22. Mär 2022

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„Es geht um Menschen“

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Presse

Bei der Digitalisierung im Einzelhandel geht es in erster Linie darum, die Mitarbeitenden in den Geschäften hierfür zu gewinnen.

Interview mit Martin Seeburg und Julia von Husen von der Agentur PHAT CONSULTING und Frank Hennigfeld, Chief Digital Officer bei Wempe (v. links).

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Die Digitalisierung erscheint auf den ersten Blick als rein technologische Transformation. Aber stimmt das?

Seeburg: Bei der Digitalisierung geht es um viel mehr als nur um Technik. Eigentlich liegt der Schwerpunkt darauf, mit Menschen zu arbeiten. Wenn man sich den Einzelhandel anschaut, wird das schnell deutlich. Während die Bereitstellung der technischen Lösung relativ trivial geworden ist, liegt die eigentliche Herausforderung darin, den Mitarbeitenden, die im Geschäft im direkten Kontakt mit den Kunden stehen, zu zeigen, dass die Digitalisierung für und nicht gegen sie arbeitet. Wir setzen uns dafür ein, dass sie mit der Technik arbeiten und ihre Aufgaben damit noch besser bewerkstelligen können. Denn diese Mitarbeitenden sind ja primär dafür zuständig, Bedürfnisse und Emotionen der Kundschaft zu bedienen. Für den Erfolg der digitalen Transformation sind die Menschen in all ihrer Heterogenität unabdingbar.

Welche Rolle spielt das Thema Diversity?

Seeburg: Im stationären Einzelhandel ist es für uns als Berater wichtig, direkt in die Geschäfte zu gehen und zu schauen, wer dort eigentlich arbeitet und welche Bedürfnisse diese Menschen haben. Sie haben unterschiedliche Bedingungen, Fähigkeiten, Bildungshintergründe, Arbeitsweisen und Bedürfnisse. Daraus ergeben sich ganz unterschiedliche Notwendigkeiten für die Erledigung der Arbeit. Diversity ist daher für uns viel mehr als Gender oder Orientierung. Es geht darum, den Menschen so zu nehmen und so zu akzeptieren, wie er ist – und mehr noch, das große Potenzial in eben dieser Vielfalt zu sehen. Die Herausforderung ist, dass sich die Digitalisierung diesen unterschiedlichen Anforderungen der Mitarbeitenden stellen muss. Nur dann kann sie sie mitnehmen und den maximalen Nutzen für die Unternehmen erzielen. Für uns ist Diversity daher ein unumgänglicher Bestandteil der digitalen Transformation.

Welche Chancen bestehen im Besonderen für den stationären Handel?

von Husen: Jede Menge. Die Mitarbeitenden in einem Geschäft sind das Gesicht und der erste Kontakt mit dem Unternehmen für die Kunden und sie kennen sich entsprechend aus. Diese sogenannten „Firstline Worker“ sind die Hidden Champions eines Unternehmens. Wenn sie digital eingebunden und befähigt werden, ist das für ein Unternehmen sehr vorteilhaft, denn es bekommt dadurch wichtige Informationen über die Kommunikation der Mitarbeitenden mit den Kunden. Zugleich sorgt die Digitalisierung für eine vereinfachte und verbesserte Kommunikation zwischen den Geschäften und der Zentrale.

Herr Hennigfeld, das Unternehmen Wempe hat dieses Konzept bei der Digitalisierung der Niederlassungen genutzt. Haben Sie diese positiven Erfahrungen gemacht?

Hennigfeld: Drei Viertel unserer Mitarbeitenden arbeiten in den Niederlassungen – sie sind als Schnittstelle zu den Kunden äußerst wichtig für unser Unternehmen. Denn bei einem Unternehmen wie Wempe, das Luxusgüter wie Schmuck und Uhren verkauft, ist das persönliche Gespräch mit den Kunden entscheidend. Wir legen Wert auf Tradition, müssen aber natürlich auch neue technische Entwicklungen mitmachen, denn das Ziel ist, die Mitarbeitenden möglichst effektiv zu unterstützen. Wir haben klar festgestellt, dass die Digitalisierung nicht erfolgreich sein kann, wenn die Menschen nicht mitgenommen und in den Mittelpunkt gestellt werden.

Wie wichtig ist ein gutes Changemanagement?

Hennigfeld: Unsere praktischen Erfahrungen haben gezeigt, dass es sehr wichtig ist. Am Ende steht das Ziel, dass wir unsere Mitarbeitenden in den Niederlassungen mit neuen digitalen Mitteln ausstatten, damit sie unsere Kunden noch besser bedienen können als ohnehin schon, und dass sie diesen Prozess gerne mittragen. Wichtig ist, dass es sich nicht um eine einmalige Sache handelt, sondern um einen kontinuierlichen Prozess, der in die alltäglichen Prozesse eingewoben wird.

von Husen: Wempe ist beispielhaft. Wir sprachen mit den Mitarbeitenden in den Niederlassungen und fragten sie, was sie brauchen und wie die Technik sie in ihrer Arbeit unterstützen kann. Darauf haben wir aufgesetzt. Die Geschäftsführung haben wir sichtbar in die Kommunikation eingebracht. All das führte dazu, dass die Mitarbeitenden begeistert waren und selbst die Neuerungen wollten. So stellen wir uns ein erfolgreiches Changemanagement vor.

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10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Business

Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Business

Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.