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3. Jul 2019

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Gesellschaft

Für den Aufstieg zweigleisig fahren

Journalist: Armin Fuhrer

Eine praktische Ausbildung mit einem Studium verbinden oder ein Trainee-Programm: Dieses Modelle erfreuen sich wachsender Beliebtheit.

In den letzten 20 Jahren ist die Nachfrage nach dualen Studiengängen stark gestiegen. Studieninteressierte entscheiden sich vor allem für diesen Qualifizierungsweg, weil ihnen die Kombination von theoretischen Vorlesungen an einer Hochschule oder Berufsakademie und der praktischen Ausbildung in einem Unternehmen zusagt. Viele erhoffen sich dadurch bessere Einstiegs- oder Aufstiegsmöglichkeiten.

Die meisten Anbieter dualer Studiengänge sind Fachhochschulen: 64 Prozent der Bildungsanbieter fallen in diese Kategorie. Bei 23 Prozent handelt es sich um Akademien. Universitäten und rein dual ausgerichtete Hochschulen (insgesamt 13 Prozent) machen einen eher kleinen Teil der Studienanbieter aus. Das zeigt der Report „Duales Studium 2018“.

Beim Blick auf die Verteilung des dualen Studienangebots auf die Fachbereiche und Studiengänge zeigt sich, dass bei den Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften die Auswahl am größten ist. Großer und wachsender Beliebtheit erfreuen sich aber auch die Informatik, das Gesundheitswesen, Pädagogik und Soziales.

Ein duales Studium dauert je nach Studiengang drei bis viereinhalb Jahre. Danach lockt ein Bachelor-Abschluss. Wer sich weiter qualifizieren möchte, kann noch den Master dranhängen. Sofern Studiengebühren anfallen, übernehmen Arbeitgeber diese häufig. Allerdings müssen sich die dual Studierenden teilweise verpflichten, eine gewisse Zeit nach dem Studienabschluss im Unternehmen zu bleiben, um die angefallenen Ausbildungskosten „abzuarbeiten“.

Wer ein duales Studium ansteuert, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Doppelbelastung enorm sein kann. Die Erfahrung zeigt, dass vielen dual Studierenden kaum Freizeit bleibt. Vor allem das Vor- und Nachbereiten von Studieninhalten und das Lernen für Prüfungen empfinden viele als belastend. Immerhin: Die Quote derjenigen, die ihre Hochschulausbildung vorzeitig abbrechen, ist gemäß aktueller Studien im dualen Studium nicht höher als bei anderen Studierenden.

Durchstarten nach dem Traineeprogramm

Ein anderer Weg, den viele junge Menschen wählen, weil sie Karriere machen wollen, ist ein Traineeprogramm. Voraussetzung dafür ist fast immer ein Hochschulabschluss. Innerhalb der sechs bis 24 Monate, die so ein Programm dauert, durchlaufen die Trainees mehrere Abteilungen eines Unternehmens, um so einen Einblick in die verschiedenen Fachbereiche und Tätigkeitsfelder zu bekommen, bevor sie sich spezialisieren. Bei international aufgestellten Unternehmen kann ein Auslandsaufenthalt Teil des Programms sein – ebenso wie Seminare, Workshops, Coachings und Schulungen. Wie viel die angehenden Führungskräfte gezahlt bekommen, ist stark branchen- und unternehmensabhängig. In großen und namhaften Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie kommen Trainees schon mal auf rund 40.000 Euro pro Jahr, in kleinen Firmen und anderen Branchen, etwa bei den Medien oder im Öffentlichen Dienst, wird weitaus weniger gezahlt. In seltenen Fällen benutzen Unternehmen das Wort „Trainee“ auch als Umschreibung für ein bezahltes Praktikum. Es lohnt sich also, Stellenanzeigen genau zu studieren und im Bewerbungsgespräch gezielt nachzufragen.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.