Hier sieht man einen pinken Schreibtisch mit Computer, Taschenrechner, Maus, Tastatur und Handy

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4. Apr 2024

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Gesellschaft

Fast keine Frau berechnet ihre tatsächliche Rentenlücke - mit Natascha Wegelin

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Foto: Jacqueline Häußler, Jakub Zerdzicki/unsplash

Natascha Wegelin, Gründerin und CEO von Madame Moneypenny, räumt mit Illusionen über die eigene Rente auf.

img_presse_natascha_1_Copyright Jacqueline Häußler.jpgNatascha Wegelin (@madamemoneypenny), Finanz-Bloggerin, Autorin, Mentorin

Um überhaupt Geld fürs Alter zurücklegen zu können, muss man grundsätzlich erst einmal Einnahmen haben. Man sollte die Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben maximieren, um Geld sparen zu können. Dann geht es darum, ein Konstrukt zu finden, das persönlich passt. Meistens ist das ein Versicherungsbaustein in einer privaten Rentenversicherung, gepaart mit einem ETF-Investment, also Aktien, ETFs und Staatsanleihen. Wichtig ist, seine Rentenlücke tatsächlich mal auszurechnen. Dazu schaut man, welche Ausgaben man im Alter haben wird und berücksichtigt das zu erwartende Einkommen sowie Inflation. Da wird es eine Lücke geben; die gilt es, mit Einnahmen aus Investments zu füllen. Dafür schaut man sich genau an, wie das im Alter sein wird, und ob dann gesetzliche Rente, mögliche Betriebsrente, mögliches Erbe sowie das Ergebnis der jahrelangen monatlichen Sparrate von 20 oder 50 Euro tatsächlich ausreichen.

Eine erfolgreiche Börsenstrategie ist nicht kompliziert, aber doch komplex. Für das Ziel, im Alter nicht zu verarmen, sollte man neben der realistischen Berechnung seiner Rentenlücke seine Risikobereitschaft einordnen und sich dann erst um Assetklassen und ihre jeweiligen Anteile kümmern. Möchte man das nun wirklich fehlerfrei und vernünftig machen, kostet das sehr viel Zeit. Alternativ sucht man sich einen Berater oder nimmt an Programmen wie dem von Madame Moneypenny oder anderen teil, wo man das von der Pike auf lernt, denn ganz ohne Double Check von Experten ist es schwierig. Oft sehe ich Depots mit krassen Überlappungen, in denen viermal das Gleiche drin ist – sehr riskant! Meiner Meinung nach sollte man mindestens zwei Assetklassen haben, darunter eine eher risikofreie wie Staatsanleihen. Für eine breite Diversifikation rate ich zu weltweiten Aktien, Multifaktor-ETFs zu Streuung, und vielleicht noch Rohstoffen und Immobilien – ebenfalls als ETFs. In Staaten wie Italien, Bulgarien oder Malta würde ich eher kein Geld auf Tagesgeldkonten anlegen. Mein Geld kommt nur zu Triple A-Staaten. Auf einem Tagesgeldkonto sollte sowieso nur der Notgroschen und andere Reserven liegen.

Eine selbst bewohnte Immobilie ist eine super Altersabsicherung? Definitiv nein. Ein Haus generiert ja kein Einkommen, sondern verschlingt jede Menge Geld, das wird schnell zu einem Fass ohne Boden. Anders sieht es aus bei vermieteten Immobilien.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.