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20. Jun 2022

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Gesellschaft

Fassaden mit vielen Facetten!

Journalist: Pia Rische

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Foto: Raul Petri/unsplash

Die äußerste Gebäudeschicht muss viel aushalten und einige Funktionen erfüllen. Ein vorgehängtes hinterlüftetes Fassadensystem ist dafür ein Paradebeispiel.

Wussten Sie schon, dass Fassadenelemente gleichzeitig mehrere Schutzmechanismen erfüllen können? Vorgehängte hinterlüftete Fassadensysteme sind so konzipiert, dass neben einem optimalen Regenschutz, Brand-, Schall-, Wärme-, Feuchte- und Tauwasserschutz, auch noch aktiver Klima- und Umweltschutz betrieben werden kann. Mithilfe einer optimalen Wärmedämmungsdicke können Energieeinsparverordnungsanforderungen berücksichtigt und gleichzeitig Heizkosten eingespart werden.

Wussten Sie schon aus welchen einzelnen Bestandteilen ein solches Fassadensystem besteht? Generell setzt es sich aus dem gewählten Fassadenmaterial, dem Hinterlüftungsbereich, der Dämmung und Unterkonstruktion zusammen. Der Hinterlüftungsraum sorgt durch den sogenannten „Kamineffekt“ dafür, dass die genannten Bestandteile sowie das Mauerwerk vor Feuchtigkeit geschützt werden und ein Wärmestau vermieden wird. Eingearbeitete Lüftungsprofile an Ein- und Auslassöffnungen verhindern zudem, dass Insekten, Fledermäuse oder Nagetiere in den hinterlüfteten Bereich eindringen können. Die Dämmschicht bewirkt optimale Temperaturen, sodass Kälte draußen und Wärme innen bleibt. Außerdem kann die Dämmschicht dazu beitragen, die Schalldämmung zu verbessern.

Wussten Sie schon, dass Fassadensysteme nach individuellen Wünschen gestaltet werden können? Neben Holz oder WPC (Wood-Plastic-Composit), können hochwertige Kunststoffe (u.a. glasfasergestärkt), Kompositmaterialien (z. B. Faserzement), sowie Metalle, bis hin zu Glas eingesetzt werden. So kann mithilfe des individuell gewünschten Materials die passende Fassadenbekleidung nach den optischen Wünschen gestaltet werden!

27. Jun 2025

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Gesellschaft

Wahlfach Informatik: Zu wenig für Europas digitale Souveränität – mit Christine Regitz

![ChristineRegitz_c_MikeAuerbach_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christine_Regitz_c_Mike_Auerbach_online_d5622666e2.jpg) ```Christine Regitz ist Präsidentin der Gesellschaft für Informatik e. V. (GI)``` Inmitten einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Stärke zunehmend durch digitale Kompetenz definiert wird, ist informatische Bildung ein entscheidender Hebel für Souveränität und Wirtschaftswachstum. Deutschland braucht nicht nur mehr IT-Fachkräfte – es braucht insgesamt eine digital gebildete Gesellschaft. Denn ohne breite informatische Grundbildung wird die digitale Transformation zur Abhängigkeit statt zur Chance. Informatikkompetenz ist kein Nice-to-have mehr, sondern Grundlage für wirtschaftliche Resilienz. Sie entscheidet darüber, ob wir technologische Entwicklungen mitgestalten oder ihnen hinterherlaufen. Das gilt auch für den Bereich der Künstlichen Intelligenz. Wer KI nur konsumiert, bleibt abhängig – von den Infrastrukturen, Werten und wirtschaftlichen Interessen anderer. Wenn Europa bei der Entwicklung eigener KI-Systeme den Anschluss verliert, verlieren wir mehr als nur Marktanteile: Wir verlieren unsere digitale Selbstbestimmung. Fachkräftesicherung beginnt nicht erst an der Hochschule, sondern bereits in der Grundschule. Informatik muss flächendeckend als Pflichtfach und praxisnah unterrichtet werden – nicht nur, um Lücken am Arbeitsmarkt zu schließen, sondern um die nächste Generation zum aktiven Gestalten zu befähigen. Nur so entsteht ein Arbeitsmarkt, der auf Augenhöhe mit der Technologie agiert. >Wenn Europa bei der Entwicklung eigener KI-Systeme den Anschluss verliert, verlieren wir mehr als nur Marktanteile: Wir verlieren unsere digitale Selbstbestimmung. Deshalb hat die Gesellschaft für Informatik e. V. die Allianz für informatische Bildung ins Leben gerufen. Unser Ziel: den Informatikunterricht flächendeckend stärken, auch schon im Primarbereich. Denn wer heute nicht in digitale Bildung investiert, riskiert morgen, dass Innovation, Wertschöpfung und technologische Kontrolle dauerhaft in Übersee stattfinden. Europa braucht eigene Modelle, eigene Infrastrukturen und vor allem: eigene Menschen, die sie bauen können.