Diesen Artikel teilen:

23. Dez 2025

|

Gesundheit

Frische Ernährung für ein längeres, gesünderes Hundeleben

Journalist: Katja Deutsch

|

Foto: Ayla Verschueren/unsplash

Wenn auch nur ein Fünftel des täglichen Futters aus frischem Fleisch, Knochen, Obst und Gemüse besteht, kann sich die Gesundheit des Hundes verbessern.

Wer seinem Hund frisches, minimal verarbeitetes Futter gibt, tut weit mehr als nur seinen Napf zu füllen. Wissenschaftliche Studien zeigen: „Fresh Feeding“ bzw. BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter, engl. Bones and Raw Food) kann die Gesundheit, Vitalität und sogar die Lebensdauer unserer Vierbeiner spürbar verbessern. Anstatt industriell hochverarbeitetes Trockenfutter bekommen die Hunde bei diesen Ernährungsformen rohes Fleisch, Innereien, Knochen, Gemüse und auch Obst – Inhaltsstoffe, die die wilden Vorfahren unserer heutigen Haushunde über die Mägen gejagter Kaninchen, Mäuse und Vögel aufgenommen haben. Diese wichtigen Inhaltsstoffe fehlen industriell hergestelltem Futter oft.

Die Ernährung in den ersten Lebensmonaten hat einen langfristigen Einfluss auf die Gesundheit unserer Hunde. Welpen, die roh oder minimal verarbeitet gefüttert werden, leiden später seltener an chronischen Magen-Darm-Erkrankungen, Allergien oder Ohrenentzündungen. Selbst ein Rohfutteranteil von nur 20 Prozent fördert messbar ein gesundes Leben seines Hundes.

Das Futter aus frischem Fleisch, Obst und Gemüse funktioniert dabei wie natürliche Zahnpflege: Rohes Fleisch und Knochen reinigen beim Kauen die Zähne, stärken das Zahnfleisch und reduzieren Zahnstein um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu Trockenfutter. Gesunde Zähne bedeuten weniger Zahnfleischentzündungen, Schmerzen und damit Tierarztbesuche – und mehr Freude beim Fressen und Kraft und Spaß beim Draußen sein.

Selbst ein Rohfutteranteil von nur 20 Prozent fördert messbar ein gesundes Leben seines Hundes.

Frisches Futter kann zudem ein vielfältiges, stabiles Darmmikrobiom fördern, die lokale Immunabwehr stärken und Entzündungen senken. Ein gesunder Darm wirkt sich – wie bei uns Menschen – auf Energie, Vitalität und Wohlbefinden des Hundes aus, und zwar über sein gesamtes Leben hinweg. Viele Hundebesitzer haben Bedenken gegenüber BARF. Die Fakten sprechen eine andere Sprache: Weltweite Umfragen unter 16.475 Haushalten zeigen extrem seltene Infektionsfälle beim Menschen, die mit Rohfutter zusammenhängen. Auch die Ausscheidung von Krankheitserregern wie Campylobacter steigt nicht dauerhaft.

Beim sicheren BARFen kommt es vor allem auf Hygiene, ausgewogene Nährstoffe und die richtige Handhabung von rohem Fleisch an. Hände, Messer, Schneidebretter und Oberflächen müssen gründlich gereinigt und Fleisch stets gekühlt verarbeitet werden, um Keime zu vermeiden. Die jeweilige Futterration muss sorgfältig berechnet werden, besonders hinsichtlich Calcium-Phosphor-Verhältnis, Vitaminen wie D und A, sowie Jod und Omega-3-Fettsäuren. Man sollte nur frisches oder tiefgekühltes Fleisch in Lebensmittelqualität füttern und das Fleisch zügig verarbeiten und auf keinen Fall mehrfach auftauen. Wegen erhöhter Parasitengefahr sollte nur kontrolliertes Wildfleisch verwendet werden. Wichtig ist auch ein Blick auf die korrekte Menge an Innereien, besonders Leber.

Bei den Knochen sollte man nur Rohknochen füttern, keine gegarten, ebenso wenig wie tragende Röhrenknochen von Großtieren, wegen der Splittergefahr. Schlingt der Hund sein Futter schnell hinunter, sollte man lieber gewolfte Knochen füttern. Gemüse sollte püriert oder gegart werden. Wer später mit dem BARFen beginnt, sollte die Ernährung stufenweise umstellen. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen helfen, mögliche Nährstoffmängel oder Verdauungsprobleme früh zu erkennen.

Wer später mit dem BARFen beginnt, sollte die Ernährung stufenweise umstellen. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen helfen, mögliche Nährstoffmängel oder Verdauungsprobleme früh zu erkennen.