Diesen Artikel teilen:

31. Aug 2021

|

Gesellschaft

Fit für die Arbeitswelt der Zukunft

Journalist: Kirsten Schwieger

Ohne berufliche Weiterbildung sind die Veränderungen der Arbeitswelt nicht zu bewerkstelligen. Diverse Förderprogramme unterstützen Arbeitnehmer:innen dabei.

In seiner aktuellen Prognose zur „Digitalen Arbeitswelt“ geht das Bundesministerium für Arbeit und Soziales davon aus, dass bis 2040 rund 3,6 Millionen neue Jobs entstehen und 5,3 Millionen wegfallen werden. Wobei ein Drittel des Wegfalls auf Kappe der demografischen Entwicklung geht. Dennoch hat das Vordringen neuer Technologien die größten Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Tätigkeitsprofile verändern sich, neue Berufe und Tätigkeiten entstehen und Beschäftigte wechseln ihren Beruf. Digitalisierung und Automatisierung führen zu neuen Arbeitsschwerpunkten, -methoden und -prozessen. Fast alle Tätigkeitsbereiche sind davon betroffen.

Doch die Arbeitswelt verändert sich nicht von heute auf morgen – Beschäftigte können sich darauf einstellen und entsprechend vorbereiten. Wer seine Kompetenzen kontinuierlich anpasst und erweitert, ist für die Veränderungen der Arbeitswelt gut gewappnet und sichert sich seinen Arbeitsplatz. Mehr noch: Professionelle berufliche Weiterbildung eröffnet Aufstiegsmöglichkeiten und fördert den Berufserfolg. Neben Fachkompetenz sind auch methodische und soziale Skills wie Kollaboration, Teamfähigkeit, Eigeninitiative, Neugier, agiles Arbeiten sowie Planungs- und Organisationsfähigkeit gefragt. Lebens-langes Lernen ist im digitalen Zeitalter unabdingbar – niemand wird heutzutage mehr von seiner Grundausbildung bis zur Rente denselben Job machen.

Für Beschäftigte, die mithilfe einer Weiterbildung ihre bisherige Anstellung halten oder eine Neuorientierung wagen wollen, bieten Bund und Länder eine breit gefächerte Weiterbildungsförderung. So werden nicht nur Arbeitssuchende staatlich gefördert, sondern oft auch Arbeitnehmer:innen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind – zum Bei-spiel, weil ihnen bestimmte Qualifikationen fehlen. Wenn es um den Erhalt des bestehenden Arbeitsplatzes geht, kann die Teilnahme an berufsbegleitenden Weiterbildungen über den Bildungsgut-schein gefördert werden. Im Falle eine Bewilligung übernehmen dann Bundesagentur für Arbeit oder das Jobcenter die kompletten Kosten für die Teilnahme an einer förderfähigen Weiterbildung. 

Angestellte, die ihre aktuelle Position vor dem Hintergrund des strukturellen Wandels festigen wollen oder einen Berufswechsel innerhalb ihres Unter-nehmens anstreben, können im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes gefördert werden. Je nach Betriebsgröße übernimmt der Staat dabei zwischen 15 und 100 Prozent der Weiterbildungskosten und bezuschusst die Lohnkosten – bis zu 75 Prozent. Auf diese Weise können Beschäftigte in Absprache mit ihrem Arbeitgeber ihre Arbeit während der Weiterbildung bei vollen Bezügen ruhen lassen. Menschen mit niedrigen Einkommen können beim Bund eine Bildungsprämie in maximaler Höhe von 500 Euro für verschiedene Weiterbildungen oder Umschulungen beantragen – wenn die jeweilige Weiterbildungsmaßnahme für die Ausübung ihrer aktuellen oder zukünftigen beruflichen Tätigkeit relevant ist. Darüber hinaus bieten viele Bundesländer als auch die EU eigene Finanzierungsprogramme zur beruflichen Weiterbildung an.

23. Okt 2025

|

Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.