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28. Aug 2019

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Lifestyle

„Ein Leben ohne Hund ist ein Hundeleben“

Journalist: Armin Fuhrer

Die Moderatorin und Schauspielerin Sonya Kraus liebt die Vierbeiner über alles und unterstützt ein Heim, das Straßenhunde rettet und vermittelt.

Die Liebe zum Hund wurde bei Sonya Kraus schon von Kindesbeinen an geweckt. „Als ich sechs Jahre alt war, starb mein kleiner Bruder. Meine Eltern schenkten mir daraufhin zum Trost meinen ersten Hund“, erzählt sie. Das war ein voller Erfolg: „Tatsächlich hätte ich einen besseren Therapeuten als dieses Tier nicht finden können. Er hat mir ungemein geholfen.“ Seitdem ist Kraus sich sicher, dass Hunde sich sehr genau in die Stimmung ihrer Menschen hineinversetzen können. Sie habe viele solcher Erlebnisse mit ihren Vierbeinern gehabt, berichtet sie. Einmal beispielsweise war sie im ersten Stock ihres Hauses und machte einen Brief mit einer schlimmen Nachricht auf. „Ehe ich überhaupt in Tränen ausbrechen konnte, kam mein Dobermann die Treppe hochgejagt und schmiegte sich eng an mich. Er hat einfach gespürt, dass es mir schlecht ging.“

Klar, so ein Hund ist ein Lebewesen und kein Ding. Man muss sich mit ihm beschäftigen und sich um ihn sorgen, und das kostet Zeit. Die nötige Zeit aufzubringen kann schon mal recht schwierig werden, wenn man so einen anstrengenden Beruf hat und häufig unterwegs ist, wie Sonya Kraus. Sie wurde bekannt, als sie 1998 bei der Sendung „Glücksrad“ auf Kabel 1 anfing. Von 2000 bis 2011 moderierte sie auf Pro7 die Sendung „talk talk talk“. Auch aus Reality Shows wie „Die Alm“ sowie anderen Formaten ist sie bekannt, ebenso aus den TV-Total-Events, und sie begründete ab 2003 mit der Sendung „DIY – SOS“ den Heimwerkerboom im deutschen Fernsehen. Seit 2007 schrieb sie zudem sechs Bücher, die alle in den Bestseller-Listen landeten, und seit 2017 ist sie eines der Gesichter des HR-Boulevardmagazins „Maintower“.

„Man braucht, wenn man berufstätig ist, eigentlich immer jemanden, dem man den Hund mal anvertrauen kann“, so ihre Erfahrung. Einen Hund zu haben bedeute neben dem großen Zeitaufwand und den nicht zu unterschätzenden Kosten für Futter oder Tierarzt auch viel Verantwortung. „Aber dafür bekommt man sehr viel Liebe zurück.“

Nachdem ihr letzter Hund verstorben ist, ist sie gerade mal auf Hundeentzug, das heißt, sie hat ausnahmsweise mal keine vierbeinigen Mitbewohner. Aber das werde sich gewiss wieder ändern, denn „ein Leben ohne Hund ist ein Hundeleben“, findet die blonde Moderatorin. Sonst wohnen bei ihr eigentlich, neben den beiden Söhnen (sechs und acht Jahre alt) und dem Lebenspartner, auch stets zwei Hunde. „Meine Vorliebe gilt den großen schwarzen Hunden – die, die keiner sonst haben will, also die echten Ladenhüter.“ 50 Kilo aufwärts dürfen es da schon sein. „Mit denen kann man so richtig toll kuscheln“, schwärmt Kraus und gesteht: „Alle meine Hunde, egal wie strubbelig sie waren, durften immer bei mir im Bett schlafen.“  Und alle ihre Hunde kamen aus Tierheimen. „Es gibt so viel Leid in solchen Heimen, so viele Hunde, denen es schlecht geht – da muss man nicht unbedingt noch Hunde züchten“, findet die 46-Jährige. Diese Hunde aus dem Heim seien meistens gut sozialisiert und gewöhnlich auch gut erzogen. Und nicht zuletzt auch robust. Schließlich, so zitiert Kraus eine alte Lebensweisheit: „Was im Feuer geschmiedet wurde, taugt was.“

Dass Hunde bei Sonya Kraus so einiges dürfen verhehlt sie nicht. Trotzdem weiß sie um die große Bedeutung guter, auch strenger Erziehung. Genauso wichtig sei aber auch die artgerechte Haltung. „Ich werde immer wahnsinnig wütend, wenn ich beispielsweise einen Husky in der Großstadt sehe.“ Huskys bräuchten so viel Auslauf, die könne man gar nicht in der Stadt halten.

Kraus selbst möchte aber den Hunden, die ihr so viel Freude bringen, auch etwas zurückgeben, deshalb engagiert sie sich für ein Heim für Straßenhunde auf Ibiza, das für die Insassen Halter in anderen Ländern sucht. „Ich fahre dort gerne im Urlaub hin. Eines Tages fand ich in einem Müllcontainer zwei kleine Welpen und brachte sie zu diesem Heim.“ Die Betreiber waren sehr hilfreich und päppelten die beiden Kleinen wieder auf. Es sei unglaublich, was Menschen Hunden, die dort gesund gepflegt würden, angetan hätten. „Da verliert man schon mal den Glauben an die eigene Spezies.“ „Der selbstlose Einsatz der Leute vom „casa animalis“ beeindruckte Sonya Kraus damals derart, dass sie seitdem nicht nur selbst regelmäßig für dieses Heim spendet, sondern in ihren Sendungen gerne zu Spenden aufruft. Und sie fügt lachend hinzu: „Manchmal schaufle ich auch im Urlaub die Hundescheiße weg.“

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.