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1. Okt 2024

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Gesundheit

Gemeinsam gegen den Krebs angehen

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Los Muertos Crew/pexels

Bei der Diagnose Kinderkrebs ist es wichtig, nicht nur medizinische Hilfe zu bekommen, sondern auch im Alltag und im Umgang mit der Krankheit selbst.

Jährlich erkranken etwa 2.200 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren an Krebs. Am häufigsten müssen Ärzte ihnen die Diagnose Leukämie (Blutkrebs) mitteilen, gefolgt von Tumoren des zentralen Nervensystems (ZNS), wie zum Beispiel Hirntumoren. Leukämie entsteht durch eine Fehlentwicklung der weißen Blutkörperchen, während ZNS-Tumore durch abnormales Zellwachstum verursacht werden und in verschiedenen Bereichen des Gehirns oder des Rückenmarks auftreten können. Bis heute ist wissenschaftlich nicht geklärt, warum es bereits bei Kindern zu diesen und anderen Krebsarten kommt.

Grundsätzlich stehen den jungen Patienten ähnliche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung wie Erwachsenen, darunter Operationen, Chemotherapie und Strahlentherapie.

Kinderkrebs zählt zweifellos zu den belastendsten Diagnosen, die eine Familie treffen kann. Dennoch ist der Kampf gegen die Krankheit selbst im jungen Alter keineswegs hoffnungslos. Laut dem Krebsinformationsdienst ist vieles heutzutage gut behandelbar. Demnach überleben etwa acht von zehn Kindern länger als 15 Jahre nach der Krebsdiagnose. Grundsätzlich stehen den jungen Patienten ähnliche Therapiemöglichkeiten zur Verfügung wie Erwachsenen, darunter Operationen, Chemotherapie und Strahlentherapie. Was konkret angewendet wird, richtet sich hauptsächlich nach der Tumorart und dessen Ausbreitung. Häufig wird eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen gewählt.

Begleitende Maßnahmen

Das Leben mit einem krebskranken Kind stellt alle Familienmitglieder vor immense Herausforderungen. Eltern fragen sich oft, wie sie in dieser schwierigen Zeit bestmöglich unterstützen können. Neben der medizinischen Behandlung spielt die psychologische Betreuung eine zentrale Rolle, um den kleinen Patienten nicht nur im Kampf gegen die Krankheit zu helfen, sondern auch ihre Lebensfreude zu bewahren. Verschiedene Anlaufstellen bieten hier Unterstützung. Kinderpsychologen kennen Wege, die Ängste der Kinder zu lindern und ihnen zu ermöglichen, mit der veränderten Lebenssituation umzugehen. Viele spezialisierte Kliniken bieten maßgeschneiderte Therapieprogramme an, die auf die Bedürfnisse der Kleinen abgestimmt sind. Kreative Therapien wie Musik- oder Kunsttherapie können besonders für sehr junge Krebskranke hilfreich sein, da sie Ausdrucksmöglichkeiten bieten, die über Worte hinaus gehen und helfen, Gefühle zu verarbeiten und sich abzulenken.

Kreative Therapien wie Musik- oder Kunsttherapie können besonders für sehr junge Krebskranke hilfreich sein, da sie Ausdrucksmöglichkeiten bieten, die über Worte hinaus gehen und helfen, Gefühle zu verarbeiten und sich abzulenken.

Unbeschwerte Moment ermöglichen

Auch die Entlastung der Eltern darf nicht vernachlässigt werden, denn sie benötigen ebenfalls viel Kraft, um ihre Kinder während der schweren Erkrankung zu unterstützen. Selbsthilfegruppen oder Familientherapien sind hier oft wertvolle Hilfen. Regelmäßige positive Rituale im Alltag können ebenfalls dazu beitragen, der Familie Stabilität und Sicherheit zu geben. Das können kleine Dinge sein, wie das tägliche Vorlesen einer Lieblingsgeschichte, gemeinsames Musizieren oder das Führen eines kreativen Tagebuchs. Diese Rituale vermitteln ein Gefühl von Normalität und spenden Trost. Darüber hinaus gibt es in vielen Städten gemeinnützige Vereine, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, krebskranke Kinder und ihre Familien zu unterstützen. Sie organisieren beispielsweise Ausflüge oder besondere Feiern, um den Kindern Freude zu bereiten und den Familien wichtige Momente der Unbeschwertheit zu ermöglichen.

Factbox:

Derzeit gibt es kein Screening-Verfahren, um Krebs bei Kindern frühzeitig zu erkennen. Kinderärzte empfehlen allerdings eine Impfung gegen das humane Papillomvirus (HPV), da dieses die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten ist. Die Impfung ist für Jungen und Mädchen ab dem 9. Lebensjahr vorgesehen.