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7. Jul 2022

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Wirtschaft

Flusskreuzfahrten mit sauberer Energie

Journalist: Gaby Allendorf

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Foto: unsplash, Presse

Der Klimawandel und die Coronapandemie stellen die Tourismusbranche vor große Herausforderungen, die ein fundamentales Umdenken erfordern. Ein Gespräch mit Jörg Eichler, Geschäftsführer und Gesellschafter der A-ROSA Flussschiff GmbH über Tourismus-Trends, Probleme der Branche und Lösungen für die Zukunft.

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Jörg Eichler, Geschäftsführer und Gesellschafter der A-ROSA Flussschiff GmbH

Vom freiwilligen CO2-Ausgleich bei Flugreisen bis zum Fahrradurlaub findet grünes Reisen immer mehr Anklang. A-Rosa reagiert darauf mit einem neuen Schiffstyp. Wann ist es so weit?

Mit der A-ROSA SENA bringen wir diesen Sommer einen komplett neuen Schiffstyp auf den Markt. Es ist ein sogenanntes E-Motion Ship und verfügt über einen Hybridantrieb und einen Batteriespeicher. Während der Fahrt wird überschüssige Energie in der Batterie gespeichert und kann bei Bedarf abgerufen werden. Dadurch ist es uns möglich, die Städte rein elektrisch anzulaufen – also emissionsfrei und nahezu geräuschlos. In den Häfen kann die Batterie über geeignete Landstromanschlüsse geladen werden und das Schiff am nächsten Morgen wieder rein elektrisch ablegen.

Zudem hilft uns die Batterie, immer nur so viel Energie zu verbrauchen, wie das Schiff gerade benötigt. Somit werden auch während der Fahrt die Emissionen weiter reduziert. Noch entstehende Abgase werden gefiltert und zudem die Abwärme genutzt, um daraus wiederum Energie zu erzeugen und diese in der Batterie zu speichern. Sie sehen also, dass wir mit der A-ROSA SENA eine Vielzahl innovative, gar revolutionäre klimaschonende Technologien auf den Weg bringen.

Ein Urlaubstrend ist Slow Tourism. Gemeint ist damit ein besonders langsames und somit sehr bewusstes, intensives Reisen. Sind Flusskreuzfahrten hierfür das richtige Angebot?

A-ROSA Flusskreuzfahrten sind die pure Entschleunigung. Wer einen stressigen Alltag hat, wird es hier so gut wie nirgends sonst schaffen, richtig runterzukommen. Das bestätigen uns zahlreiche Firmenchefs, Manager oder Eltern, die mit uns gereist sind. Auf dem Sonnendeck zu sitzen und die Landschaft langsam an sich vorbeiziehen zu sehen, hat etwas fast Meditatives.

Der Zukunftsforscher Matthias Horx spricht vom Trend zum „Resonanztourismus“. Reisende möchten eine persönliche Ansprache statt standardisierter Höflichkeitsfloskeln und wünschen sich authentische Erlebnisse und Eindrücke, die nachwirken. Wie können Sie dem gerecht werden mit etwa 200 Gästen an Bord und einem straffen Zeitplan?

Einen straffen Zeitplan gibt es bei uns an Bord gar nicht – jeder stellt sich sein persönliches Programm so zusammen, wie er möchte.
Ein weiterer Vorteil, den A-ROSA schon lange hat, ist unsere sehr persönliche Atmosphäre an Bord. Wir tun sehr viel für unsere Mitarbeitenden und das spüren unsere Gäste: Bei den regelmäßig durchgeführten Befragungen wird unsere Crew immer ganz besonders gelobt. Sie ist freundlich und zuvorkommend, kennt schnell die individuellen Wünsche ihrer Gäste und umsorgt sie unaufdringlich, aber kontinuierlich. Ab der Saison 2023 stärken wir diesen A-ROSA Faktor weiter: Wir investieren in noch mehr Servicepersonal und werden sogar einen Guest-Relations-Manager einstellen, der ausschließlich dafür da ist, sich um das Wohl unserer Gäste zu kümmern.

Stichwort Overtourism: Beschäftigt Sie dieses Phänomen, und wenn ja haben Sie schon Ziele aus Ihrem Programm genommen, weil Sie zu der Auffassung gelangt sind, dass eine Stadt touristisch überlaufen ist?

Bei Flusskreuzfahrten kann man wirklich nicht von Overtourism sprechen, weil wir relativ wenig Gäste an Bord haben – maximal 240. Einige Destinationen sind aber so überlaufen, dass wir hier auch schon auf attraktive Alternativhäfen ausgewichen sind. Aus diesem Grund starten wir unsere Donau-Reisen zum Beispiel nicht mehr in Passau, sondern vom österreichischen Engelhartszell aus.

14. Nov 2024

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Wirtschaft

Tierfutter im Überblick

**Bio für weniger Rückstände** Biofutter wird aus biologisch erzeugten Zutaten und Inhaltsstoffen hergestellt. Aufgrund der Richtlinien für biologische Landwirtschaft werden dabei keine bzw. weniger synthetische Pestizide, chemische Düngemittel oder genetisch veränderte Organismen eingesetzt. Von Vorteil ist hierbei vor allem, dass dadurch weniger Rückstände, beispielsweise von Antibiotika im Futter enthalten sind. Gut zu wissen: Antibiotikarückstände in Fleisch sind enorm schlecht verträglich und können sogar zu Krankheiten führen. Auch wird bei Biofutter auf eine nachhaltige und artgerechte Tierhaltung Wert gelegt, was dem Schutz der Umwelt dient und die Lebensqualität der Tiere steigert. Häufig ist Biofutter gut geeignet für empfindliche Tiere, aufgrund der hochwertigen und natürlichen Inhaltsstoffe. Wenn Tiere beispielsweise Unverträglichkeiten haben, vertragen sie Biofutter meist besser. Ein Nachteil von Biofutter ist allerdings der Preis, welcher meist teurer ist als herkömmliches Futter. Allerdings ermöglicht der höhere Preis den Bio-Bauern ein nachhaltiges und angemessenes landwirtschaften. ![pexels-rdne-7782871.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_rdne_7782871_6a7a305874.jpg) **Probiotika und Zusatzfutter** Häufig bekommen Tiere mit einer empfindlichen Verdauung Probiotika oder Zusatzfutter verabreicht. Probiotika sind Futterzusätze, die aus lebenden Mikroorganismen bestehen und auch bei Menschen eine positive Wirkung auf das gesamte Verdauungssystem haben. Auch das Immunsystem kann durch die Einnahme von Probiotika gestärkt werden. Ein dritter positiver Aspekt von Probiotika: Das Wohlbefinden in Stresssituationen kann gesteigert werden. Bei Tieren ist dies beispielsweise der Tierarztbesuch. In Zusatzfutter allgemein sind auch häufig Vitamine, Mineralien oder andere Ergänzungen enthalten, abhängig von den Gesundheitszielen der Tiere. Durch die gezielte Zugabe bestimmter Zusatzstoffe im Futter können Mangelerscheinungen behoben und gesundheitliche Probleme gelindert werden. Hierzu zählen meist auch Allergien. Es sollte immer evaluiert werden, welches Tier welches Futter und gegebenenfalls welche Zusatzstoffe benötigt. Die Wirkung kann unterschiedlich ausfallen und nicht bei jedem Tier ist die Gabe von Probiotika gleichermaßen effektiv. Ein Nachteil ist – ähnlich wie beim Biofutter –, dass hochwertige probiotische Zusätze und Ergänzungen im Zusatzfutter meist teuer sind. ![pexels-mohd-adnan-khan-78969656-14965274.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_mohd_adnan_khan_78969656_14965274_1e096f4b04.jpg) **Performancefutter für aktive Tiere** Unter Performancefutter versteht man spezielles Futter, um den erhöhten Nährstoffbedarf von aktiven, arbeitenden oder sportlichen Tieren zu decken. Meist enthält Performancefutter einen erhöhten Anteil an Proteinen, Fetten und Energie. Vorteile dieses speziellen Futters sind die höhere Leistungsfähigkeit der Tiere, da das Futter auf den gesteigerten Energiebedarf angepasst ist. Insbesondere auch bei intensiver Bewegung wird gewährleistet, dass genügend Nährstoffe aufgenommen werden und die Tiere weiterhin Leistungsfähig bleiben. Auch enthält Performancefutter oft zusätzliche Nährstoffe, die Muskulatur, Gelenke und die allgemeine Fitness unterstützen. Hierzu zählen vor allem Omega-3-Fettsäuren. Diese tragen auch zu einer schnelleren Regeneration nach intensiver Aktivität bei. Es gilt zu beachten, dass dieses spezielle Futter nur für sehr aktive Tiere geeignet ist, da es ansonsten zu Übergewicht führen kann. Wie auch Zusatzfutter und Biofutter, ist bei Performancefutter aufgrund der speziellen und hochwertigen Inhaltsstoffe meist ein teurerer Preis zu erwarten. ![GemaesteteLarven_und_Junglarven.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Gemaestete_Larven_und_Junglarven_5eda974d54.jpg) **Insekten als Umweltretter** Larven der Schwarzen Soldatenfliege oder Mehlwürmer werden häufig aufgrund ihres Proteingehalts als Basis von Insektenfutter genutzt. Klingt erstmal überraschend? Futter aus Insekten ist der neueste Trend in der Landwirtschaft und auch im privaten Bereich. Es wird als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen tierischen Proteinen wie Huhn oder Rind gesehen. Insektenprotein hat einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als die Fleischproduktion: weniger Wasserverbrauch bei der Erzeugung und deutlich weniger CO2-Emissionen. Auch für Tiere mit Allergien oder Unverträglichkeiten kann Insektenprotein eine gute Alternative gegenüber herkömmlichen Proteinquellen darstellen, da Insekten bei vielen Tieren zum natürlichen Nahrungsmittelspektrum zählen. Außerdem ist das Futter enorm nährstoffreich: Insekten bestehen aus einem großen Proteinanteil, essenziellen Aminosäuren und gesunden Fettsäuren. Da insektenbasiertes Tierfutter gerade erst etabliert wird, ist es meist noch etwas teurer und nicht so verbreitet wie herkömmliches Futter. Auch kann es vorkommen, dass Tiere und Tierhalter sich erst einmal an Insektenfutter gewöhnen und es akzeptieren müssen.