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11. Sep 2024

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Gesellschaft

Fleischersatz: Mehr als nur eine Alternative

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: LikeMeat/unsplash

In den letzten Jahren hat sich der Konsum von Fleischersatzprodukten in Österreich rasant entwickelt. Diese Entwicklung spiegelt nicht nur einen veränderten Ernährungsstil wider, sondern auch ein zunehmendes Bewusstsein für die ökologischen, gesundheitlichen und ethischen Implikationen des Fleischkonsums. Doch was steckt hinter diesem Trend? Sind Fleischersatzprodukte wirklich mehr als nur eine Alternative?

Der Fleischkonsum wird zunehmend wegen Umwelt- und Tierschutzbedenken kritisch betrachtet, während pflanzliche Alternativen sich erfolgreich auf dem Markt etablieren. In Österreich wird der Umsatz mit Fleischersatzprodukten in diesem Jahr voraussichtlich etwa 45 Millionen Euro betragen. Prognosen zufolge könnte das Marktvolumen bis 2028 auf 70 Millionen Euro anwachsen. Das sind Zahlen vom Verein für Konsumenteninformation (VKI), eine österreichische Verbraucherorganisation. Der Markt für Fleischersatz ist jedoch nicht nur in Österreich, sondern weltweit auf Wachstumskurs. Laut einer aktuellen Studie von Statista wird der Markt für Fleischersatzprodukte im Jahr 2024 voraussichtlich einen Umsatz von etwa 9,58 Milliarden Euro erreichen. Für das Jahr 2029 wird ein Marktvolumen von 14,59 Milliarden Euro prognostiziert, was einem jährlichen Umsatzwachstum von 8,78 Prozent entspricht. Für das Jahr 2025 wird ein Absatzwachstum von 7,1 Prozent erwartet. China wird im Jahr 2024 mit einem prognostizierten Marktvolumen von 2,198 Milliarden Euro den größten Umsatz in diesem Bereich verzeichnen.

Die Gründe für den Boom von Fleischersatzprodukten sind vielfältig. An erster Stelle steht das wachsende Umweltbewusstsein. Die Fleischproduktion ist eine der Hauptursachen für Treibhausgasemissionen, Entwaldung und den Verlust an Biodiversität. Etwa 25 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen entfallen auf die Wertschöpfungskette von Lebensmitteln. Alternative Proteine werden bis 2035 mindestens elf Prozent aller weltweit konsumierten tierischen Produkte (Fleisch, Milch, Eier, Fisch und Meerestiere) ausmachen, wie frühere Berechnungen der Boston Consulting Group zeigen. Ersatzprodukte haben daher enormes Potenzial für den globalen Klimaschutz.

Fleischersatzprodukte bieten eine Möglichkeit, den Fleischkonsum zu reduzieren, ohne auf den gewohnten Geschmack und die Textur von Fleisch verzichten zu müssen.

Auch gesundheitliche Aspekte spielen eine Rolle. Der übermäßige Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch wird mit einer Reihe von Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes. Pflanzliche Fleischersatzprodukte bieten hier eine Alternative, die oft weniger gesättigte Fette und Cholesterin enthält und gleichzeitig reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen ist.

Ein weiterer Faktor ist das steigende ethische Bewusstsein der Konsumenten. Immer mehr Menschen lehnen die Massentierhaltung und das damit verbundenen Tierleid ab. Fleischersatzprodukte bieten eine Möglichkeit, den Fleischkonsum zu reduzieren, ohne auf den gewohnten Geschmack und die Textur von Fleisch verzichten zu müssen. Trotz des Booms gibt es auch kritische Stimmen. Einige Ernährungsexperten warnen davor, dass nicht alle Fleischersatzprodukte gesünder sind als das Original. Viele Produkte enthalten eine hohe Anzahl an Zusatzstoffen, wie Konservierungsmittel, Farbstoffe und Aromen, um Geschmack und Textur zu verbessern. Zudem sind sie oft stark verarbeitet und enthalten einen hohen Anteil an Salz und Fett. Konsumenten sollten daher bewusst auf die Zutatenliste achten und bevorzugt auf Produkte mit einer kurzen und verständlichen Zutatenliste zurückgreifen.

Laut einer Studie von Marketagent sind Erbsen die bevorzugte Grundlage für Fleischersatzprodukte, mit 36 Prozent der Befragten, die sie favorisieren.

Auch der Preis spielt eine Rolle. Fleischersatzprodukte sind in der Regel teurer als herkömmliches Fleisch. Dies könnte ein Hindernis für eine breitere Akzeptanz darstellen, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und steigender Lebensmittelpreise. Ein weiterer Punkt ist die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung. Während jüngere Generationen und urbane Bevölkerungsgruppen Fleischersatzprodukte zunehmend in ihren Speiseplan integrieren, ist die Bereitschaft in ländlichen Gebieten und unter älteren Menschen oft geringer. Hier spielen Tradition und Gewohnheit eine große Rolle.

Laut einer Studie von Marketagent sind Erbsen die bevorzugte Grundlage für Fleischersatzprodukte, mit 36 Prozent der Befragten, die sie favorisieren. Auf den Plätzen dahinter folgen Pilze mit 33,1 Prozent und Soja mit 29,7 Prozent. Für diejenigen, die geschmacklich noch nicht von Ersatzprodukten überzeugt sind, aber dennoch ihren Konsum von tierischen Produkten reduzieren möchten, gibt es eine positive Nachricht: Forscherinnen des Austrian Centre of Industrial Biotechnology in Graz entwickeln tier- und umweltfreundliches Fleisch aus dem Labor.

Trotz dieser Herausforderungen sind sich Experten einig, dass Fleischersatzprodukte eine wichtige Rolle in der Zukunft unserer Ernährung spielen werden. Die Entwicklung neuer Technologien, wie etwa der Produktion von Fleisch aus Zellkulturen, könnte diesen Trend weiter verstärken. Auch die österreichische Regierung hat das Potenzial von Fleischersatzprodukten erkannt. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) fördert die Entwicklung und Forschung im Bereich pflanzlicher Alternativen. Ziel ist es, die heimische Produktion zu stärken und so nicht nur den Umweltschutz, sondern auch die regionale Wertschöpfung zu fördern. Ob sie allerdings das Potenzial haben, den Fleischkonsum langfristig signifikant zu reduzieren, hängt von der Akzeptanz in der breiten Bevölkerung ab. Eines ist jedoch sicher: Fleischersatzprodukte sind gekommen, um zu bleiben.

16. Dez 2025

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Gesellschaft

Gutes tun über das eigene Leben hinaus – mit Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft

![MariaRuether-(c)MalekSayadi Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Ruether_c_Malek_Sayadi_Online_c2da28ca61.jpg) ``` Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin von Aktion Deutschland Hilft ``` **Warum ist ein Testament wichtig?** Um sicherzugehen, dass Ihr letzter Wille auch wirklich Ihren Wünschen entspricht, sollten Sie ein Testament erstellen. So helfen Sie Ihren Hinterbliebenen in einer schwierigen Zeit, nach Ihren Vorstellungen zu handeln und vermeiden Missverständnisse. Sie können genau festlegen, welche Personen oder Organisationen Sie in Ihrem Nachlass bedenken möchten. Ohne ein Testament greifen die gesetzlichen Bestimmungen, die nicht unbedingt ihren persönlichen Anliegen entsprechen. **Wissen Sie, dass Sie in Ihrem Testament auch eine gemeinnützige Organisation bedenken können?** Wer ein Testament verfasst, möchte vor allem eines: die Gewissheit, dass der eigene Nachlass genau den Menschen zugutekommt, die man dafür bestimmt hat. Neben Angehörigen, Familie und Freunden, können Sie auch eine gemeinnützige Organisation, beispielsweise Aktion Deutschland Hilft, in Ihrem Testament bedenken. So können Sie Gutes tun – auch über Ihr Leben hinaus. **Sie möchten mehr erfahren?** Sprechen Sie uns gerne unverbindlich an! Bestellen Sie unsere Nachlass-Broschüre oder besuchen Sie unsere Webseite: adh.ngo/testament. Aktion Deutschland Hilft ist ein starkes Bündnis von mehr als 20 Hilfsorganisationen. Im Falle großer Katastrophen leisten sie Menschen in Not weltweit humanitäre Hilfe.

19. Dez 2025

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Lifestyle

Rezeptideen für ein köstliches Weihnachtsmenü

**1. Antipasti-Tostada** - 150 g Pastrami, dünn geschnitten - 4 kleine Mais-Tortillas - 1 Aubergine - 1 Zucchini - 125 g Ziegenfrischkäse - 125 g Joghurt (10% Fett) - 2 TL Sesampaste (Tahin) - 75 g Parmesanspäne - 50 g Haselnüsse, gehobelt - 1 TL Zucker - 1 Handvoll Rucolasalat - Schale einer Bio-Zitrone, fein gerieben - Olivenöl - dunkler Balsamessig Aubergine und Zucchini in dünne Scheiben schneiden und salzen, 30 Minuten stehen lassen und anschließend abtupfen. Eine Grillpfanne aufheizen und das Gemüse grillen, bis es weich ist und deutliche Röstspuren aufweist. Gemüse mit Frischhaltefolie abdecken. Haselnüsse in einem kleinen Topf ohne Öl leicht anrösten, dann mit dem Zucker karamellisieren und auf Backpapier abkühlen lassen. Ziegenfrischkäse mit Joghurt sowie Sesampaste glattrühren und mit Salz und Zucker abschmecken. Kaltstellen. Die Tortillas nacheinander in einer Pfanne mit reichlich Öl knusprig ausbacken. Auf Küchenpapier entfetten und mit der Frischkäsecreme bestreichen. Darauf das lauwarme Gemüse geben und mit reichlich Olivenöl besprenkeln. Pastrami darüber verteilen. Die Tostadas mit Rucola, Parmesan, Zitronenschale und Nüssen toppen. Mit einigen Spritzern Balsamessig vollenden. **2. Entenbraten und verkohlter Kohl** - 1 Ente, ausgenommen & küchenfertig - Pökelsalz - 1 Bio-Orange, gespickt mit Nelken - 2 EL Aceto Balsamico di Modena g.g.A. - 4 EL Honig - 1 Spitzkohl - „Five Spices“-Gewürz - 4 Scheiben Beef-Bacon - 2 EL Olivenöl - 100 g japanische Mayonnaise (Kewpie) - 1 EL Hoisinsoße - 1 EL Pflaumenmus Ente von innen und außen mit dem Pökelsalz leicht einsalzen. Dann 24 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Den Spitzkohl im Ganzen auf ein Backblech geben und für ca. 2,5 Stunden bei 220 °C Umluft backen. Ente kalt abspülen. Reichlich Wasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und die Orange für 2min hineingeben. Die heiße Orange in die Ente stecken und die Ente in einen Dampfkorb (oder großes Sieb) geben und auf den Topf mit dem kochenden Wasser setzen. Abgedeckt 75-90 Minuten dämpfen. In der Zwischenzeit die Mayonnaise mit Hoisinsoße sowie Pflaumenmus glattrühren und kaltstellen. Bacon in einer Lage auf einen Teller zwischen Küchenpapier legen und bei voller Leistung 4-5 Minuten in der Mikrowelle garen. Danach zerbröseln und beiseitestellen. Backofen auf 230 °C Umluft vorheizen. Honig erwärmen, bis er flüssig ist und mit Balsamico verrühren. Diese Glasur mit einem Pinsel auf die Haut der gedämpften Ente auftragen. Die Ente für 5-10 Minuten in den Ofen geben, bis sie appetitlich glänzt. Danach 10min ruhen lassen und die Orange entfernen. Auf einer Servierplatte anrichten. Den Strunk sowie die äußeren verkohlten Blätter vom Spitzkohl entfernen und den restlichen Kohl in Streifen schneiden. Spitzkohlstreifen mit Olivenöl sowie Bacon vermengen und mit Salz, Pfeffer und „Five Spices“ abschmecken. Mittig auf vier große Teller verteilen und rundherum Tupfen von der Mayonnaise setzen (hierbei hilft ein Spritzbeutel). **3. Filo-Kuchen mit „Dirty Chai“-Creme** - 250 g Filo-Teig - 125 g Joghurt (10% Fett) - 375 g Zucker - 100 ml neutrales Öl - 3 Eier - 1 TL Backpulver - Schale und Saft einer Bio-Orange - 150 g Mascarpone - 200 g Sahne - 1 EL Espresso-Bohnen - 2 TL Chai-Tee-Gewürz - 2 EL brauner Zucker - 50 g Butter Am Vortag den Kuchen backen sowie die Sahne vorbereiten. Dazu die Sahne einmal aufkochen und vom Herd nehmen, dann Espresso-Bohnen sowie 1 TL Teegewürz hinzugeben und für 20 Minuten ziehen lassen. Die Sahne durch ein feines Sieb passieren und über Nacht kaltstellen. Filo-Teig in Streifen schneiden (wie Bandnudeln) und mit den Fingerspitzen locker auf einem Backblech verteilen. Im Backofen bei 150 °C (Umluft) für ca. 15 Minuten trocknen lassen. In der Zwischenzeit die Eier mit 125 g Zucker schaumig schlagen, dann Joghurt, Öl und Backpulver unterrühren. Die warmen Filo-Bänder ebenfalls in den Teig geben und mit einem Spatel vermengen. Ofentemperatur auf 170 °C erhöhen, die Teigmasse in eine kleine, gefettete Kastenform geben und für 40 Minuten backen. Während der Kuchen im Ofen ist, einen Sirup herstellen. Dazu in einem Topf 200ml Wasser mit 250 g Zucker, Orangenschale & -saft sowie 1 TL Teegewürz aufkochen und 5min köcheln lassen. Den noch warmen Kuchen in der Form ein paar Mal von oben einstechen und mit dem Sirup tränken. Über Nacht auskühlen lassen. Für die Creme die aromatisierte Sahne mit Mascarpone sowie braunem Zucker verrühren und mit einem Handmixer steif schlagen. Den Kuchen in 4 Stücke teilen. Butter in einer Pfanne leicht bräunen und darin die Kuchenstücke von jeder Seite einige Sekunden goldbraun anbraten. Je ein Kuchenstück mit einer Nocke von der Creme anrichten.