Hier arbeiten 2 Personen parallel, der eine mit dem Laptop und der andere mit Handy

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21. Mär 2024

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Gesellschaft

Gamechanger Digitalisierung

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Magnet.me/unsplash

Automatisierte HR-Prozesse sparen nicht nur Zeit und Kosten, sondern ermöglichen neue Möglichkeiten der Personalfindung und -bindung.

Digitalisierung bleibt weiterhin einer der bestimmenden Trends im Personalwesen – und gleichzeitig eine der größten Herausforderungen für HR-Abteilungen. Lediglich der Fachkräftemangel bereitet Personalern noch mehr Kopfschmerzen, wie eine Studie des Softwareanbieters Aconso jüngst ermittelte. Ironischerweise spielt die Digitalisierung des Personalmanagements bei der Bewältigung der Personalknappheit eine maßgebliche Rolle.

So lassen sich mit innovativer Software und automatisierten HR-Prozessen nicht nur Zeit und Kosten sparen, sondern es eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten der Personalfindung. Multiposting in hunderten Stellenbörsen weltweit ermöglicht ein Recruiting neuen Ausmaßes. Über Bewerbungsmanagementsysteme landen Bewerbungsanschreiben, eingereichte Dokumente wie Zeugnisse oder Portfolios bereits digitalisiert in einer elektronischen Personalakte. Um passende Kandidaten schneller zu identifizieren, können zudem Daten-Analyse-Tools eingesetzt werden. Ein Bewerbermanagementsystem, das die Lebensläufe per CV-Parsing einliest, ermöglicht ein schnelles Screenen und Herausfiltern passender Bewerber. Durch automatisierte Workflows kann das Bewerbungsmanagement darüber hinaus erheblich beschleunigt werden. So können die Bewerbungen in verschiedenen Arbeitsabläufen berechtigten Personen innerhalb des Bewerbungsprozesses zur Verfügung gestellt werden. Abteilungsleiter greifen auf den Lebenslauf zu, Teamleiter vereinbaren Gesprächstermine und geben Feedback zu Vorstellungsgesprächen. Digital signierte Verträge können mit einem Klick auf den Weg gebracht und der Onboarding-Prozess gestartet werden. Auf diese Weise profilieren sich Unternehmen jeder Größenordnung als zeitgemäße Arbeitgeber, welche die Digitalkompetenz ihrer Mitarbeitenden verbessern und junge Talente anziehen.

Indem das HR-Personal durch automatisierte und durchgängige Workflows entlastet wird, kann es sich auf seine eigentliche Kernkompetenz, die aktive Personalarbeit konzentrieren. So geht es in HR-Abteilungen nicht mehr nur darum, neue Mitarbeiter zu rekrutieren, sondern auch darum Nachwuchs-, Fach- und Führungskräfte weiterzubilden, zu fördern und zu binden. Digitales Talent- und Personalmanagement ist ein wertvolles Tool, um wertvolle Fachkräfte nachhaltig ans Unternehmen zu binden und wettbewerbsfähig zu bleiben. Mit entsprechenden Softwaretools lassen sich Pläne, Leitfäden und Fragebögen für Feedback- oder Zielgespräche sowie Leistungsbeurteilungen generieren und deren Ergebnisse dokumentieren und auswerten. So geht Potenzialanalyse und Karriereplanung 4.0. Digitales Weiterbildungsmanagement koordiniert den Aufbau, die Durchführung und Nachbearbeitung interner wie externer Fort- und Weiterbildungen – Kostenanalyse und Erfolgskontrolle inklusive. Mit Fort- und Weiterbildungsprogrammen, Förder- und Entwicklungsmaßnahmen sowie nachhaltigen Benefits werden Fachkräfte und Top Performer langfristig im Unternehmen gehalten.

Interessanter Fakt:

Für 77 Prozent der befragten Personaler einer Umfrage des Softwareanbieters Aconso aus dem Jahr 2023 stellt der Fachkräftemangel die größte Herausforderung für HR-Abteilungen dar. Die Digitalisierung verliert ihren Spitzenplatz und rückt mit 56 Prozent auf Platz 2. 52 Prozent der Befragten gaben an, dass digitale HR-Prozesse die Arbeit im Recruiting erheblich erleichtern.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.