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1. Sep 2023

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Business

Ein Leben für Geschwindigkeit und Design

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: Porsche AG

Kann ein kleiner Moment das Leben verändern? Bei Alois Ruf, vom renommierten Automobilhersteller RUF, war das die Begegnung mit einem blauen Porsche 901.

Es war das Jahr 1964, dass das Leben des jungen Alois Ruf für immer verändern würde. Auf der Autobahn zischt ein blaues Gefährt an ihm vorbei – der Prototyp des Porsche 901. Dieser Augenblick löst in ihm eine Mischung aus Faszination und Ehrfurcht aus. Die Geschwindigkeit, das Design und die Ingenieurskunst dieses Fahrzeugs zogen ihn in seinen Bann. Es war der Moment, in dem seine Leidenschaft für Porsche und Hochleistungsfahrzeuge entfacht und dieses Erlebnis zum Lebensprojekt wurde. Damals konnte Alois Ruf noch nicht ahnen, dass diese kurze Begegnung der Ausgangspunkt für seine spätere Zukunft ist. Die Leidenschaft, die er für Porsche empfindet, sollte nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das vieler anderer Menschen beeinflussen. Was als persönliche Begeisterung beginnt, sollte sich zu einer erfolgreichen Unternehmensgeschichte entwickeln. Der Kindheitstraum als Katalysator für die Berufsentscheidung.

 

Ein paar Jahre später: 1969 bekommt Alois Ruf von seinem Vater einen gebrauchten Porsche 901 als Geburtstagsgeschenk. Erst Jahrzehnte später realisiert er, dass es genau der Wagen war, den er als Kind auf jener Autobahn gesehen hatte. Die Mischung aus Nostalgie und Bestimmung kann kein Zufall sein: Es ist, als hätte das Schicksal ihn mit seiner eigenen Vergangenheit wiedervereint und ihm den Weg gewiesen. „Mir war immer klar, dass mein erster Porsche ein ganz frühes Modell gewesen sein muss“, erinnert sich Ruf in einem Interview. „Viele Details versprühten noch den Charme des Unvollendeten, teilweise auch des Improvisierten.“

 

Die Restaurierung dieses Porsche ist mehr als nur eine Aufgabe – eine Verpflichtung, jedes Detail genauso wiederherzustellen, wie es einst war. Die Studie alter Normal-8-Filme aus dem Privatarchiv des Vorbesitzers Hans Mezger gilt dabei als entscheidender Schlüssel, um die Authentizität zu bewahren. Der gesamte Prozess zieht sich lange hin, eine Geduldsprobe, die jedoch zur Krönung führte: ein Stück automobiler Geschichte, wiederbelebt in seiner ursprünglichen Pracht.

 

Mittlerweile ist sein Jugendtraum mit der RUF-Automanufaktur zum Beruf geworden: Der Schritt, von der Veredelung von Porsches zu eigenen Fahrzeugen im ähnlichen Design überzugehen, war logisch und konsequent. Alois Ruf hat nicht nur die Fähigkeiten, sondern auch die Vision, seine eigenen Ideen zu verwirklichen. Dieser Punkt markierte den Beginn einer neuen Ära, in der er nicht nur Autos modifizierte, sondern auch seine eigene DNA in die Welt des Automobilbaus einfließen ließ.

 

Der Ruf CTR 1, auch als „Yellow Bird“ bekannt, erlangt in den 1980er-Jahren Legendenstatus. Als Straßenfahrzeug übertrumpft er seine Zeitgenossen von Porsche und Lamborghini in der Geschwindigkeit. Der Erfolg mag Alois Ruf überrascht haben, letztlich war es das Resultat harter Arbeit, Hingabe und Ingenieurskunst. Der „Yellow Bird“ gilt als Symbol für Rufs Streben nach Perfektion und Innovation. Die Beziehung zwischen Alois Ruf und Porsche hat im Laufe der Jahre eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Von den Anfängen als begeisterter Enthusiast bis zur Gegenwart als angesehener Hersteller hat sich die Dynamik verändert. Trotz der Eigenständigkeit respektiert Alois Ruf nach wie vor die Wurzeln und die Ingenieurskunst von Porsche und sieht in der Zusammenarbeit eine Möglichkeit für eine vielversprechende Zukunft.

 

Obwohl die Geschichte vom Alois Ruf wie aus einem wahrgewordenen Traum klingt, würde er zumindest eines heute anders machen. Gefragt nach seinem größten Fehler, reflektiert Ruf darüber, dass er sich zu sehr auf die Technik konzentriert hat und dabei die Marketingaspekte vernachlässigte. Eine wertvolle Lektion, die ihn daran erinnert, dass ein Gleichgewicht zwischen technischer Brillanz und der Kunst der Präsentation als wichtiger Aspekt zum Job gehört.

Die Geschichte von Alois Ruf ist eine Ode an die Leidenschaft, Entschlossenheit und die Fähigkeit, aus Träumen Realität werden zu lassen. Seine Reise, von der Begegnung mit einem Prototypen auf der Autobahn bis zur Erschaffung von legendären Fahrzeugen, wird zweifellos noch viele Generationen von Autoliebhabern inspirieren.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home

1. Apr 2025

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Business

Resilient bleiben dank guter Mitarbeitender

In Zeiten rasanter Digitalisierung, neuer KI-Tools und ständiger Veränderungen müssen Unternehmen zukunftsfähig bleiben – und das gelingt nur mit den richtigen Mitarbeitenden. Neben einem effizienten Recruiting spielen auch das Arbeitgeberimage und eine nachhaltige Präsenz bei Nachwuchstalenten eine entscheidende Rolle. Der Absolventenkongress vom Staufenbiel Institut bietet Unternehmen die perfekte Plattform, um gezielt Studierende, Absolventen und Young Professionals mit digitalen Skills und frischen Ideen zu erreichen. Die Karriere-Events an fünf Standorten deutschlandweit (in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, München und Köln) ermöglichen nicht nur den direkten persönlichen Austausch, bei dem neben Hard Skills auch Soft Skills überprüft werden können, sondern stärken gleichzeitig das Employer Branding. Ein überzeugender Messeauftritt kann also Talente nicht nur direkt begeistern, sondern auch der erste Schritt sein, die besten Young Talents langfristig als Multiplikatoren für das Unternehmen zu gewinnen. Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden – und bei den Unternehmen, die es schaffen, schnell genug die besten Mitarbeitenden für sich zu begeistern. Die Messe richtet sich dabei nicht nur an Absolventen, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, sondern spricht auch Studierende und Young Professionals mit bis zu fünf Jahren Berufserfahrung an. >Investitionen in Karriere-Events zahlen sich aus, denn Zukunftsfähigkeit und Resilienz beginnen mit den richtigen Mitarbeitenden.