Diesen Artikel teilen:

3. Mär 2023

|

Lifestyle

Es lebe der Sport

Journalist: Jakob Bratsch

|

Foto: PGA of Germany / Stefan Heigl

Kein Zweifel: Golf ist in Deutschland weiterhin auf Wachstumskurs und beliebter denn je – die Nachfrage nach Mitgliedschaften in den Clubs ist groß, das Interesse wächst beständig. Und dennoch: Golf ist hierzulande noch immer eine Randsportart. Das gilt es zu ändern.

Für die Saison 2022 meldet der Deutsche Golf Verband 683.000 in Clubs organisierte Golferinnen und Golfer, was einer Wachstumsrate von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das ist erfreulich, für mich aber keine große Überraschung: Golf ist heute ein Sport für jedermann, Clubs und Vereine bieten unterschiedlichste Modelle der Mitgliedschaft an, zahlreiche Golfanlagen und Betreiber ermöglichen einen ebenso unkomplizierten wie kostengünstigen Einstieg. Speziell Kinder und Jugendliche werden vielfach gefördert und spielen und lernen meist zu finanziell günstigen Konditionen, manchmal sogar gratis. Und nicht zuletzt spürt unsere Branche noch immer die positiven Nachwirkungen, die Corona für den Golfsport hatte: Als Sport und Freizeitbetätigung unter freiem Himmel, war Golf schnell wieder erlaubt und entsprechend nachgefragt, was einen Schub an Interesse und letztlich Mitgliedschaften auslöste, der bis heute anhält.

Dennoch: Gerade einmal 0,8 Prozent der deutschen Bevölkerung sind in Clubs organisiert. Das ist bei weitem zu wenig. Unser Ziel muss es sein, langfristig zumindest zwei, besser drei Prozent der Bevölkerung für unseren Sport zu begeistern, der leider noch immer mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hat. Dabei ist Golf schon lange kein Sport der Schönen und Reichen mehr, denn spätestens seit Beginn dieses Jahrtausends sind die Einstiegshürden ebenso gesunken wie die mit der Ausübung verbundenen Kosten. Preisgünstige Mitgliedschaftsmodelle gibt es ebenso wie gutes Equipment. Das Spiel zu erlernen soll künftig allen Interessenten möglich sein; Golf soll Spaß machen und mit Erfolgserlebnissen verknüpft sein. Natürlich gehören auch das gesellige Beisammensein nach der Runde, das Clubleben und Charity-Events zum Golf dazu.

Darüber hinaus trifft Golf heute mehr denn je den Zeitgeist: Es ist ein Sport, der in der Natur ausgeübt wird, er fördert die Gesundheit von Körper und Geist, und auf Flächen, die einst intensiv landwirtschaftlich, oft monokulturell bewirtschaftet wurden, entsteht durch die Gestaltung von Golfanlagen zwischen Grüns und Fairways viel Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna.

„Es lebe der Sport“, sang einst der österreichische Liedermacher Reinhard Fendrich schon 1982. Wenn es uns gelingt, Golf in den Köpfen der Menschen als eine in erster Linie höchst attraktive Sportart zu verankern und erst in zweiter Linie als ein gesellschaftliches Happening, dann werden wir, da bin ich sehr sicher, die Wachstumsraten im Golf weiter steigern können und noch viele Fans und Aktive für dieses wunderschöne Hobby oder auch für diesen herrlichen und erfüllenden Beruf gewinnen.

10. Dez 2025

|

Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.