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10. Okt 2023

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Business

Für viele ist die Implementierung von NIS2 noch ein sehr langer Weg

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: sigmund/unsplash

Die EU hat mit der Einführung der "Network and Information Security 2"-Richtlinie (NIS2) neue Sicherheitsanforderungen für Unternehmen in der Fertigungsindustrie geschaffen. Zum ersten Mal werden nicht nur kritische Infrastrukturen, sondern auch die Industrie selbst von den neuen Vorschriften zur Cybersicherheit erfasst, bei Nichteinhaltung können Strafen von bis zu zehn Millionen Euro verhängt werden. Joel Stradling, Research Director bei IDC European Security practice, weiß, worauf Unternehmen bei der Umsetzung achten müssen.

Herr Stradling, NIS2 ist in aller Munde. Wie beurteilen Sie das neue Gesetz für mehr Cybersicherheit?

Ich denke, dass NIS2 den Unternehmen einen sehr guten Rahmen für mehr Cybersicherheit bietet. Ich glaube aber auch, dass die Umsetzung dieses Rahmens viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen wird. Das Problem ist, dass die Sicherheitsteams bereits jetzt stark überlastet sind, so dass viele Unternehmen wahrscheinlich nach externer Unterstützung suchen müssen.

Es kann sein, dass sie sich ziemlich anstrengen müssen, um NIS2 wirklich an allen erforderlichen Stellen zu implementieren, aber es wird ihnen einen viel besseren und effektiveren Schutz gegen Cyber-Angriffe bieten.

Sicherheit muss entlang der gesamten Lieferkette gewährleistet sein. Unternehmen müssen sich daher von ihren Zulieferern und Handelspartnern vertraglich bestätigen lassen, dass diese die Vorgaben von NIS2 einhalten.

Mehrere zehntausend kleinere Unternehmen, die nicht unter die bisher geltenden KRITIS-Regelungen fallen, sind ab Oktober nächsten Jahres ebenfalls verpflichtet, ihre Cyber-Abwehr NIS2-fähig zu machen.

Viele von ihnen haben bisher nicht einmal eine eigene Cyber-Sicherheitsstrategie.

Das heißt, sie müssen jetzt dringend damit beginnen, eine solche Strategie zu entwickeln und umzusetzen.

Tun sie das nicht, werden sie bald nicht mehr Teil ihres Marktes und ihres Ökosystems sein und wahrscheinlich Schwierigkeiten haben, weiterhin Geschäftspartner für eine Zusammenarbeit zu finden. Das Problem ist, dass jedes Land zusätzliche Sicherheitsanforderungen stellen kann. Auch außerhalb von Europa gibt es (wieder andere) Cybersicherheitsvorschriften, die Unternehmen einhalten müssen.

 

Wo können kleine Unternehmen Unterstützung bekommen?

Das ist immer eine Frage des verfügbaren Budgets. Wenn Unternehmen kein Budget haben, haben sie ein ernsthaftes Problem. Andererseits muss zum Schutz des Endkunden jeder einzelne Teil des Ökosystems, an dem die Unternehmen beteiligt sind, einen sehr guten Sicherheitsstatus haben. Man darf einfach keine Kunden- oder Partnerdaten auf einem unsicheren System speichern, weil sie dann von Kriminellen gestohlen und missbraucht werden könnten.

Das muss man in seinen Businessplänen berücksichtigen und der Vorstand und der CEO eines Unternehmens müssen das verstehen und Verantwortung für diese Themen übernehmen. Cybersecurity ist eben nicht nur ein Kostenfaktor, sondern existenziell für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens.

Unternehmen können sich von Beratern, aber auch von Sicherheitsdienstleistern unterstützen lassen. Vielleicht kann man einige Punkte intern mit eigener Expertise erledigen und lagert nur die sehr komplizierten und komplexen Punkte aus? Es wird auf jeden Fall eine große Herausforderung für viele sein.

 

Was müssen Unternehmen jetzt tun, um die hohen Strafen bei Nichteinhaltung zu vermeiden?

Ich denke, der erste Schritt ist, alle Anwendungen zu verstehen. Dazu braucht man Informationen von allen beteiligten Sicherheitsakteuren. Dann braucht man Zertifikate aus allen involvierten Ländern, von den Verantwortlichen aller neuralgischen Prozesse. Diese müssen die Dringlichkeit der Compliance-Anforderungen verinnerlichen und alle Komponenten des umfassenden Regelwerks Schritt für Schritt durchgehen. Oft sind es erst die finanziellen Auswirkungen, die die Verantwortlichen aufhorchen lassen.

 

Wo sehen Sie mögliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung?

Eine große mögliche Herausforderung ist der Einsatz veralteter Technik.

Wenn man 50 oder sogar 80 verschiedene alte Sicherheitssysteme auf den neuesten Stand der Technik bringen muss, hat man einen langen Weg vor sich. Diese Systeme sind noch nicht integriert und die fehlende Integration mit anderen Systemen, die fehlende Sichtbarkeit über alle Assets, sowie fehlende Sicherheitskontrollen und Identitätsprüfungen machen den Security Footprint sehr schwer sichtbar. Die Komplexität von veralteten Systemen und die fehlende Integration mit anderen Systemen sind daher die größten Herausforderungen.

Unternehmen, die sich bereits mit den Anforderungen der KRITIS-Gesetzgebung auseinandersetzen mussten, haben nun den Vorteil, auf ein grundlegendes Sicherheits-Framework zurückgreifen zu können. Diejenigen, die in dieser Hinsicht noch nichts unternommen haben, müssen sich jetzt auf den Weg machen und haben viel Arbeit vor sich.

 

Wie kann die Sicherheit in der Lieferkette gewährleistet werden und wo sehen Sie Fallstricke?

Das ist in der Tat sehr schwierig. Die Empfehlung, die wir bei IDC geben, ist, sich die Einhaltung vertraglich zusichern zu lassen – durch Lieferanten, Transporteure oder spezielle Partner, die die Einhaltung bei den jeweiligen Beteiligten überwachen. Wir müssen den Zero-Trust-Ansatz auf moderne Sicherheitstechniken übertragen, Tech Respondering im Normalbetrieb implementieren, Sandbox-Umgebungen schaffen. Der Trick dabei ist, dass alle Daten im Netzwerkverkehr innerhalb des Transitlandes bleiben. Es gibt Forschungsunternehmen, Online-Plattformen und Entwicklungsplattformen, auf denen Programmierer innerhalb dieser Plattformen Codes entwickeln, die es böswilligen Akteuren erheblich erschweren, auf die Chats zuzugreifen.

Leider gibt es sehr viele Möglichkeiten für den ersten Angriff. Daher ist NIS2 absolut gerechtfertigt.

10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Business

Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Business

Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.