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2. Sep 2019

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Lifestyle

Feuchtgebiete im Fadenkreuz

Journalist: Kirsten Schwieger

Im Alter steigt das Risiko für Fußpilz, eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Im Anfangsstadium ist er noch einfach zu behandeln…

Jeder Dritte leidet mindestens einmal in seinem Leben an Fußpilz. Mit zunehmendem Alter erhöht sich das Risiko für Tinea pedis, so der Fachbegriff. Ab 50 hat ihn dann, Expertenschätzungen zufolge, gar jeder Zweite – weil die Haut im Alter trockener und rissiger wird. Auch ein geschwächtes Immunsystem oder Durchblutungsstörungen der Füße erhöhen das Fußpilz-Risiko. So gehören neben Senioren auch Diabetiker zur Risikogruppe dieser Infektionskrankheit. Grundsätzlich sind Männer häufiger betroffen als Frauen.

In der Regel wird Fußpilz durch Fadenpilze verursacht. Dessen Sporen lauern überall dort, wo viele Menschen barfuß gehen – insbesondere feucht-warme Orte wie Schwimmbäder, Saunen, Duschen, aber auch Hotelteppiche sind wahre Oasen für die Erreger. Desinfektionsanlagen bieten übrigens keinen wirksamen Schutz – im schlimmsten Fall schädigen sie sogar den natürlichen Säuremantel der Haut. Verschwitzte, feuchte Füße in geschlossenen Schuhen bieten dann einen idealen Nährboden für Fußpilz, insbesondere die feucht-warmen Zehen-Zwischenräume. So ist der „interdigitale“ Fußpilz dann auch die häufigste Fußpilzart. Seinen Anfang nimmt er häufig im vierten Zehenzwischenraum mit leichten Hautschuppungen und Rötungen. Wenn die betroffenen Hautpartien nur schwach oder gar nicht jucken, bemerken viele Betroffene den Fußpilz gar nicht. Bei der sogenannten „Mokassin-Mykose“ geht der Pilz von den Fußsohlen über die Fußkanten auf den Fußrücken über. Kleine juckende Bläschen an Fußkanten und Fußgewölbe deuten auf die seltenere, „vesikulös-dyshidrotische“ Fußpilzsorte hin.

Fußpilz ist sehr ansteckend und kann sich auch auf andere Körperteile ausbreiten – beispielsweise durch das Abtrocknen mit nur einem Handtuch. Auch in abgeschuppter Haut auf Duschmatten tummeln sich die infektiösen Pilzsporen gerne tagelang. Unbehandelter Fußpilz kann chronisch werden und sich auf den gesamten Fuß, inklusive Fußnägel und -knöchel ausbreiten. Außerdem kann er den Weg für weitere Infektionen mit Bakterien oder Viren ebnen, die durch die erkrankte Haut in den Körper eindringen. Deswegen sollte man gleich bei den ersten Veränderungen der Haut zum Hautarzt oder Podologen gehen. Diese untersuchen befallene Hautpartikel mikroskopisch und legen im Zweifelsfall eine Pilzkultur zur genauen Bestimmung der Pilzart an.

Die gute Nachricht ist: Fußpilz lässt sich gut behandeln! Je früher, desto einfacher. Sogenannte Antimykotika töten die Pilze ab oder hemmen deren Vermehrung und sorgen so dafür, dass die Infektion gestoppt wird und restlos ausheilen kann. Im Anfangsstadium reicht meist eine äußerliche Behandlung mit speziellen Cremes, Salben, Gels oder Puder. Hat sich der Pilz schon ausgebreitet, ist meist noch zusätzlich eine orale Einnahme von Antipilzmitteln notwendig. Bei regelmäßiger Anwendung ist die Infektion nach ungefähr drei Wochen ausgeheilt. Die Wirksamkeit von Hausmitteln wie Apfelessig oder Teebaumöl zur Fußpilz-Behandlung ist wissenschaftlich nicht belegt. Deren Anwendung sollte, wenn überhaupt, nur im Anfangsstadium erfolgen. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft mahnt allerdings die fachärztliche Behandlung von Fußpilz an. Läuft, oder?

23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.