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12. Dez 2023

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Gesellschaft

Erst Dach und Fassade dämmen, dann ein rotes Badezimmer einbauen

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: KKL Luzern Vogelperspektive

Während sich die Baubranche auf energieeffiziente Sanierung von Bestandimmobilien konzentriert, verschwimmen die Grenzen zwischen Wohnen, Kochen und Arbeiten im Zuhause immer weiter.

Neubauten sind aufgrund verstärkter Materialknappheit, massiv gestiegener Material- und Energiekosten, dem spürbaren Fachkräftemangel sowie des starken Anstiegs der Kreditzinsen vielerorts zum Erliegen gekommen. Immobilienkonzerne, Projektentwickler und Bauträger konzentrieren sich aktuell deshalb besonders auf die Sanierung von Bestandsimmobilien, wobei der Punkt der Energieeffizienz die wichtigste Rolle spielt. Erst dämmen, dann heizen, raten Bauexperten allen beteiligten Akteuren.

Bevor man sich also mit der Frage der idealen Heizmöglichkeit auseinandersetzt, sollte die Immobilie effizient gedämmt werden. Besonders wirkungsvoll ist die Dämmung von Dach und Fassade, doch auch Fenster und Türen sollten in Augenschein genommen werden, speziell im Kellerbereich. Neben langlebigen WDV-Dämmungen kommen zunehmend auch umweltfreundliche leichtere und flexiblere Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen in den Handel. Bei Fragen zur Heizung dominiert die Nachfrage nach Wärmepumpen. Auch das Thema Solarthermie wird weiterhin sehr wichtig bleiben.

Im Inneren bewegt sich der Trend insgesamt zu ganzheitlichen, flexiblen Wohnerlebnissen, das heißt, attraktive, hochwertige Wohnmöbel und Living-Elemente lassen sich sowohl im Esszimmer bzw. der Wohnküche als auch im Homeoffice nutzen. Da Homeoffice immer noch eine große Rolle spielt, verschwimmen die Bereiche Leben, Kochen und Arbeiten in vielen Häusern und Wohnungen. Das Zuhause wird dabei insgesamt als Rückzugsort wahrgenommen, in dem man einerseits Geborgenheit, Ruhe und Revitalisierung findet, während man gleichzeitig und jederzeit mit der Welt verbunden bleibt. 

Moderne Holzmöbel aus Massivholz und auch aus edlem Echtholzfurnier dominieren, wobei neues, attraktives Rillen- und Lamellendesign besonders gefragt sind. In Küchenmöbeln setzt sich der Trend zu seidenmatten Oberflächen mit Antifingerprint-Ausrüstung fort.

Die Farbpalette erweitert sich sowohl in Richtung der dezenten Farben als auch im knallbunten Bereich. So finden sich einerseits viele sehr zarte Grau-, Creme-, Puder-, Sand-,

Weiß, Grün- und Rotfarbtöne, etwas intensiver abgemischt werden sie als Greige, Steingrau, Taupe, Olivgrün und Amarant bis Braun, Anthrazit und nach wie vor Schwarz in unsere Räume ziehen. Im Accessoire-Bereich ist Schwarz das absolute Must Have, bei Armaturen, Porzellan, Leuchten, Küchenausstattung wie Teekocher und Toaster, Geschirr und auch Besteck, bis hin zu Heizkörpern und Kaminen. Doch knallbunte Farben rücken vor. Ganz neu ist die Farbe Rot, die nach Willen der Möbelhersteller wieder mehr Bedeutung bekommen soll – auch an Orten wie dem Badezimmer, wo Rot letztmalig in den 1960er Jahren zum Einsatz kam.

Zunehmend legen Bewohner Wert auf blendfreie, gut geplante Beleuchtung mit sichtbaren und indirekten Lichtquellen – die oftmals in Form von illuminierten Regalsystemen für Lichtakzente sorgen.

Nach mehreren Jahren, in denen Tapeten mit großen, floralen Mustern tonangebend waren, wandern jetzt verstärkt große Zimmerpflanzen in unser Zuhause. Besonders beliebt ein Relikt aus den 1980er Jahren: Kakteen in aller Couleur. Stark gemusterte Tapeten liegen ebenfalls im Trend. Sie werden jedoch wahrscheinlich noch zwei bis drei Jahre Anlaufschwierigkeiten haben, bis sie sich allgemein durchsetzen.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.