Diesen Artikel teilen:

23. Okt 2020

|

Gesundheit

"Ganz einfach mehr bewegen"

Journalist: Detlef Detjen

Liebe Leserinnen und Leser, die schlechte Nachricht ist: die Wahrscheinlichkeit, dass Sie persönlich von Rückenschmerzen betroffen sind, ist sehr hoch. Die gute Nachricht: Es gibt Mittel und Wege, etwas für seine Rückengesundheit zu tun. 25 Jahre nach der Gründung der Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. ist festzustellen, dass es noch ausreichend Betätigungsfelder für unseren Verein gibt, denn das Volks-leiden Rückenschmerzen ist nach wie vor akut und stellt mit 23,6 % aller Arbeitsunfähigkeitstage einen wichtigen Faktor für unsere Volkswirtschaft dar. Die AGR e.V. widmet sich zusammen mit Tausenden von Ärzten und Therapeuten dem Bereich der Verhältnisprävention, rückengerechte Produkte werden durch unser Gütesiegel „Geprüft und empfohlen“ sichtbar gemacht.


Detlef Detjen, Geschäftsführer Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V.; Foto: Presse

Neben dem rückengerechten Umfeld ist ausreichend Bewegung meine wichtigste Empfehlung für Sie: 

Ganz einfach mehr bewegen – 3 Tipps für einen aktiveren Alltag

Lange Arbeitstage im Sitzen, kaum Zeit für Sport oder wenig Motivation: Bewegungsmangel bestimmt den Alltag vieler Menschen. Damit schaden wir jedoch langfristig unserer Gesundheit. Denn: Aktiv zu sein fördert nicht nur das psychische Wohlbefinden, sondern stärkt auch die Wirbelsäule. Das beugt Rückenschmerzen und Verspannungen effektiv vor. Hier kommen drei einfache Tipps um fit zu bleiben.

1. Tipp: Auch kleine Schritte bewirken viel

Mehr Bewegung in den Tagesablauf einbauen – viele denken hierbei direkt an stundenlange Sporteinheiten. Für die meisten ist das im Alltag unrealistisch. Die Vorstellung, Routinen radikal ändern zu müssen, baut Druck auf und der Antrieb, etwas zu ändern, sinkt. Darum sollte man sich bewusst machen, dass auch bereits kleine Schritte in Richtung eines aktiveren Alltags ausreichen, um einen positiven Effekt für die Gesundheit zu erreichen. Das kostet weniger Überwindung und ist einfacher umzusetzen. So empfehlen beispielsweise Experten, 10.000 Schritte pro Tag zu machen. Sinnvoller ist jedoch, sich zunächst ein realistisches Schrittziel zu setzen und dieses dann von Tag zu Tag zu steigern.

2. Tipp: In Bewegung bleiben auf dem Weg zur Arbeit und im Büro

Wer läuft oder Rad fährt, ist am gesündesten unterwegs. Viele sind im Berufs-leben jedoch auf das Auto oder den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Doch auch hier lassen sich kleine Änderungen schnell umsetzen. Beispielsweise etwas weiter entfernt parken oder ein bis zwei Stationen früher aussteigen – der zusätzliche Zeitaufwand ist minimal und das Schrittekonto freut sich. Am Arbeitsplatz angekommen, dann besser die Treppe als den Fahrstuhl wählen. Wer im Job viel Zeit am Schreibtisch verbringt, kann kurze Dehnübungen einbauen, im Stehen arbeiten oder die Mittagspause für einen Spaziergang um den Block nutzen.

3. Tipp: Aktiv zuhause und in der Freizeit

Nach Feierabend und am Wochenende bleibt mehr Zeit für Bewegung. Ein guter Start, um fitter zu werden, sind kurze Radtouren und Spaziergänge im Wohlfühltempo – das macht garantiert auch mit den Kindern oder dem Hund Spaß. Wer sportlich noch aktiver werden will, kann rückenfreundliche Sportarten wie Nordic Walking, Schwimmen oder Yoga aus-probieren. Wer wenig Zeit hat, kann sich kleiner Tricks im Alltag bedienen: Etwa Kniebeugen beim Zähne putzen oder beim Telefonieren umherlaufen. Auch Wohnungsputz und Gartenpflege halten uns fit – hierbei sollte jedoch auf eine rücken-freundliche Haltung geachtet werden.

Diese Ausgabe hält weitere wertvolle Tipps für Sie bereit. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.

11. Jul 2025

|

Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.