Diesen Artikel teilen:

22. Feb 2022

|

Gesellschaft

Eine stilvolle, aber uralte Anziehungskraft

Journalist: Theodor Krude

|

Foto: Jessica Johnston/unsplash

Der Kamin schafft eine persönliche Atmosphäre, schenkt wohltuende Wärme und das Gefühl von Geborgenheit. Wer dieses Gefühl kennt, möchte es nicht mehr missen.

Berühmte Kaminszenen gibt es viele. In der Kunst verewigt zeigen Antiquitäten und berühmte Gemälde wichtige Persönlichkeiten und Familien vor Kaminöfen. Im Kino sehen wir romantische oder geheimnisvolle Filmszenen vor einem knisternden Kamin, und wir alle lieben die herzerwärmenden Weihnachtszenen mit Santa Claus. Die wohl beeindruckteste musikalische Imitierung der Naturerscheinung Feuer kennen wir aus Vier Jahreszeiten von Vivaldi. Im zweiteiligen Mittelsatz „L’inverno – Der Winter“, hören wir die Behaglichkeit und Wärme am Kamin, während „draußen“ der Regen an die Scheibe pocht. Der Gegensatz zwischen der Welt im Haus und der unwirtlichen Natur draußen könnte kaum größer sein.

Die magische Anziehungskraft von Feuerstellen ist bis heute geblieben. Das brennende Feuer versprüht Harmonie und Wohligkeit im ganzen Raum. Ob in Gesellschaft, mit einem Glas Rotwein oder alleine mit einem Buch. Der Kamin sorgt für eine höhere Lebensqualität und Wohnkomfort und bringt Menschen zusammen. Seit US-Präsident Franklin D. Roosevelt seine Ansprachen, die sogenannten „Fireside chats“, in einem Kaminzimmer abhielt, gehören Kamingespräche zum Wirtschaftsleben dazu, wo sich ein kleiner Kreis an Leuten zu wichtigen Themen austauscht. Es ist eine uralte Tradition der Menschheit, sich um das Feuer zu versammeln. Nicht nur herausragende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Zeitgeschichte, wir alle lieben diese warme und heimelige Atmosphäre.

Die natürliche Wärmequelle spricht alle Sinne an und macht glücklich, auch wenn man einfach nur gemeinsam schweigt, ins Feuer blickt und dabei die gemütliche Stimmung genießt. Sie gilt als heilsam und gesund, da Vitalität und Wohlbefinden durch die Strahlungswärme eines Kaminofens gestärkt werden – wohltuend bei Schmerzen, Entzündungen und Kummer. Auch unsere Vierbeiner suchen die Nähe zum echten Feuer und lieben dieses angenehme Gefühl. In Sachen Verbrennungstechnik hat sich einiges getan. Ein Kamin als Energiequelle ist heute intelligent und nachhaltig. Die Nutzung natürlicher, erneuerbarer Rohstoffe wie Holz, in Kombination mit energieeffizienten Heizsystemen, trägt zur Einhaltung ambitionierter Klimaschutzvorgaben bei.

Moderne Kaminöfen, die den neusten Standards und Verordnungen entsprechen brauchen keine Feinstaubfilter, sorgen für eine effiziente Verbrennung, mit einem geringen Ausstoß an Emissionen. Sie schonen damit die Umwelt und den Geldbeutel – vor allem in der Übergangszeit. Die Nutzung von Brennholz spart nämlich Millionen Tonnen CO2 in Europa ein und trägt maßgeblich zur Verringerung der Treibhausgase bei. Heutige Einzelraumfeuerstätten haben gegenüber alten Geräten einen höheren Wirkungsgrad und damit einen geringeren Brennstoffverbrauch. Sie stoßen bis zu 80 Prozent weniger Feinstaub aus als ihre Vorgänger aus den 80er- und 90er-Jahren. Holz und Pellets, setzten beim Verbrennen nur so viel CO2 frei wie beim natürlichen Abbauprozess im Wald bzw. so viel, wie der Baum während seines Wachstums aus der Atmosphäre aufgenommen hat und verfügt über einen hohen Energiewert. Der Kamin ist also nicht nur zeitlos und ästhetisch, sondern auch nachhaltig umweltbewusst und gesund – ein Must-have im Eigenheim.

30. Apr 2025

|

Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.