Diesen Artikel teilen:

5. Jul 2024

|

Gesundheit

Frauengesundheit im Fokus: Ein ganzheitlicher Blick auf aktuelle Themen - Ein Beitrag von Madeleine Bernet

|

Foto: Presse

In einer schnelllebigen Welt, die sich ständig verändert, ist es unerlässlich, dass wir das Thema Gesundheit aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachten. Ein Beitrag von Madeleine Bernet, Studienleiterin an der Berner Fachhochschule in der Weiterbildung Pflege und Co-Präsidentin der Akademischen Fachgesellschaft für Frauengesundheit des Schweizerischen Vereins für Pflegewissenschaft.

Einer dieser Aspekte ist die Kinderlosigkeit, die sowohl gewollt als auch ungewollt sein kann. Die bewusste Entscheidung gegen Kinder wird oft im Kontext erweiterter Wahlfreiheit und veränderter gesellschaftlicher Normen gesehen. Rund ein Drittel aller Menschen in der Schweiz haben keine Kinder. Im Gegensatz zur bewussten Entscheidung sind fast 18 Prozent aller Frauen und Männer mit Unfruchtbarkeit konfrontiert. Auch wenn Infertilität offiziell als Krankheit anerkannt ist, wird sie erst jetzt langsam zu einem gesellschaftlichen Thema. Kinderlosigkeit ist oft mit Stigmata behaftet. Jede Frau sollte sich unabhängig von ihrer Familiensituation wertgeschätzt und unterstützt fühlen, ohne gesellschaftliche Ausgrenzung zu erleben.

Doch auch die Themen Vereinbarkeit und unbezahlte Care-Arbeit beschäftigt die Frauen in der Schweiz. Die Herausforderung, Familie und Beruf in Einklang zu bringen, ist für viele Frauen eine grosse Belastung. Flexible Arbeitsmodelle, ausreichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten und eine gerechte Verteilung der familiären Aufgaben sind essenzielle Faktoren, um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu verbessern.

Ein weiteres zentrales Anliegen sind die Gender- und Geschlechtsaspekte in der Gesundheitsversorgung. Oft wird der männliche Körper als Standard für Behandlungsguidelines gesetzt, wodurch die gesundheitlichen Bedürfnisse von Frauen unzureichend berücksichtigt werden. Frauen mit Brustschmerzen werden beispielsweise seltener an die Kardiologie überwiesen als Männer. Solche Ungleichheiten müssen angegangen werden, um eine gerechte Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.

Beim Stichwort Frauengesundheit steht auch die Menopause zunehmend im Fokus. Diese Lebensphase ist für viele Frauen mit physischen und emotionalen Herausforderungen verbunden. Es ist wichtig, dass das Thema mehr Aufmerksamkeit bekommt, damit geeignete Massnahmen zur Unterstützung ergriffen werden können, um die Lebensqualität und Arbeitsleistung zu erhalten.

Auch Themen wie individualisierte Ernährung und ein solides Verständnis von Finanzangelegenheiten gewinnen zunehmend an Bedeutung im Hinblick auf die holistische Frauengesundheit. Vertieftes Wissen in diesen Bereichen kann dazu beitragen, das mentale und physische Wohlbefinden zu steigern.

Frauenspezifische Gesundheitsthemen wurden lange zu wenig beachtet. Es ist grossartig, dass diese Kampagne sie aufgreift. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der einzelnen Beiträge und hoffe, dass Sie wertvolle Einblicke erhalten.

11. Jul 2025

|

Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.