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6. Sep 2024

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Gesellschaft

Future Skills: Die Superkräfte von Morgen

Journalist: Nadine Wagner

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Foto: Avery Evans/unsplash

Für alle Arten von beruflichen Tätigkeiten werden einige Fähigkeiten und Fertigkeiten zu Schlüsselqualifikationen in der Arbeitswelt 4.0 – etwa der routinierte Umgang mit elektronischen Daten, Grundkenntnisse in Fragen des Datenschutzes, die Kollaboration mit anderen, ein beständiges Lernen und weitgehend selbstständiges Arbeiten.

Die Arbeitswelt unterliegt einem ständigen Wandel. Zu den wichtigsten Treibern gehören dabei zweifellos die Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Die bereits spürbaren Veränderungen sind in erster Linie auf Automatisierung und Vernetzung zurückzuführen. Mit dem vermehrten Einsatz von KI und der fortschreitenden Digitalisierung benötigen Mitarbeitende aber ein verändertes Set an digitalen und nicht-digitalen Schlüsselqualifikationen.

Wer sich kontinuierlich weiterbildet und flexibel auf Veränderungen reagiert, wird in der Arbeitswelt 4.0 erfolgreich bestehen.

Eine der wichtigsten Kompetenzen, welche die meisten Mitarbeitenden Umfrageergebnissen* zufolge in Zukunft benötigen, ist die Fähigkeit zur Kollaboration, die zunehmend durch digitale Technologien unterstützt und geprägt sein wird. Neben der digitalen Kompetenz sind diverse weitere Zukunftskompetenzen, sogenannte Future Skills, entscheidend, um auf Veränderungen in der Arbeitswelt rasch eingehen zu können. Diese umfassen sowohl den Umgang mit neuen Technologien – bekannt unter der Bezeichnung ‚Digitale Grundfähigkeiten‘ – als auch wichtige Soft Skills, die insofern von großer Bedeutung sind, da sie nicht durch Künstliche Intelligenz ersetzt werden können. Laut einer gemeinsamen Studie des Stifterverbands und McKinsey gehören zu den Top Sieben aller Future Skills jene der Lernfähigkeit, Flexibilität, Agilität, Kreativität, ein zielgerichtetes Change Management, emotionale Intelligenz sowie kritisches Denken.

Bei vielen dieser nicht-digitalen Schlüsselkompetenzen sind es vor allem der innere Antrieb, Neugier und Spaß, die den Unterschied machen. Einige dieser Skills können deshalb beispielsweise gut während eines Gap Years, Sabbaticals oder allgemein bei einem Auslandsaufenthalt erlernt werden, denn hier erwirbt man vor allem interkulturelle Kompetenz, verbessert die Selbstorganisation und die Fähigkeit, über den Tellerrand hinaus blicken zu können. Solche Erfahrungen tragen nicht nur zur persönlichen Weiterentwicklung bei, sondern auch zur beruflichen Reife, da sie den Horizont erweitern und eine globale Denkweise fördern.

Die Arbeitswelt der Zukunft erfordert von Mitarbeitenden also ein breites Spektrum an Fähigkeiten. Der digitale Wandel bietet dabei sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Wer sich kontinuierlich weiterbildet und flexibel auf Veränderungen reagiert, wird in der Arbeitswelt 4.0 erfolgreich bestehen. In diesem Zusammenhang spielt auch die Fähigkeit zur Resilienz eine immer wichtigere Rolle, da der Umgang mit Unsicherheiten und Veränderungen zunehmend zum Berufsalltag gehört. Zudem ist die Fähigkeit, eigenständig Probleme zu lösen und kreativ zu denken, unerlässlich, um in einem dynamischen und oft unvorhersehbaren Arbeitsumfeld erfolgreich zu sein. So gestaltet sich die Zukunft der Arbeit als ein fortlaufender Lernprozess, bei dem Anpassungsfähigkeit und kontinuierliche Weiterbildung die Schlüssel zum Erfolg sind. *Stifterverband & McKinsey, Future Skills, 2019

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.