kennzeichnet diverse Verbesserungen im Tierhaltungs-Standard des biologischen Landbaus aber erreicht noch nicht den höchsten möglichen Standard. Es werden konkrete Richtlinien für Mast- und Milchrinder sowie Mastschweine definiert. Das Siegel “Tierwohl kontrolliert 3 Häkchen“ steht für noch strengere Anforderungen und bietet den Tieren erheblich mehr Platz und noch bessere Lebens- und Schlachtbedingungen. Neben Richtlinien für Mastschweine, Mast- und Milchrinder gibt es weitere für Legehennen, Masthühner und -enten sowie Milchschafe und -ziegen. Jede Richtlinie unterliegt einer permanenten Evaluierung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie Kontrollergebnissen aus Tierhaltung, Landwirtschaft und Verarbeitung. Siegel-Herausgeber ist die Gesellschaft !Zukunft Tierwohl! Weiterführende Informationen unter: www.zukunfttierwohl.at ![daniel-leone-LXQx98FPPQ4-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/daniel_leone_LX_Qx98_FPPQ_4_unsplash_7a422f1f60.jpg) (c) Daniel Leone/unsplash **Geschützte Ursprungsbezeichnung – sicher vermarktet** Das EU-Kennzeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung" (g.U.) garantiert, dass die Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung von Erzeugnissen in einem bestimmten geografischen Gebiet nach festgelegten Herstellungsverfahren erfolgt ist. Die Lebensmittel, Weine und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnisse weisen somit aufgrund ihrer Herkunft und spezieller Produktionsverfahren besondere Eigenschaften und Qualitäten auf. So dürfen beispielsweise der Tiroler Graukäse (g.U.), die Pöllauer Hirschbirne (g.U.) oder die Steirische Käferbohne (g.U.) mit dem geschützten geografischen Namen bezeichnet und vermarktet werden. Jeder Verarbeitungsschritt – also Erzeugung, Verarbeitung und Zubereitung – muss dabei in der jeweiligen Region erfolgen. Gebiet und Herstellungsverfahren sind in einer Produktspezifikation festgelegt. Das Siegel zielt darauf ab, traditionelle Herstellungsverfahren zu bewahren, die Produzenten vor Nachahmung zu schützen und ihnen einen Marktvorteil bei der EU-weiten Vermarktung zu verschaffen. Vergeben wird das Siegel von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit einer nationalen Behörde. Weiterführende Informationen unter: www.svgh.at ![alexander-maasch-KaK2jp8ie8s-unsplash.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/alexander_maasch_Ka_K2jp8ie8s_unsplash_59dbc11c7a.jpg) (c) Alexander Maasch/unsplash